Feuer auf russischem Militärstützpunkt – empfindlicher Schlag gegen Putins Drohnenarmee

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Rund um einen russischen Militärstützpunkt auf der annektierten Krim brennt es. Von dort starten russische Kamikaze-Drohnen auf die Ukraine.

Kiew - Auf der 2014 von Russland annektierten Krim kommt es immer wieder zu Angriffen durch die ukrainische Armee. Satellitenbilder vom 25. und 26. Juni zeigen jetzt ein Feuer bei Kap Chauda, das sich immer weiter ausbreitet. In der Gegend befindet sich ein Flugplatz für russische Kamikaze-Drohnen, mit den Ziele in der Ukraine angegriffen werden. Ob das Feuer aber tatsächlich die Folge von ukrainischen Angriffe ist, ist unklar.

„Ursache unklar, keine Drohnen- oder Raketenangriffe“, heißt es in den auf X veröffentlichten Fotos von Radio Free Europe und Radio Liberty. Die Satellitenbilder sollen zeigen, dass das Feuer auf Gebäude übergesprungen sei, die auf dem Gelände eines russischen Militärstützpunkts stehen.

Ukrainische Quellen melden Angriff auf Luftwaffenstützpunkte

Dagegen schreibt die ukrainische Nachrichtenagentur RBC, dass Kiew in jüngster Zeit eine Reihe von erfolgreichen Angriffen auf russische Luftwaffenstützpunkte durchgeführt habe, von denen aus Drohnen gestartet wurden. Weil auch die Ukraine über moderne Luftabwehr verfügt, kann die Armee von Russlands Machthaber Wladimir Putin nur begrenzt Kampfflugzeuge über der Ukraine einsetzen. Umso wichtiger sind die Drohnen-Stützpunke für Moskau im Ukraine-Krieg.

Durch die Angriffe auf die Krim dürften die russischen Drohnenangriffe auf die Ukraine allerdings abnehmen, glaubt der britische Geheimdienst. „Es ist sehr wahrscheinlich, dass diese Angriffe kurzfristig zu einer gewissen Störung der Fähigkeit Russlands führen werden, von diesen Standorten aus mit Drohnen Ziele tief im ukrainischen Hoheitsgebiet anzugreifen. Es besteht die realistische Möglichkeit, dass Russland seine Drohnen-Operationen auf weniger gefährdete Stützpunkte verlagert, sodass die Auswirkungen wahrscheinlich nur vorübergehend sein werden“, zitiert RBC das britische Verteidigungsministerium. „Es ist wahrscheinlich, dass die Ukraine ihre jüngsten Erfolge ausnutzen und ihre UAV-Gegenkampagne zum Nachteil Russlands fortsetzen wird.“

Auch 2023 hat es Brände um russische Militärstützpunkte auf der Krim gegeben.
Das Foto zeigt einen um einen Militärstützpunkt nahe Kirovyks auf der Krim im Juli 2023. (Symbolfoto) © IMAGO/Andrei Rubtsov

Ukraine greift mit Drohnen auch Zentralrussland an

Die Ukraine hat offenbar nicht nur die von Russland annektierte Krim mit Drohnen angegriffen, sondern auch Regionen auf russischem Staatsgebiet. Im zentralrussischen Tambow ist bei einem ukrainischen Drohnenangriff laut örtlichen Behörden ein Öllager in Brand geraten.

Der Angriff mehrere hundert Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt ereignete sich am frühen Freitagmorgen, wie Regionalgouverneur Maxim Jegerow im Onlinedienst Telegram mitteilte. „Ein kleines Feuer ist ausgebrochen und konnte eingedämmt werden“, erklärte er. Demnach gab es „keine Opfer“.

Russland spricht von abgefangenen Drohnen aus der Ukraine

Das russische Verteidigungsministerium erklärte unterdessen, dass in der Nacht 25 ukrainische Drohnen „abgefangen“ worden seien. Der Vorfall in Tambow wurde zunächst nicht erwähnt. In der westrussischen Region Brjansk wurde laut dem Regionalgouverneur Alexander Bogomas eine Drohne abgeschossen. Allerdings sei durch herabfallende Trümmerteile das Dach eines Verwaltungsgebäudes teilweise zerstört worden, erklärte er auf Telegram.

Die Ukraine ist seit mehr als zwei Jahren mit der russischen Offensive konfrontiert. Sie reagiert regelmäßig mit Angriffen auf russische Regionen und nimmt dabei verstärkt Energieanlagen ins Visier. Seit Kriegsbeginn hat die Ukraine ihre Drohnenkapazitäten massiv ausgebaut und kann Russland so empfindliche Gegenschläge verpassen. (erpe/AFP)

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