Alle wollen seinen Döner

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Aus 99,9 Prozent Rindfleisch besteht Gökhan Almaz‘ Dönerfleisch bei „Steak Döner“ in Germering. © Walter Weiss

Vor der ehemaligen Kult-Metzgerei Makula in Germering bildet sich pünktlich zur Mittagszeit eine Schlange. Alle wollen einen Döner bei Gökhan Almaz kaufen. Der Gastronom verrät, was das Besondere an seinem „Steak-Döner“ ist.

Germering – Seit Januar stehen die Kunden Schlange entlang der Oberen Bahnhofsstraße in Germering. Dort, wo von 1960 bis 2020 die Metzgerei Makula ansässig war. Zwei Dönerspieße reichen bei „Steak Döner“ nicht mehr aus, um die Germeringer satt zu bekommen. „Der dritte Spieß ist unterwegs“, versichert Dönerladen-Besitzer Gökhan Almaz. Dann müsse hoffentlich niemand mehr in der Mittagspause vor seinem Laden in der Kälte warten.

Das Besondere an Almaz‘ Döner ist laut Aussage des Chefs die Qualität. „Es gibt viele Dönerläden, die das Fleisch künstlich strecken“, erklärt der 42-Jährige. „Die Kunden beißen dann in einen Döner, der zur Hälfte aus Wasser und Geschmacksverstärkern besteht.“ In Deutschland gebe es kein Gesetz, das den Verkauf solcher Ware verbietet.

Deutsche Norm für „Döner Kebab“

Nach deutscher Norm dürfen in einem „Döner Kebab“ oder „Döner“ bis zu 60 Prozent Hackfleisch bei der Herstellung verwendet werden. Ein fertiger Spieß muss also zu mindestens 40 Prozent aus Fleischscheiben bestehen. Wenn an der Fleischmenge gespart wird, darf sich der Spieß dann nicht mehr „Döner Kebab“ nennen. Meist wird so etwas als „Drehspieß nach Döner Art“ oder als „Hackfleischdrehspieß“ bezeichnet. Den meisten Menschen sei das aber nicht bewusst, so Almaz. „Sie zahlen zehn Euro für einen falschen Döner.“

99,9 Prozent Rindfleisch

Bei ihm sei das anders, sagt Gökhan Almaz: „Unser Dönerfleisch besteht aus 99,9 Prozent Rindfleisch.“ Und das für 8,50 Euro – so viel kostet ein Döner. Das Rindfleisch wird wie beim klassischen Döner Kebab auf einem vertikalen Spieß gegrillt, in dünne Scheiben geschnitten und in ein selbstgebackenes Fladenbrot gesteckt. Der Salat ist frisch, die Curry-, Knoblauch- und Kräutersoße ein altes Familienrezept. Wer mag, kann sich Granatapfelkerne und Hummus auf den Döner bestellen. „Manchmal esse ich meinen Döner ohne Soßen, weil ich das Fleisch schmecken will“, sagt Almaz.

Sein Vater hatte eine Ladenkette

Seine Kindheit verbrachte der heutige Germeringer in der Oberpfalz. Nachdem seine Eltern aus der Türkei nach Straubing emigriert waren, hatte sein Vater eine Dönerkette eröffnet. Mit seinem Tod 2002 gab die Familie das Geschäft auf. Für Almaz, aufgewachsen in der Gastronomie, blieb der eigene Dönerladen lange weiter ein Traum.

Der Trend nach gutem Dönerfleisch ist riesig.

Als er vor 25 Jahren nach Germering kam, hatte er zunächst eine Reinigungsfirma gegründet. Seit der Dönerladeneröffnung in einem Teil der Räume der früheren Kult-Metzgerei Makula übernimmt seine Frau den Großteil der Geschäfte. Der dreifache Familienvater verfolgt nun ein anderes Ziel. Derzeit plant er, zwei weitere Läden in München zu übernehmen. In einem Jahr sollen es schon fünf sein. Almaz ist sich sicher: „Der Trend nach gutem Dönerfleisch ist riesig.“

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