Kampf mit der Technik: Hohe Unfallquote bei Senioren auf E-Bikes

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Ein Radunfall (Beispielfoto) © Symbolfoto: picture alliance / dpa / Daniel Bockwoldt

Die Zahl der Unfälle mit Fahrrädern ist in Eichenau rasant gestiegen. Die Gründe dafür wurden bei der jüngsten Bürgerversammlung deutlich.

Eichenau - Laut Polizei sind die Verursacher vor allem ältere Menschen, die auf E-Bikes unterwegs sind und mit der Technik kämpfen.

Die Polizei gehört in Eichenau zu den Stammgästen bei der Bürgerversammlung, zu der etwa 30 Menschen (inklusive Bürgermeister Peter Münster, Verwaltungsmitarbeiter und Gemeinderatsmitglieder) gekommen waren. Vertreter der Germeringer Inspektion stellen die aktuellen Statistiken dar, die für den Ort relevant sind. Eine sorgte dabei für besonderes Aufsehen.

Roland Nist, stellvertretender Dienststellenleiter der für Eichenau zuständigen Polizeiinspektion (PI) Germering, erklärte: „Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Alleinbeteiligung ist markant gestiegen.“

90 Prozent

Es geht hier also um Vorfälle, bei denen keine zweite Person involviert war. Diese sind um knapp 90 Prozent gestiegen, berichtete Nist. In Zahlen bedeutet dies: von neun auf 17. Verursacht wurden diese Unfälle laut Nist vor allem von Senioren über 65 Jahren, die auf E-Bikes unterwegs waren. Er sieht den Grund hauptsächlich in den technischen Gegebenheiten. „Anscheinend wird da die Geschwindigkeit dieser Räder unterschätzt.“

Bremsvermögen

Außerdem müsse seiner Ansicht nach das Bremsvermögen der E-Bikes stärker beachtet werden. „So ein Rad zieht beim Bremsen halt doch sehr stark an“, sagte Nist im großen Saal der Friesenhalle. Wenn jemand von einem normalen Rad auf so ein Bike umsteige, könne das ungewohnt sein. Bereits ein Mountainbike habe schon ein spürbar anderes Bremsverhalten. Eine Folge könne dann eben sein, dass man ungewollt einen Bordstein rammt oder stürzt.

33 Prozent: von drei auf vier

Eine andere zunächst spektakulär klingende Prozentangabe relativierte der Germeringer Vize-Polizeichef zugleich. „Die Zahl der Unfälle unter Alkoholeinfluss ist um 33 Prozent gestiegen. Von drei auf vier.“ Trotzdem sei jeder davon einer zu viel.

Ansonsten ist Eichenau aus Sicht der Germeringer Polizei ein eher ruhiges Pflaster. Die Straftaten gingen im Vergleich zum Jahr 2022 um 58 auf 418 an der Zahl zurück. Die Zahl der Tatverdächtigen sank leicht, ebenso allerdings die Aufklärungsquote. „Es wird schwieriger, weil viele ihr Feld auf das Internet legen“, begründete Nist diese Entwicklung.

Bei den Einbrüchen sprach er davon, dass diese nach Corona wieder zugenommen hätten. Vom Niveau der Vor-Corona-Zeit sei man aber sehr weit entfernt. „In Eichenau ist die Welt noch in Ordnung. Macht weiter so“, beendete der Polizeibeamte seine Bilanz.

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