Villa in Italien billiger als Stadtwohnung: Ehepaar spart 460 Euro pro Monat
Ein Paar aus London entschied sich für den Umzug nach Italien, nachdem sie die hohen Wohnkosten in ihrer Heimatstadt nicht mehr tragen wollten. Deepak Shukla und seine Frau Daniela mieteten eine Wohnung in London für 1600 Pfund monatlich, das sind 1860 Euro.
Ihre Gesamtausgaben beliefen sich auf 2100 Pfund, fast 2450 Euro, einschließlich Rechnungen. Laut "inews.uk" waren die Immobilienpreise in London über die Jahre so stark gestiegen, dass die Miete einer italienischen Villa günstiger als ihre Stadtwohnung ist.
Italienische Villa als Alternative: La Dolce Vita ist günstiger als London
Eigentlich wollte das Paar nach ihrer Heirat im August 2023 eine Immobilie kaufen. Doch ein vergleichbares Objekt 600.000 bis 900.000 Pfund gekostet, also bis zu einer Million Euro. Im Oktober 2023 fiel dann die ungewöhnliche Entscheidung. Deepak und Daniela ziehen an den Lago di Viverone, einen kleinen See zwischen Mailand und Turin in der italienischen Region Piemont. So berichtet der freie Wirtschaftsberater "inews.uk".
Sie mieten dort eine vierstöckige Villa für knapp 2100 Euro im Monat mit allen Rechnungen und Ausgaben. "Es ist, als ob wir drei Wohnungen in London mieten", sagte Shukla laut "inews.uk". Die Ersparnis beträgt 400 Pfund im Vergleich zu London, wenn man die Lebenshaltungskosten mit einrechnet: "Ein Cappuccino kostet 1,75 Euro", schwärmt Deepak gegenüber dem Nachrichtenportal.
In Italien beginnt die "Bürokratie-Olympiade"
Dennoch gibt es auch Nachteile, wie Deepak in seinem Blog erklärt. Die Bürokratie in Italien sei komplex, was den Erwerb eines Kredits und die Erlangung der Aufenthaltsgenehmigung erschwere. Obwohl Daniela Italienerin ist, habe es über ein Jahr gedauert, die Erlaubnis für einen dauerhaften Wohnsitz in Italien zu bekommen. Auch seine Ersparnisse nach Italien zu bringen, hatte eine größere "Steuer-Spende" erfordert.
Trotz dieser "Bürokratie-Olympiade" beim Erwerb einer italienischen Aufenthaltsgenehmigung lobt Deepek die Lebensqualität in Italien: "Die Luft ist sauberer und das Essen schmeckt besser." Dieses Fazit ziehen auch viele Käufer der berühmten 1-Euro-Häuser.

Mieten oder Kaufen: Vergleich liefert überraschendes Ergebnis
Shukla betont in seinem Blog auch die Vorteile des Mietens gegenüber dem Besitz einer Immobilie. Er genießt mehr Freiheit und weniger finanzielle Belastungen durch Reparaturen oder Inspektionen. Der Wechsel nach Italien hat ihm und seiner Frau ermöglicht, ihre Lebensqualität zu steigern, ohne die finanziellen Sorgen eines Immobilienkaufs.
Auch in Deutschland kann es besser sein, zur Miete zu wohnen. Dies zeigt eine Analyse von 400 kreisfreien Städten und Landkreisen:
- Kostenvergleich: In 346 von 400 deutschen Regionen sind die Nettoausgaben für Mieter über 25 Jahre niedriger als für Käufer. Besonders deutlich wird der Unterschied in Nordfriesland, wo Mieter fast 850.000 Euro besser abschneiden.
- Renditechance: Wer statt zu kaufen sein Kapital in ETFs investiert, erzielt mit vier Prozent Rendite oft ein besseres Ergebnis als durch Immobilienbesitz. Schon ein Prozent mehr Rendite kann den finanziellen Vorteil der Miete deutlich erhöhen.
- Regionale Unterschiede: In lediglich 54 Regionen lohnt sich der Immobilienkauf mehr als das Mieten. Leipzig führt mit einem Netto-Vorteil von 74.000 Euro, gefolgt von Jena und Ludwigshafen mit jeweils über 45.000 Euro.
- Langfristperspektive: Nach 25 Jahren sind Käufer nur in wenigen Regionen im Vorteil, doch mit zunehmender Wohndauer steigt ihr finanzieller Gewinn. Nach 50 Jahren sind Mieter nur noch in 17 Regionen günstiger dran.
- Faustregel: Wer jung ist und langfristig in der Immobilie wohnen oder vermieten möchte, profitiert eher vom Kauf. Börsenaffine Personen mit höherer Renditeerwartung bleiben als Mieter meist im Plus.