Ehrgeiziges Ziel: In vier Jahren soll der neue Bauhof stehen
Der städtische Bauhof soll umziehen. Wenn alles gut läuft, in vier Jahren. Auch die Landkreis-Wohnungsbaugesellschaft ist möglicherweise im Boot.
Fürstenfeldbruck - Der Brucker Bauhof ist in die Jahre gekommen - darüber herrscht im Stadtrat Einigkeit. Spätestens nach der Führung über das Gelände, die Leiter Peter Langenegger und Stadtgärtner Valentin Zeh mit Mitgliedern des Haupt- und Finanzausschusses am Dienstag machten. „Die Situation ist prekär, wir brauchen den Bauhof“, sagte Andreas Lohde (CSU) nach der Besichtigung. „Und der Umzug ist eine Chance, sich von dem einen oder anderen Ballast zu trennen.“
Wo kann man Geld einsparen?
OB Christian Götz will das Projekt mit oberster Priorität vorantreiben. „Sonst ist die Planung für die Aumühle und Lände Makulatur.“ Erster Schritt ist die Projektentwicklung. Die hatte im April angesichts der Kosten von 35 Millionen Euro noch für Kritik im Ausschuss gesorgt. Nun hat die Verwaltung nachgearbeitet, Einsparpotenziale gesucht und andere Bauhöfe betrachtet, die fertiggestellt werden oder schon stehen und weniger kosteten - eine Anregung der CSU-Fraktion.
Am Raumprogramm will man nicht mehr viel verändern - das ist auf die aktuellen Anforderungen und mögliches Wachstum ausgelegt. Daher muss an anderer Stelle gespart werden. Ausschussmitglieder brachten eine Systembauweise ins Gespräch. Hier schaut sich die Verwaltung um. Ein großer Kostenpunkt sind die beheizten Fahrzeughallen. Götz warnte davor, Fahrzeuge im Freien stehen zu lassen. Georg Stockinger (Freie Wähler) berichtet, dass in seinem Betrieb die Fahrzeuge über Nacht an Elektroheizungen angeschlossen seien. Eine weitere Option: Statt eines Kellers wird ein drittes Stockwerk gebaut.
Baut die Gesellschaft des Landkreises?
Ziel ist, bis Herbst die Projektentwicklung abzuschließen. Die Verwaltung ist mit einem Unternehmer für Systembauweise im Gespräch, der als Generalübernehmer auftreten könnte, berichtete Kämmerer Marcus Eckert. „Wir haben auch die Wohnungsbaugesellschaft des Landkreises mit einer Machbarkeitsstudie beauftragt.“ Man habe am Waldfriedhof gute Erfahrungen gemacht. Denn auf dem Verwaltungsgebäude könnten Wohnungen für Menschen aus Berufen der Daseinsfürsorge entstehen. Dafür gibt es Fördermittel und günstige Kredite, erklärte Götz. Nur Bauhof-Referent Albert Bosch war skeptisch. „Über kurz oder lang wird es Ärger geben, wenn keine Mitarbeiter dort leben.“
Zeit sparen mit dem Realisierungsmodell
Die Landkreis-Gesellschaft könnte nicht nur die Wohnungen und Sozialräume bauen, sondern auch das ganze Projekt stemmen, erklärte Götz. Die Stadt würde die Kosten tragen. Der Vorteil: Durch einen Generalübernehmer- oder Totalübernehmervertrag spare man sich die Ausschreibung eines jeden einzelnen Gewerks und könne so die Bauphase verkürzen, erklärte Stadtbaurat Johannes Dachsel. „Aber dann darf man keine Änderungen mehr machen.“ Daher sei es wichtig, sich Zeit für die Projektentwicklung zu nehmen. Klaus Wollenberg (FDP) fragte nach einem Zeitplan: „Wenn wir uns im Herbst auf Budget und Raumprogramm festlegen, brauchen wir vier Jahre, bis der Bauhof steht“, sagte Dachsel.
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Bleibt das Problem der Finanzierung: Markus Droth (FW) brachte Contracting ins Gespräch. Jan Halbauer (Grüne) meinte, man müsse die Pläne für das geplante Kultur- und Kreativviertel auf Lände und Aumühlenareal hinsichtlich Geschosswohnungsbau nochmal anschauen. OB Götz stimmte zu, will aber die Bauhofplanung unabhängig davon vorantreiben. „Das eine darf das andere nicht blockieren.“
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