Krankheitsrisiko steigt bei weniger als fünf Stunden Nachtruhe – besonders bei Älteren
Es ist allgemein bekannt, dass Schlafmangel der Gesundheit schadet. Doch die Auswirkungen von dauerhaftem Schlafdefizit macht eine Untersuchung erschreckend deutlich.
Wer ausreichend schläft, ist nicht nur ausgeruhter, sondern könnte auch länger leben. Die Wahrscheinlichkeit, an Krankheiten wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Problemen zu leiden, verringert sich, wenn man rechtzeitig zur Ruhe kommt. Mit zunehmendem Alter reduziert sich jedoch die durchschnittliche Schlafdauer – oft unbemerkt von den Betroffenen – schrittweise. Dies kann insbesondere für ältere Menschen ein zusätzliches Risiko darstellen. Wie von britischen Wissenschaftlern ermittelt wurde, sind Menschen, die im Durchschnitt weniger als fünf Stunden schlafen, häufiger von diversen Krankheiten betroffen. Die Studienergebnisse wurden bereits 2022 im Fachjournal PLoS Medicine publiziert.
Studie zeigt auf: Schlafdauer von unter fünf Stunden fordert die Entstehung von Multimorbidität

In der umfangreichen französischen Langzeitstudie nahmen Wissenschaftler das Schlafverhalten von über 7.000 Männern und Frauen unter die Lupe. Das Forscherteam, unter der Leitung von Severine Sabia von der Abteilung für Epidemiologie des Alterns und Neurodegenerative Erkrankungen an der Universität Paris, untersuchte die Verbindung zwischen Schlafdauer, Sterblichkeit und Multimorbidität. Die Studienteilnehmer wurden über 25 Jahre hinweg begleitet. Im Zeitraum von 1985 bis 2016 gaben die Probanden dabei sechsmal Auskunft über ihre derzeitige Schlafdauer.
Die Schlussfolgerung ist eindeutig: Ein Mangel an Schlaf erhöht die Wahrscheinlichkeit, an diversen chronischen Leiden zu erkranken. Die Wissenschaftler stellten fest, dass jene Studienteilnehmer, die weniger als fünf Stunden pro Nacht ruhten, ein Risiko hatten, das um 30 Prozent höher lag, an mehreren chronischen Krankheiten zu leiden. Im Gegensatz dazu war dies bei den Teilnehmern, die mindestens sieben Stunden pro Nacht schliefen, nicht der Fall.
Mit zunehmendem Alter verstärkt sich dieser Effekt. So erhöhte sich das Risiko für Mehrfacherkrankungen bei geringer Schlafdauer im Alter von 60 Jahren auf 32 Prozent und im Alter von 70 Jahren sogar auf 40 Prozent. Zusätzlich war das Mortalitätsrisiko für 50-Jährige um etwa 25 Prozent erhöht.
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Forschungsergebnisse zum Schlaf: Mangelnder Schlaf steigert die Anfälligkeit für Erkrankungen
Die Studienteilnehmer, die im Verlauf der Untersuchung mit mindestens zwei oder mehr chronischen Leiden wie Herz-Kreislauf-Beschwerden, Krebs oder Diabetes mellitus diagnostiziert wurden, wurden als multimorbid eingestuft. „Im wirklichen Leben treten chronische Krankheiten häufig gemeinsam auf“, sagt Wissenschaftlerin Severine Sabia. Das sei gerade im höheren Alter der Fall. „Es war unklar, wie die Schlafdauer mit dem Risiko einer Mehrfacherkrankung zusammenhängt.“
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Frühere Untersuchungen fokussierten sich hauptsächlich auf die Verbindung zwischen Schlafzeit und einer spezifischen chronischen Krankheit. Die neueste Forschung liefert nun Daten zur Auswirkung auf das simultane Auftreten mehrerer Leiden, was bei älteren Menschen oft anzutreffen ist. „Wir untersuchten deshalb, ob die Schlafdauer mit der Inzidenz einer ersten chronischen Erkrankung sowie der darauf folgenden Multimorbidität und Mortalität assoziiert ist“, so Severine Sabia.
Besonders im fortgeschrittenen Alter ist genügend Schlaf wichtig
Die Schlafgewohnheiten tendieren dazu, sich im Laufe der Jahre zu wandeln. Daher betonen Wissenschaftler die Wichtigkeit eines gesunden Schlafmusters, insbesondere für Senioren. Sie raten zu einer Nachtruhe von ungefähr sieben bis acht Stunden, um die Gefahr von diversen chronischen Krankheiten zu minimieren.
„Um sicherzustellen, dass man eine erholsame Nacht Schlaf bekommt, ist eine gute Schlafhygiene wichtig, dazu gehören ein ruhiges, dunkles und angenehm temperiertes Schlafzimmer. Darüber hinaus wird empfohlen, elektrische Geräte aus dem Schlafzimmer zu verbannen und große Mahlzeiten kurz vor dem Schlafengehen zu vermeiden. Tagsüber ausreichend Bewegung und Tageslicht können ebenfalls zu einem besseren Schlaf beitragen“, so das Team um Severine Sabia.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren nicht beantwortet werden.
Die Redakteurin Anne Tessin hat diesen Artikel verfasst und anschließend zur Optimierung nach eigenem Ermessen ein KI-Sprachmodell eingesetzt. Alle Informationen wurden sorgfältig überprüft. Hier erfahren Sie mehr über unsere KI-Prinzipien.