100 Kinder und sechs Wohnungen

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Symbolischer Spatenstich für die neue Kita an der Pollnstraße 5: Stadtbaumeister Moritz Reinhold, Carola Böser von der Abteilung im Hochbau im Stadtbauamt, Architekt Johannes Moosreiner, Oberbürgermeister Florian Hartmann und Markus Haberl, Leiter des Schule, Kinderbetreuung, Jugend, Soziales und Sport (von links). © habschied

An der Pollnstraße in Dachau-Ost baut die Stadt derzeit eine neue Kindertagesstätte. 100 Kinder sollen dort ab Herbst 2025 betreut werden. Der Clou: Im zweiten Obergeschoss des Gebäudes entstehen sechs Wohnungen für städtische Mitarbeiter – in Zeiten von Wohnungsknappheit ein möglicher Standortvorteil bei der Fachkräftesuche.

Dachau – Wo heute noch ein tiefes Bauloch klafft, soll in nur eineinhalb Jahren Kinderlachen zu hören sein. Für rund 8,9 Millionen Euro baut die Stadt an der Pollnstraße 5 in Dachau-Ost derzeit nämlich eine neue Kindertagesstätte. Am Montag fand dafür der symbolische Spatenstich statt.

Rund 100 Kinder, verteilt auf zwei Kindergarten- und drei Kitagruppen, sollen dort künftig betreut werden. Wer die Trägerschaft der Kita dereinst übernehmen wird, ist zwar noch nicht geklärt. Fix ist, dass der dreigeschossige Bau in Massivholzbauweise sich „sensibel und harmonisch“ in die bestehende Wohnumgebung einfügen soll. Gleichzeitig, das versprach Oberbürgermeister Florian Hartmann in seiner kurzen Ansprache, werde der Bau „seine eigene Qualität entwickeln“.

Zu dieser Qualität gehört, dass sich die Kinder nur in den ersten beiden Etagen aufhalten werden. Das zweite Obergeschoss soll dagegen ausschließlich Erwachsenen zur Verfügung stehen – in Form von Wohnungen, die von Mitarbeitern der Stadt gemietet werden können. Wie die Vergabe dieser Wohnungen erfolgen soll, sprich wer sich für die sechs Apartments, die eine Größe zwischen 56 und 93 Quadratmeter haben werden, bewerben kann, ist noch nicht geklärt. Hierfür einen geeigneten und gerechten Modus zu finden, wird in den kommenden Monaten noch Aufgabe des Stadtrats werden.

Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich laut Hartmann auf rund 8,9 Millionen Euro. Der weitere Zeitplan sieht vor, dass die Gebäudehülle noch in diesem Jahr fertiggestellt wird, wobei die Fassade aus sogenannter vorvergrauter Weißtanne besteht, und anschließend der Innenausbau erfolgt.

Wie der OB betonte, ist der Bau an der Pollnstraße aber nur ein kleiner Teil der städtischen Investitionsoffensive in Kinderbetreuung und Bildung. Parallel zur Kita an der Pollnstraße laufen auch Bauarbeiten für eine neue Kita an der Konrad-Adenauer-Straße; erst vor wenigen Wochen wurde zudem an der Grundschule Dachau-Ost Spatenstich für das neue Schulgebäude und Richtfest für die neue Dreifachturnhalle gefeiert.

„Sie alle wissen, dass der Stadt Familien und Kinder besonders am Herzen liegen“, so der OB. Allerdings sei es mit dem Bau von Gebäuden allein nicht getan. Denn: „Wir brauchen auch qualifiziertes Personal.“ Dieses zu finden, gerade im Bereich der Kinderbetreuung, sei in den vergangenen Jahren immer schwieriger geworden. Um in diesem „direkten Konkurrenzkampf“, wie Hartmann es nannte, zu bestehen, versuche die Stadt stetig, ihre „Attraktivität als Arbeitgeber“ zu erhöhen – sei es durch die sogenannte Ballungsraumzulage, das Bezahlen des „Deutschlandtickets Job“ oder eben günstigen Wohnraum in Form von Mitarbeiterwohnungen.

Das ursprüngliche Ziel des Stadtrats, die sechs Wohnungen im Haus an der Pollnstraße 5 ausschließlich den Mitarbeitern dieser Kita angedeihen zu lassen, dürfte sich aus rechtlichen Gründen jedoch nicht umsetzen lassen. Grund: Dienstwohnungen sind nur möglich in Arbeitsbereichen, in denen der Mitarbeiter sich regelmäßig in „räumlichem Zusammenhang“ mit seiner Dienststelle aufhalten muss. Laut Markus Haberl, zuständiger Amtsleiter im Rathaus für Schule, Kinderbetreuung, Jugend, Soziales und Sport, mag dies vielleicht für Hausmeister gelten, aber sicher nicht für Erzieher. Aber, so verspricht er: „Wir werden einen Weg finden, wie wir die Wohnungen unseren städtischen Angestellten zur Verfügung stellen.“

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