Von der Blomberg-Bergbahn bis zur Jodquellen AG: teilweise große Investitionen geplant

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Die Stadtwerke werden in den kommenden Jahren groß in die Nahwärmeversorgung der Stadt investieren. Heuer gab es bereits zahlreiche Baustellen, wie hier im Badeteil. © Karl Bock

Bad Tölz – Der Beteiligungsbericht der Stadt Bad Tölz: Eine Darstellung, die sich jährlich wiederholt, aber nicht immer zu den gleichen Ergebnissen kommt.

Um Transparenz geht es beim Beteiligungsbericht, der seit 1998 von den Kommunen vorlegt werden muss und in dem aufgeschlüsselt wird, an welchen privatwirtschaftlichen Unternehmen eine Stadt oder eine Gemeinde mehr als fünf Prozent Anteile hat.

Das kann recht trocken sein, verrät aber – im Falle der Stadt Bad Tölz – doch einiges Interessantes. Sechs Beteiligungen von der Blomberg-Bergbahn bis zur Jodquellen AG wurden in der jüngsten Stadtratssitzung aufgelistet. Eine Darstellung, die sich jährlich wiederholt, aber nicht immer zu den gleichen Ergebnissen kommt.

Die Stadtwerke Bad Tölz

Hundertprozentige Tochter der Stadt sind die Stadtwerke, eine Gesellschaft, deren über 80 Mitarbeiter mit Geschäftsführer Walter Huber an der Spitze, dafür sorgt, dass in der Stadt die Lichter nicht ausgehen, dass Gas, Wasser und Fernwärme bereitstehen, das Eisstadion funktioniert und das Hallenbad im Winter sowie das Freibad Eichmühle im Sommer besucht werden kann. Bei fast 28 Millionen Euro Umsatz im Jahr 2022 konnte ein Gewinn von 1,77 Millionen Euro erzielt werden, wie Kämmerin Silke Furmanek sagte.

Allerdings stehen große Investitionen an, die Rede ist von fast 50 Millionen Euro. Konkret geht es um den Bau einer Nahwärmeversorgung hinter dem Feuerwehrhaus an der Lenggrieser Straße, die Nahwärmeerschließung weiter Teile der Stadt, den Betrieb des Eissportzentrums und bauliche Maßnahmen für das Hallenbad auf der Flinthöhe. Im Badeteil wurden bereits im Jahr 2022 und 2023 umfangreiche Arbeiten für die Wärmeversorgung durchgeführt.

Der Kurhausverein

Der Kurhausverein ist ebenfalls eine hundertprozentige Tochter der Stadt. Er hat die Aufgabe, das Kurhaus zu unterhalten und zu vermieten. Hier ergab sich im Jahr 2022 ein Minus von gut 21.000 Euro, das von der Stadt getragen werden muss. Eine kleine Summe im Vergleich zu den Investitionen, die in den nächsten Jahren am ehrwürdigen Gabriel-von-Seidl-Bau anstehen.

Bekanntlich soll ein unterirdischer Anbau entstehen, für den derzeit die Planungen laufen. In der vorausgegangenen Sitzung hatte der Stadtrat beschlossen, 21 Millionen Euro zu investieren, um das Kurhaus „fit zu machen für die nächsten hundert Jahre“. Endgültig ist der Beschluss aber noch nicht, da noch nicht alle Zuschussmöglichkeiten geprüft wurden.

Die Jodquellen AG

Ebenfalls im Kurviertel angesiedelt ist die Beteiligung der Stadt an der privaten Jodquellen AG, die als Zweckerfüllung immer noch das Ziel hat, das Heilmittel Jodquelle zu vermarkten. Trotz der Schließung des Hotels Jodquellenhof 2014 und des Freizeitzentrums Alpamare ein Jahr später hat die Gesellschaft, an der die Stadt 834 von 3.000 Aktien hält, im Jahr 2022 bei einem Umsatz von 937.000 Euro einen Verlust von 147.000 Euro gemacht.

Wenig erfreulich auch, dass sich Jod AG und Stadt seit Jahren „nicht grün sind“, Vorstand Anton Hoefter sein Areal im Herzen des Badeteils vorwiegend in Wohnraum umwandeln will, die Stadt aber weiterhin diesen Bereich für Kur- und Tourismus vorhalten will. Verschiedene Klagen laufen, wobei die Stadt in Sachen Wohnungen an der Schützenstraße eine Niederlage klassierte. Aktuell wurde eine Sanierungssatzung für das Badeteil beschlossen.

Die SEBA Seilbahn GmbH und Co.

Erfreulicher sind die 57.000 Euro Gewinn, die die SEBA Seilbahn GmbH und Co. KG im Jahr 2022 bei einem Umsatz von 1,8 Millionen Euro erwirtschaftet hat. Hier handelt es sich um die Blombergbahn, die zu einem Fünftel der Stadt gehört, zu 64 Prozent Hans Zintel junior, dessen Vater die Bahn vor über 50 Jahren errichtet und gegen alle Widerstände durchgezogen hat.

Unerwähnt blieb bei der Sitzung das Zukunftsprojekt Winter-Rodelbahn: Es ist angedacht, eine Million Euro zu investieren, um die Rodelbahn bis hinauf zum Blomberghaus zu verlängern und zu beschneien. Während des Sommers 2023 fanden aber keinerlei Arbeiten statt, sodass der Zustand unverändert ist.

Die EGT GmbH und Co. Verwaltung KG

Zur Entwicklung und Verwertung des Flintkasernen Areals wurde die EGT GmbH und Co. Verwaltung KG gegründet, die im Jahr 2022 ein Minus von 161.000 Euro hinnehmen musste. Nur noch auf dem Papier besteht außerdem die EGT GmbH mit Christian Fürstberger als Geschäftsführer.

Der Stadtrat nahm den Beteiligungsbericht ohne Diskussion einstimmig zur Kenntnis, nachdem sich die Situation gegenüber dem Vorjahr „nahezu unverändert“ gezeigt hatte, wie Silke Furmanek sagte. Karl Bock

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