Demokratiefest in Penzberg: Stadtbücherei und VHS laden in die Rathauspassage ein

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Hereinspaziert: Ilka Heissig (l.) von der Stadtbücherei und Katja Wippermann von der VHS laden zum Demokratiefest in die Rathauspassage ein. © Anne Rossa

Die Penzberger Stadtbücherei und die Volkshochschule laden für Samstag, 9. November, zum Demokratiefest in die Rathauspassage ein. Die beiden Einrichtungen haben ein umfangreiches Programm auf die Beine gestellt: Das Miteinander und Optimismus stehen im Vordergrund.

Penzberg - Zufällig ist das Datum nicht gewählt, an dem die Penzberger Stadtbücherei und die örtliche Volkshochschule (VHS) zum Demokratiefest einladen. Zugegeben: Der 9. November „ist kein ganz einfaches Datum“, sagt Bücherei-Leiterin Ilka Heissig. Denn es ist nicht nur der Tag, an dem im Jahr 1989 die Mauer fiel – ein Ereignis, das Heissig als Berlinerin miterlebt hat. 1938 fand an diesem Tag auch die Reichsprogromnacht statt.

Penzberger Stadtbücherei und VHS laden für 9. November ein, die Demokratie zu feiern

Der Fokus liegt für die Bücherei-Leiterin und VHS-Chefin Katja Wippermann aber ganz klar auf dem Mauerfall. Denn für die beiden Frauen symbolisiert dieser Tag sehr passend, den Wunsch nach freier Meinungsäußerung.

„Die USA sind das alles überschattende Beispiel“, findet Heissig, wenn es um darum geht, dass Demokratie „ins Gegenteil gekehrt wird“. Doch nicht nur jenseits des großen Teichs, auch in Europa herrscht laut Wippermann „ein massiver Rechtsruck“. Das Thema Demokratie – „momentan scheint es wichtiger denn je“, so Wippermann.

Das Programm

Das Demokratiefest findet am Samstag (9. November) statt. Beginn ist um 17.30 Uhr in der Rathauspassage. Folgende Programmpunkte sind geplant:

• Live-Musik
• Buffet und Cocktails
• Escape Game Demokratie
• Speed-Dating „Werte und Demokratie“
• Workshop und Präsentation Kinderrechte
•Ausstellung „Das Grundgesetz in Fotos“: Schüler präsentieren ihre Bilder
• Mitmachaktionen

Infos online unter www.vhs-penzberg.de und www.buecherei-penzberg.de. Die Veranstaltung ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht nötig. Ende des Fest ist gegen 20.30 Uhr.

Gleichzeitig ist das Thema Politik „negativ konnotiert“, weiß die VHS-Leiterin. Sie hat beobachtet, dass immer weniger Menschen zu politischen Angeboten der Bildungseinrichtung kommen wollen. Deshalb haben sich die beiden Frauen etwas Neues überlegt. Ihr Ziel: Politische Bildung „bewusst ins Positive wenden“.

Menschen zusammenbringen: Das Demokratiefest in der Rathauspassage findet am 9. November statt

Gelingen soll das mit einem Fest zur Demokratie. Unsere Staatsform „schien so selbstverständlich“, sagt Wippermann. Die Veranstaltung soll daran erinnern, dass man dafür dankbar sein „kann und muss“. Beim Demokratiefest in der Rathauspassage sollen Menschen vor allem miteinander ins Gespräch kommen. Ein wichtiger Punkt, denn „die verschiedenen Lager sprechen nicht mehr miteinander“, sagt Wippermann.

Der Austausch soll helfen, den eigenen Horizont wieder zu erweitern – damit man „nicht in der eigenen, gleichen Blase“ verharrt, sagt die VHS-Leiterin. Dabei sind alle willkommen, betont sie. Denn es „tut gut, miteinander zu sein und zu reden“. Das brauche die Gesellschaft, damit die Spaltung nicht voranschreite.

Das Demokratiefest soll in lockere Atmosphäre stattfinden. Es gibt Live-Musik von der Gruppe „WuH“ und ein interkulturelles Buffet. Beim Speed-Dating zur Demokratie sollen die Fragen Denkanstöße geben und zum Austausch anregen. Impulse wie „Was bedeutet Freiheit für dich“ sollen über die eigenen Werte reflektieren lassen, erklärt Bücherei-Leiterin Ilka Heissig.

Schüler des Gymnasiums sammeln Spenden für Rumänien

Den beiden Organisatorinnen ist es wichtig, auch generationenübergreifend zu arbeiten. Ihre Vorstellung: Ein 18- und ein 80-Jähriger sitzen beim Speed-Dating an einem Tisch, hören einander zu und lernen voneinander. Gerade um die jüngere Generation anzulocken, haben Wippermann und Heissig die P.u.R.-Seminargruppe des Gymnasiums eingeladen. Die Schüler verkaufen Cocktails und sammeln so Spenden für die Rumänienhilfe – und bringen hoffentlich Freunde mit, wünscht sich Wippermann.

Spielerisch wird es beim Escape-Game des Kreisjugendrings: Es herrscht Diktatur und die Spieler müssen die Demokratie wieder etablieren. Die Fest-Organisatorinnen betonen: Politische Vorkenntnisse sind nicht nötig. Es geht auch nicht „um Bildung und Belehrung“, versichert Wippermann. Es geht darum „sich zu stärken“.

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