Video-Beratung auf Knopfdruck: Die erste Dialog-Insel der Sparkasse geht in Betrieb

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Am neuen Dialog-Terminal: Türkenfelds Bürgermeister Emanuel Staffler testet die neue Kommunikations-Insel der Sparkasse. © Osman

Service auf Knopfdruck statt Service am Schalter will die Sparkasse Fürstenfeldbruck künftig in drei Filialen im westlichen Landkreis anbieten.

Türkenfeld - Dazu dient die sogenannte Dialog-Insel, von der aus Kunden Kontakt zu Sparkassen-Mitarbeitern aufnehmen können. Die erste Dialog-Insel ist jetzt in Türkenfeld in Betrieb gegangen.

Ein Bildschirm, eine Ablagefläche und ein blauer Knopf – die neue Einrichtung in der Filiale in der Duringstraße soll niemanden mit zu viel Technik abschrecken. Drückt man den Knopf, baut sich eine Verbindung zum Serviceteam in Fürstenfeldbruck auf. Eine Mitarbeiterin erscheint auf dem Bildschirm.

Ausweis nötig

Nun muss der Kunde sich mit seinem Personalausweis legitimieren, um zum Beispiel Überweisungen in Auftrag zu geben und Daueraufträge einzurichten. Rechnungen und andere Schriftstücke werden per Kamera an die Bankmitarbeiterin übertragen. Das „Schalter-Äquivalent“, wie Sparkassen-Vorstandsvorsitzender Frank Opitz es nennt, soll bald 35 Stunden in der Woche zugänglich sein.

Zweiter Anlauf

Ganz reibungslos funktionierte der Start noch nicht. Bürgermeister Emanuel Staffler, der sich für die Einweihung als Testkunde zur Verfügung gestellt hatte, musste etwas Geduld aufbringen, bevor der Kontakt zu Sparkassen-Mitarbeiterin Saskia Martens hergestellt war. Beim zweiten Anlauf klappte es und Staffler konnte eine fiktive Rechnung bezahlen.

Demnächst soll eine Zwischenwand eingezogen werden, um die Dialog-Insel vom Schalterraum abzutrennen und Diskretion zu gewährleisten, kündigte Opitz an. Dann werde auch der – bei der Premiere noch etwas dumpf klingende – Ton klarer werden. Auch für Barrierefreiheit will die Sparkasse mit Hilfe einer höhenverstellbaren Ablage noch sorgen.

Immer mehr online

Um Berührungsängste der Kunden abzubauen, werden in den kommenden Wochen Mitarbeitende vor Ort sein, die bei der Bedienung der Dialog-Insel helfen. Schlussendlich soll der Service montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr zur Verfügung stehen. Neben Türkenfeld sollen auch die Sparkassen-Filialen in Moorenweis und Althegnenberg geschlossen und durch Dialog-Inseln ersetzt werden.

Hintergrund ist, dass die Nutzung der Filialen vor Ort stetig abnimmt, weil immer mehr Kunden ihre Bankgeschäfte online, per Telefon oder an SB-Geräten erledigen. In Türkenfeld war die Geschäftsstelle zuletzt noch vier Stunden pro Woche geöffnet, wie Filialdirektorin Christina Lechner berichtete.

Viele Mitarbeiter gehen in Rente

Die Sparkasse kann dank des neuen Angebots einiges an Arbeitskraft einsparen. Für die drei Dialog-Inseln wird nur noch ein dreiköpfiges Team gebraucht, das von Bruck aus mit den Kunden kommuniziert. Man reagiere damit auch auf den demografischen Wandel, so Vorstandsvorsitzender Opitz. „In den nächsten fünf Jahren geht fast ein Drittel unserer Mitarbeiter in Rente.“

Mit den Dialog-Inseln gehört die Sparkasse Fürstenfeldbruck zu den Vorreitern. Laut Opitz wird die Technik bisher nur in der Bodensee-Region eingesetzt. Dort mache man gute Erfahrungen damit. Im Landkreis plant die Sparkasse eine einjährige Testphase, bevor sie darüber entscheidet, ob die Geräte dauerhaft bleiben.

Man hoffe auf Rückmeldungen und Verbesserungsvorschläge der Kunden, so Pressesprecher Dirk Hoogen. Um auch die ältere Klientel, die bisher noch am stärksten den Schalterservice nutzte, an die Dialog-Inseln heranzuführen, sind Info-Veranstaltungen für Senioren geplant.

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