US-Wahl 2024: Republikaner planen heimlich, wie sie Trump loswerden können

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Donald Trump scheint den Rückhalt in seiner Partei zu verlieren (Archivbild). © Paul Sancya/dpa

Offiziell unterstützen die republikanische Partei im US-Wahlkampf 2024 ihren Präsidentschaftskandidaten Trump. Hinter den Kulissen verliert er an Unterstützung.

Washington, D.C. – Ex-Präsident Donald Trump polarisiert im US-Wahlkampf 2024 mit Beleidigungen und pikanten Anschuldigungen. Einigen Republikanern gefällt das nicht. Es scheint, als würde kurz vor der lang erwarteten TV-Debatte zwischen den Präsidentschaftskandidaten Trumps Rückhalt in der Partei schwinden.

Die „Republican Voters Against Trump“ (zu Deutsch: „Republikanische Wähler gegen Trump“), eine Initiative von ehemaligen Trump-Wählerinnen und -Wählern, „die nie wieder für ihn stimmen werden“, erntet aktuell mediale Aufmerksamkeit. Die Reden von Republikanern auf dem Parteitag der Demokraten zeichneten ein Bild der Unzufriedenheit. Es werden republikanische Stimmen laut, die von Trumps Sieg bei der US-Wahl 2024 nicht überzeugt sind. Haben die Republikaner die Nase voll von Trump?

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Republikaner wettern insgeheim gegen Trump: „Seinen Abgang von der Bildfläche beschleunigen“

Unter Abgeordneten der Republikanischen Partei herrsche derzeit eine „hitzige private Debatte“, wie man Trump ohne große Folgen loswerden könne, schreibt Politico-Autor Jonathan Martin. Das scheint ein schwieriges Unterfangen zu werden, denn die Umfragewerte zeigen, dass die republikanischen Wähler Trump wollen und die Partei beugt sich der Vorliebe der Basis.

Laut Martin stelle man sich in der Partei deshalb die Fragen, ob es besser wäre, Kamala Harris als Präsidentin „zu ertragen, um Trump vermutlich für immer von der Macht fernzuhalten?“ Oder „wäre es besser, seinen Abgang von der Bildfläche zu beschleunigen, indem er gewinnt, somit nur noch eine weitere Amtszeit absolvieren muss und 2028 definitiv fertig ist?“

Trumps Niederlage in der US-Wahl 2024: Vorteil für die Republikaner?

Eine Niederlage Trumps bei der US-Wahl 2024 wäre laut Martin der Aufwind, den die Republikaner bräuchten. Zu den Zwischenwahlen („midterm elections“) 2026 wäre es das sechste Jahr, in dem die gleiche Partei die Präsidentschaft innehat. Eine vielversprechende Zwischenperiode für die Opposition. Diese Ausgangslage gemeinsam mit der Doppelniederlage von Trump könnten die Republikaner einfacher Senatskandidaten für den US-Kongress rekrutieren.

Trumps Niederlage im November wäre jedoch nur das beste Ergebnis „für die Zukunft der republikanischen Partei“, wenn Harris mit einem großen Stimmenvorsprung gewinne. Sonst könne sich, laut Martin, 2020 wiederholen und Trump den Demokraten wieder Wahlbetrug vorwerfen. Im schlimmsten Fall könnte sich sogar der Sturm auf das US-Kapitol wiederholen.

Trumps größter Gegner im US-Wahlkampf 2024: Donald Trump

Welcher Weg für die republikanische Partei der beste ist, Trump loszuwerden, bleibt wohl abzuwarten. Am Ende könnte eine Niederlage in der US-Wahl 2024 für Trump auch ohne Einwirkung von außen passieren, denn Trumps größter Gegner sei Trump selbst, mutmaßt Martin. „Er ist inkohärent, was das Abtreibungsrecht angeht, er kann nicht einmal auf einem Friedhof erscheinen, ohne ein politisches Chaos zu verursachen.“ Er sabotiere sich mit seinen Aktionen selbst.

Die negativen Schlagzeilen über Trumps Fehltritte häufen sich im US-Wahlkampf 2024. Neben Beleidigungen über Harris waren es zuletzt Schlagzeilen aufgrund eines Interviews bei Fox News, die ihm zum Verhängnis werden könnten. Seine Aussage, dass er „jedes Recht“ habe, sich in eine Präsidentschaftswahl einzumischen, wurde von vielen als Geständnis aufgefasst, die US-Wahl 2020 manipuliert zu haben. (lw)

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