Prozess in New York geht weiter: Trump reagiert mit nächtlichem Wutausbruch

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In New York werden weitere Zeugen im Prozess gegen Donald Trump gehört. Der Ex-Präsident wittert Manipulation und beschimpft den Richter.

Das Wichtigste in
diesem News-Ticker

  1. Zeugen im Prozess gegen Trump - Zahlreiche Weggefährten von Donald Trump werden in New York vor Gericht erwartet.
  2. Trump im Termin-Stress - Prozess in New York lässt Trump kaum Zeit für US-Wahl 2024
  3. Testen Sie Ihr Wissen über die US-Politik - Was passiert, wenn ein Präsident in den USA zurücktreten musss? Und wer war der jüngste Amtsträger im Weißen Haus? Antworten auf diese Fragen in unserem Quiz zur US-Politik.

New York – Einen Ruhetag gönnte sich das Gericht um Richter Juan Merchan am Mittwoch. Am heutigen Donnerstag (25. April) geht der Prozess gegen Donald Trump aber in die nächste Runde. Erwartet werden weitere Zeugenaussagen, die der zwölfköpfigen Jury letztlich bei der Beantwortung der entscheidenden Frage helfen sollen: Hat der Ex-Präsident Geschäftsberichte gefälscht, um die Zahlung von Schweigegeld an die Erotikdarstellerin Stormy Daniels zu verheimlichen und damit gegen Regeln der Wahlkampffinanzierung verstoßen?

Staatsanwalt Alvin Bragg hatte Donald Trump in insgesamt 34 Fällen angeklagt. Todd Blanche, der Rechtsanwalt des Ex-Präsidenten, bezeichnete seinen Mandanten in seinem Eröffnungsplädoyer dagegen als „unschuldig im Sinne der Anklage“. Der Rechtsanwalt stritt zwar die Zahlung von Geldern Trumps unter anderem an Stormy Daniels und das ehemalige Playmate, Karen McDougal, nicht ab.

Donald Trump steht in New York vor Gericht.
Donald Trump steht in New York vor Gericht. Das kostet Zeit und passt dem Kandidaten der Republikaner für die US-Wahl 2024 nicht wirklich in den Terminkalender. © Yuki Iwamura/dpa

Donald Trumps Anwalt plädiert auf „nicht schuldig“

Er betonte aber mehrfach, dass es sich dabei nicht um illegale Vorgänge gehandelt habe. Auch der Vorwurf der illegalen Wahlmanipulation sei nicht haltbar. „Ich habe einen Spoiler-Alarm für Sie“, sagte Blance an die Jury gerichtet. „Es ist nicht falsch, zu versuchen, eine Wahl zu beeinflussen. Das nennt man Demokratie.“

Zeugen im Prozess gegen Trump

Ganz anders sah das in ihrem Eröffnungsplädoyer die Staatsanwaltschaft. „Dies war eine geplante, koordinierte, lang andauernde Verschwörung zur Beeinflussung der US-Wahl 2016, um Donald Trump durch illegale Ausgaben zum Sieg zu verhelfen“, argumentierte Matthew Colangelo, Mitglied im Team der Staatsanwaltschaft um Alvin Bragg.

David Pecker ist der erste Zeuge im Prozess gegen Donald Trump

Den Plädoyers schloss sich die Aussage des ersten Zeugens im Prozess gegen Donald Trump an: David Pecker, ehemaliger Herausgeber des National Enquirer, der dem zum Politiker gewordenen Multimilliardär dabei geholfen haben soll, mehrere Affären zu vertuschen. Nach Pecker werden zahlreiche weitere Weggefährten und Bekanntschaften des Ex-Präsidenten vor dem New Yorker Gericht erwartet.

Trump im Termin-Stress

Sollte Juan Merchan das Tempo beibehalten, dann dürfte schon in wenigen Wochen ein Urteil im Fall gegen Trump stehen. Fachleute aus den USA rechnen damit im Zeitraum zwischen dem 31. Mai und dem 14. Juni 2024.

Bis dahin wird Donald Trump an vier Tagen die Woche in New York persönlich anwesend sein müssen. Diese Zeit wird der Kandidat der Republikaner für die US-Wahl 2024 nicht in den Wahlkampf investieren können. Dies wiederum veranlasste Trump bereits zu mehreren Verbalattacken auf Richter Merchan und Staatsanwalt Bragg, die er als Agenten der Demokraten und seines Konkurrenten, US-Präsident Joe Biden, bezeichnete.

Testen Sie Ihr Wissen über die US-Politik

Der letzte solcher Wutausbrüche ereignete sich mitten in der amerikanischen Nacht, genauer gesagt um 2 Uhr morgens New Yorker Zeit. Donald Trump nutzte dafür seine eigene Social-Media-Plattform „Truth Social“. Dort schrieb der Ex-Präsident: „Wir haben einen manipulierten Richter, der für die Demokratische Partei arbeitet und sich weigert, diesen ‚Fall‘ zu beenden!“ Ob Trump damit gegen das Redeverbot verstoßen hat, das Richter Merchan ihm auferlegt hatte, wird dieser selbst entscheiden müssen. (Daniel Dillmann)

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