Neues Leben für Hallenbad Ascholding: Gemeinderat Dietramszell für Zwischennutzung als Kunstatelier
Dem Hallenbad in Ascholding wird neues Leben eingehaucht. Es soll temporär als Kunstatelier dienen. Das entschied der Gemeinderat Dietramszell.
Dietramszell / Ascholding - Noch im Jahr 2020 plantschte in der Ascholdinger Schwimmhalle Jung und Alt. Seit der Schließung 2021 rottet das Anwesen nun vor sich hin und machte immer wieder Schlagzeilen, was daraus werden soll. Zuletzt hatte die Gemeinde die Halle für die Unterbringung von Asylbewerbern beim Landratsamt vorgeschlagen, wie hier weiter verfahren wird, ist derzeit noch unklar (wir berichten).
Neues Leben für Hallenbad Ascholding: Gemeinderat Dietramszell stimmt für Zwischennutzung als Kunstatelier
In der Zwischenzeit soll jetzt wieder Leben in das verlassene Gebäude einziehen. Katja Bonnländer, Kunsttherapeutin und Künstlerin aus Egling, will künftig das Hallenbad in ein Kunstbad verwandeln. Konkret: Ein Kunstatelier dort einrichten, in dem sie Projekte mit Kindergärten, Schülern, Vereinen sowie lokalen Künstlern verwirklicht.
Ludwig Gröbmaier (CSU), Sprecher der Arbeitsgemeinschaft (AG) Baukultur, stellte den Räten nun in der Gemeinderatssitzung die Idee des Konzepts vor. Die Künstlerin hatte zuvor in einer Arbeitssitzung der AG in Zusammenarbeit mit dem Dietramszeller Kulturverein ihre Pläne präsentiert. Angedacht ist: Gegen eine unentgeltliche Nutzung bietet die Künstlerin Kultur für die Gemeinde an.
„Auf diesem Weg könnten wir der Gemeinde kulturelles Leben anbieten“, favorisierte Gröbmaier die Idee und „ich finde den Leerstand traurig“ und auch dieser koste Geld. Auf die Gemeinde kämen für die Kooperation rund 2.500 Euro für die Instandsetzung der Toiletten zu und etwa 80 Euro Stromkosten.
Teresa Wimmer (Grüne) befürwortete, dass im Rahmen der Kunsterziehung für Kindergärten und Schulklassen „wir etwas bieten können, was es in anderen Gemeinden so nicht gibt“.
Dietramszell: Befristete Nutzung des Hallenbads Ascholding als Kunstatelier findet volle Zustimmung im Gemeinderat
Auch bei den anderen Räten stieß die Projektidee auf positive Resonanz. Mit 18 zu zwei stimmten sie einer befristeten Nutzung für ein Jahr zu: mit zwei Ausnahmen: Die Verwaltung soll einerseits abklären, welche baurechtlichen Erfordernisse damit einhergehen und andererseits müsse mit bedacht werden, dass „Menschen vor Kultur“ gingen.
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Sobald das Hallenbad vom Landratsamt für die Asylunterbringung tatsächlich in Anfrage kommt, müsse der Nutzungsfokus darauf liegen. „Denn wir können nicht das Hallenbad als Flüchtlingsunterkunft melden und dann wieder zurückziehen“, erklärte Bürgermeister Josef Hauser (FW). Denn Menschenleben würden vor Kultur gehen.
Derzeit liege zwar das Hauptaugenmerk für ankommende Asylbewerber auf der Ökoakademie in Linden. Das Landratsamt und der Eigentümer seien hier in den Endzügen, was Nutzungsänderung und Vertragsangelegenheiten angeht.
Hallenbad Ascholding in Dietramszell: Keine Zuweisung von Flüchtlingen bevor die Räume nicht fertig sind
Landrat Josef Niedermaier sicherte Hauser schriftlich zu, dass keine Flüchtlinge zugewiesen werden, solange die Räume dort nicht bezugsfertig seien. Und zuerst wolle man diese Unterkunft nutzen, aber abwegig sei Ascholding nach wie vor nicht und solange wäre ein Kulturbad denkbar.
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