Kampf gegen Russland ohne US-Hilfen: US-Geheimdienste bewerten Lage um Ukraine-Krieg neu
Die USA könnten ihre Militärhilfe für die Ukraine einstellen. US-Geheimdienste prüfen jetzt Auswirkungen auf die Sicherheit und geopolitische Lage.
Washington, D.C. – Die US-Gesetzgeber haben die Geheimdienste des Landes aufgefordert, die Sicherheitsrisiken im Zusammenhang mit einer möglichen Beendigung der Militärhilfe für die Ukraine zu bewerten. Sie sollen auch die möglichen Auswirkungen eines russischen Sieges im Ukraine-Konflikt untersuchen. Steht die finanzielle Unterstützung der Ukraine durch die USA vor dem Ende?
Wie die US-Politik-Website The Hill berichtet, haben die Gesetzgeber die Leiter der Defense Intelligence Agency, des Nationalen Nachrichtendienstes und der Central Intelligence Agency beauftragt, einen Bericht mit dem Titel „Bewertung des wahrscheinlichen Kriegsverlaufs in der Ukraine“ zu erstellen. Dieser Bericht soll eine Analyse des Ukraine-Konflikts im Kontext der US-Hilfe und deren Auswirkungen liefern.
Geheimdienste prüfen Auswirkungen: Ist die US-Militärhilfe für die Ukraine bald am Ende
Das Papier soll offenbar detailliert darlegen, inwiefern die Fähigkeit der Ukraine, sich gegen Russland zu behaupten, von der militärischen und wirtschaftlichen Unterstützung der USA abhängt. Zudem soll er die Auswirkungen einer möglichen Aufhebung der US-Genehmigung für Angriffe auf Ziele in Russland im Rahmen des Ukraine-Kriegs bewerten.

Potenzielle Auswirkungen einer Niederlage der Ukraine auf die nationalen Sicherheitsinteressen der USA sollen demnach ebenfalls analysiert werden. Dies beinhalte auch mögliche Aggressionen durch Russland, China, den Iran und Nordkorea.
Auswirkungen, wenn die USA der Ukraine im Krieg nicht weiter helfen: Geheimdienstbericht wird erwartet
„Der Bericht muss in nicht klassifizierter Form vorgelegt werden, kann aber einen klassifizierten Anhang haben und an die Geheimdienstausschüsse des Repräsentantenhauses und des Senats sowie an die Ausschüsse für Streitkräfte, auswärtige Angelegenheiten und auswärtige Beziehungen und Mittelverwendung übermittelt werden“, so die Anforderungen an den Bericht.
Innerhalb von 90 Tagen nach Unterzeichnung des NDAA (National Defense Authorization Act), der die Budgetbestimmungen für das US-Verteidigungsministerium festlegt, soll der Bericht fertiggestellt sein. Es ist derzeit noch ungewiss, ob der Bericht die Ansichten der von US-Präsident Joe Biden ernannten Geheimdienstchefs oder die des von Donald Trump ernannten Geheimdienstchefs widerspiegeln wird.
Ukraine-Krieg nach Ende der US-Hilfe: Geheimdienste analysieren jetzt mögliche Auswirkungen
Donald Trump, der erneut zum US-Präsidenten gewählt wurde, hat wiederholt angekündigt, dass die Ukraine sich auf eine Reduzierung der Militärhilfe aus den USA einstellen sollte, sobald er sein Amt antritt. Er hat versprochen, ein rasches Ende des Ukraine-Kriegs herbeizuführen.
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Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist überzeugt, dass der Ukraine-Krieg unter Trumps Präsidentschaft „früher enden“ wird. Nach Trumps Sieg bei den US-Präsidentschaftswahlen führte Selenskyj nach eigener Aussage ein „konstruktives Gespräch“ mit ihm. Ob dies irgendwelche Forderungen beinhaltete, ließ er offen. Er betonte jedoch, dass er von Trump nichts gehört habe, was der Position der Ukraine widersprechen würde.
Laut dem ukrainischen Finanzminister Serhii Marchenko ist die Ukraine in der Lage, den Krieg mit Russland mindestens bis zur ersten Hälfte des Jahres 2025 durchzustehen. „Ich glaube, dass wir über genügend Ressourcen, Waffen, Raketen und Artilleriegeschosse verfügen, um zumindest in der ersten Hälfte des Jahres 2025 standzuhalten“, sagte Marchenko Anfang Dezember gegenüber der spanischen Tageszeitung El País. Bis zu diesem Zeitpunkt sei es unerlässlich, über eine weitere Unterstützung durch die USA zu verhandeln. (tpn)