Damit an der Lände ein Kreativviertel entstehen kann, muss der Bauhof an die Landsberger Straße umziehen. Einen ersten Entwurf stellten die Stadtplaner nun im Hauptausschuss vor. Doch sie müssen nacharbeiten. Denn das Vorhaben ist zu teuer.
Fürstenfeldbruck – Seit über 20 Jahren wird von der Bauhof-Verlagerung gesprochen. Das Areal auf einer Amperinsel, konzipiert für 40 Mitarbeiter, ist für die inzwischen 50 Angestellten zu klein. Daher soll der Bauhof samt Salzsilo auf ein rund zwei Hektar großen Grundstück an der Landsberger Straße zwischen Feuerwehr und Waldfriedhof ziehen. Dazu wird die Stadt noch Grund erwerben. Auf dem alten Areal entsteht ein Wohn- und Kreativviertel.
Neue Struktur für 60 Mitarbeiter
Die Bauhof-Verlagerung ist das einzige Großprojekt, das sich die Stadt angesichts der klammen Kasse leistet. Den ersten Stand der Projektentwicklung stellte Georg Huber vom städtischen Immobilienmanagement nun im Haupt- und Finanzausschuss vor. So sind die neuen Gebäude für 60 Mitarbeiter geplant. Im Eingangsbereich soll das Verwaltungsgebäude stehen. Darüber könnte man Wohnungen bauen, berichtete Huber. Dahinter folgen Fahrzeughallen, Werkstätten und Lagerflächen. Zum Waldfriedhof hin soll ein Grünstreifen mit Bäumen erhalten bleiben. „Ich könnte mir vorstellen, auch den Bereich Hausmeister und Reinigung im Bauhof zu integrieren“, erklärte Huber. Dieser ist bislang am Niederbronnerweg untergebracht. Dann würde es einen Leiter sowie die Fachbereichsleiter Straßen/Werkstätten, Gärtnerei und Hausmeister/Reinigung geben.
Kosten schrecken Stadträte auf
Die Kostenberechnung kommt inklusive Risikozuschlag auf 33,5 Millionen Euro – plus 1,7 Millionen für das Salzsilo, das bereits beschlossen ist und am neuen Standort gebaut wird. Für die Wohnungen rechnet Huber mit 2,4 Millionen Euro je Etage. Der zuständige Referent Albert Bosch (CSU) sprach von einem schlüssigen Konzept. „Fürstenfeldbruck wächst. Es brennt lichterloh.“
Das bezweifelte niemand. Die Kosten schreckten die Stadträte jedoch auf. „Damit stirbt unsere Planung für das Aumühlenglände“, meinte Alexa Zierl (ÖDP). Andreas Lohde (CSU) wurde deutlicher: „Wir können nicht ein Vorhaben mit 35 Millionen Euro durchwinken, das andere Kommunen deutlich günstiger hinbekommen als wir.“ Er führte Beispiele von im vergangenen Jahr fertiggestellten Bauhöfen auf. Man müsse sich Fertigbausysteme anschauen. Lohde forderte eine Kostendeckelung auf 15 bis 20 Millionen Euro.
Vize-Bürgermeister Christian Stangl verwies auf Hinweise in einem externen Gutachten der Projektplanung. Die Botschaft: Man habe eher zu großzügig als zu eng geplant und sei nicht stringent auf die Nutzung eingegangen. Aufgelistet sind eine Reihe von Handlungsempfehlungen. In anderen Kommunen würden beispielsweise weniger Fahrzeuge in Warmhallen untergestellt. Stangsl Fazit: Die Projektentwicklung sei nicht abgeschlossen. „Sie muss im Detail so stehen, dass wir nicht später herumdoktern müssen, sonst wird es teuer.“
Auch Stadtbaurat Johannes Dachsel riet dazu, sich die Planung nochmal anzuschauen. „Jede Umplanung und Variantenprüfung hinterher kostet Geld.“ Das größte Einsparpotenzial liege im Raumprogramm.
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Diskussion um Lager in der Reithalle
Ob am Bauhof Wohnungen gebaut werden sollen, sahen einige Stadträte kritisch – vor allem wegen des Lärms. Auch hinsichtlich des Bauhof-Lagers in der Reithalle waren nicht alle glücklich. Karin Geißler (BBV) regte eine Prüfung an, ob auf dem Fliegerhorst Hallen oder Hangar angemietet werden könnten. Aus dem Gutachten geht aber auch hervor, dass durch ein anderes Raumkonzept auf dem neuen Bauhofareal Platz dafür sein könnte. Davon hatte man aus Kostengründen Abstand genommen.
Der Haupt- und Finanzausschuss beschloss einstimmig, die Projektentwicklung weiterzuführen. Unter Berücksichtigung der Anregungen aus dem Gutachten sollen Flächen und Standards neu berechnet werden. Dann befasst sich der Ausschuss erneut mit dem Thema – und auch mit Finanzierungs- und Realisierungsvarianten.
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