Die CSU Kranzberg hat Petra Horneber als Kranzberger Bürgermeisterkandidatin vorgeschlagen. Die Silbermedaillengewinnerin von Olympia 1996 soll auf Hermann Hammerl (FWG) folgen, der bei der Kommunalwahl 2026 nicht mehr antritt.
Kranzberg – Der amtierende Bürgermeister Hermann Hammerl (FWG) tritt bei den Kommunalwahlen im März 2026 nicht mehr an. Wie berichtet, hatte er bereits im Februar angekündigt, sich ins Privatleben zurückzuziehen (wir haben berichtet). Seither ist es verdächtig ruhig geblieben bei der Frage, wer sich denn womöglich zur Wahl stellen könnte. Jetzt hat die örtliche CSU reagiert und eine prominente Kandidatin aus dem Hut gezaubert: Olympia-Heldin Petra Horneber kandidiert für das Bürgermeisteramt. Die Silbermedaillen-Gewinnerin von Atlanta könnte dann auch die Bürgermeisterkette schmücken.
Gemeinderätin Petra Horneber (60) zur Kandidatin für das Bürgermeisteramt vorgeschlagen, und zwar während einer CSU-Ortsversammlung am 22. September, wie der Vorsitzende Roland Haslbeck mitteilte.
Im Schießsport war sie schon oft an der Spitze
Horneber war überrascht, dass der CSU-Vorstand die Kandidatur an sie herangetragen hatte, wie sie in verriet. „Ich hatte mir über eine Kandidatur noch keine Gedanken gemacht, aber je mehr ich darüber nachgedacht habe, desto besser konnte ich mir das vorstellen“, erklärte sie auf FT-Nachfrage. „Ich habe großen Respekt vor den Aufgaben, die das Amt mit sich bringt, bin aber überzeugt, dass ich diese bewältigen könnte. In der Zeit als Gemeinderätin habe ich sehr viel über die Belange unserer Gemeinde gelernt. Gerne möchte ich mich noch intensiver für Kranzberg einsetzen.“
Die aus Floß in der Oberpfalz stammende begeisterte Sportschützin hat es während ihrer Karriere zu einer ganzen Reihe von nationalen und internationalen Titeln gebracht. Höhepunkt war die Silbermedaille im Luftgewehrschießen, die Horneber bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta gewann. Bis heute gilt sie als hervorragende Sportschützin. Aktuell ist die 60-Jährige Deutsche Meisterin im Luftgewehrschießen. Von den Leserinnen und Lesern des Tagblatt wurde sie zur Sportlerin des Jahres 2024 gekürt.
Ihre berufliche Karriere begann Horneber als Bankangestellte in ihrer Heimatstadt. Seit 15 Jahren ist die Mutter von drei erwachsenen Kindern als Sachbearbeiterin beim Bayerischen Sportschützenbund tätig. Zusammen mit ihrem Mann Ralf lebt sie seit 35 Jahren in Kranzberg. Seit fünfeinhalb Jahren sitzt sie für die CSU im Gemeinderat. Darüber hinaus engagiert sich Horneber ehrenamtlich in verschiedenen Vereinen, darunter die Schwedenschützen oder die Tennisabteilung vom SV Kranzberg.
„Ich bin in Kranzberg zu Hause – hier ist meine Heimat“, sagt Horneber. Deshalb sei es ihr „ganz wichtig“, die Nahversorgung zu erhalten und wieder mehr auszubauen. In ihrer Antrittsrede zur Kandidatur heißt es: „Viele unserer Bürgerinnen und Bürger haben nicht oder nicht mehr die Mobilität, um ihre Besorgungen in den Nachbarorten zu erledigen.“ Auch für die Gewerbetreibenden will sie einen attraktiven Standort und eine gute Versorgungsmöglichkeit für deren Mitarbeiter vorfinden. Letztlich sei die Gemeinde auf die Gewerbesteuer angewiesen.
Vereine sollen ausreichende Unterstützung erhalten
„Auch unsere Vereine brauchen ausreichende Unterstützung“, betont sie und nennt Musikschule, Laienspieler, Sängerhort, Sportverein und Schützenvereine als Beispiele. „Sie leisten einen immensen sozialen Beitrag für unsere Gesellschaft. Viele Bürgerinnen und Bürger sind als Vorstandsmitglieder oder als Übungsleiter das ganze Jahr über für die Gemeinschaft im Einsatz“, betont sie. „Wir haben sehr schöne Sportanlagen, die gepflegt und erhalten werden müssen. Ohne zusätzliche Unterstützung seitens der Gemeinde wäre das aber nicht möglich.“
Worauf es der Leistungssportlerin ankommt. „Erfolgreich zu sein, setzt Einsatz, Leistungsbereitschaft, Durchhaltevermögen und Fairness voraus. Eine weitere wichtige Voraussetzung ist auch die Teamfähigkeit. Unsere Mitarbeiter in der Geschäftsstelle und am Bauhof sind ein tolles Team. Ich bin überzeugt, dass ich mit diesem Team sehr gut zusammenarbeiten könnte.“ Ihr Credo: „Als Einzelkämpfer kann man sicherlich kleine Erfolge erzielen, richtig große Erfolge erreicht man nur durch ein gut harmonierendes Team.“
Horneber betont: „Es wäre für mich eine große Ehre, als Bürgermeisterkandidatin für die CSU ins Rennen gehen zu dürfen.“ Vorgeschlagen ist sie schon, die endgültige Entscheidung soll zeitnah bei einer Mitgliederversammlung fallen.