Rentner von freilaufendem Hund umgerannt

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Dachau
  4. Dachau

KommentareDrucken

„Hunde an die Leine“: Im Dachauer Moorbadpark weist ein Schild auf die Leinenpflicht in den Grünanlagen hin. Trotzdem wurde Heinz Baumgartner am vergangenen Mittwoch von einem unbeaufsichtigten Hund umgerannt. Foto: HAB © Norbert Habschied

Kürzlich wurde ein 81-jähriger Bergkirchner im Moorbadpark von einem freilaufenden Hund umgerannt. Er erlitt schwere Verletzungen.

Dachau – Weil zwei Hundehalter ihre Aufsichtspflicht missachteten und ihre Hunde im Dachauer Moorbadpark frei herumlaufen ließen, kam es am vergangenen Mittwoch zu einer gefährlichen Situation für einem Fußgänger. Heinz Baumgartner war auf dem Heimweg vom Mittagessen mit seiner Enkelin und wollte die Treppen von der Scheibner Wirtschaftsschule zum Dachauer Moorbadpark hinuntergehen, als der Rentner plötzlich von einem freilaufenden und unbeaufsichtigten Hund umgerannt wurde.

„Ich lief über das Kopfsteinpflaster der Wirtschaftsschule und konzentrierte mich darauf, nicht über einen der hervorstehenden Steine zu stolpern“, erzählt der 81-Jährige. Sein Blick war deshalb auf den Boden gerichtet. Plötzlich näherte sich von links ein „schwarzer Schatten“. Der Rentner hatte keine Zeit mehr, zu reagieren. Er spürte nur noch einen heftigen seitlichen Aufprall in Kniehöhe und schlug kurz darauf mit dem Kopf auf dem Boden auf. „Ich war kurz bewusstlos und wusste nicht, was passiert war“, berichtet Baumgartner.

Rentner wird mit Verdacht auf Hirnblutung ins Krankenhaus gebracht

Als der Bergkirchner wieder zu sich kam, war niemand in der Nähe, der ihm helfen konnte. Nachdem er einige Minuten ruhig liegen geblieben war und eine blutige Platzwunde am Kopf bemerkte, versuchte er selbst den Notruf zu alarmieren. „Ich stand aber noch so unter Schock und habe mich erstmal dreimal verwählt.“ Von den Hundehaltern fehlte zu diesem Zeitpunkt noch jede Spur.

Kurz darauf trafen Rettungsdienst und Polizei ein, Baumgartner wurde mit Verdacht auf Hirnblutung und starken Prellungen an Rücken und Becken ins Krankenhaus Dachau gebracht. Als die Polizei zum Unfallort kam, trafen auch die Hundehalter dort ein. Doch Baumgartner wurde da vom Rettungsdienst schon abtransportiert. „Die Sanitäter sagten mir, ich hätte zwei unterschiedlich große Pupillen, das müsse dringend untersucht werden“, erzählt er. Außerdem hatte er starke Kopf- und Nackenschmerzen. Nach zahlreichen Untersuchungen konnte er das Krankenhaus drei Tage später, am Samstag, wieder verlassen.

Mit dem Kopf schlug Heinz Baumgartner auf dem Boden auf. Er zog sich eine blutende Platzwunde zu.
Mit dem Kopf schlug Heinz Baumgartner auf dem Boden auf. Er zog sich eine blutende Platzwunde zu. © Privat

Seitdem klagt Baumgartner allerdings über erhebliche Probleme beim Gehen. „Vor dem Vorfall war ich eigentlich jeden Tag draußen unterwegs und war sehr fit für mein Alter“, erklärt er. Trotz einer neuen Hüfte und einer künstlichen Bandscheibe überquerte er beispielsweise erst vergangenes Jahr noch zu Fuß die Alpen. „Jetzt fühle ich mich allerdings wie ein alter Mann.“

(Übrigens: Alles aus der Region gibt‘s jetzt auch in unserem regelmäßigen Dachau-Newsletter.)

Baumgartner fordert nach Unfall Leinenpflicht in der Stadt

Baumgartner findet nun nach seinem Unfall, dass im Stadtgebiet Leinenzwang gelten sollte. Auf Nachfrage bei der Stadt Dachau nach einer Leinenpflicht für Hunde antwortete Hauptamtsleiter Josef Hermann: „Es gibt keine grundsätzliche Regelung zu diesem Thema. Allerdings ist in der Grünanlagensatzung der Stadt Dachau festgelegt, dass es in Grünanlagen wie dem Moorbadpark verboten ist, Hunde frei laufen zu lassen.“ Auf dieses Verbot wird auch auf einem Schild im Moorbadpark hingewiesen.

Die Hundebesitzer schilderten am Unfallort der Polizei ihre Sicht der Dinge. „Dabei wurde deutlich, dass es sich bei dem Vorfall nicht um eine fahrlässige Körperverletzung handelt, sondern um einen Unfall“, erklärte Polizeisprecher Michael Hermann. Den 64-jährigen Dachauer, dessen Mischlingshund Baumgartner umgerannt hatte, erwartet daher nur eine Ordnungswidrigkeitenanzeige wegen Verstoßes gegen die Grünanlagensatzung und nicht wegen Körperverletzung.

Baumgartner hofft, dass die Hundebesitzer künftig „etwas mehr Rücksicht auf die Fußgänger im Stadtgebiet nehmen“. Schließlich befindet sich nur wenige hundert Meter entfernt auf der Wiese am alten Wehr die Hundefreilauffläche der Stadt.

Mehr News finden Sie in unserer Merkur.de-App, jetzt im verbesserten Design mit mehr Personalisierungs-Funktionen. Direkt zum Download, mehr Informationen gibt es hier. Sie nutzen begeistert WhatsApp? Auch dort hält Sie Merkur.de ab sofort über einen neuen Whatsapp-Kanal auf dem Laufenden. Hier geht‘s direkt zum Kanal.

Auch interessant

Kommentare