Mit seiner freundlichen Art fand er Kunden und Freunde in aller Welt: Trauer um erfolgreichen Unternehmer

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Manfred Dorst hatte maßgeblichen Anteil an der Erfolgsgeschichte der Firma Dorst in Kochel. © Privat

Im Alter von 88 Jahren ist bereits am 17. März Manfred Dorst gestorben. Der ehemalige Gesellschafter und Geschäftsführer von Dorst Technologies war bis zu seinem Tod dem Kochler Unternehmen eng verbunden.

Kochel am See – In den vergangenen Jahren wirkte Manfred Dorst als Mitglied des Firmenbeirats der Dorst Technologies GmbH & Co. und als Vorstand der Dorst-Löcherer-Stiftung, die heute Alleingesellschafterin von Dorst Technologies ist. Manfred Dorst trat 1961 als junger Diplom-Ingenieur in das Unternehmen ein, das damals noch unter dem Namen Dorst Keramikmaschinenbau firmierte. Er wirkte von Anfang an mit großer Leidenschaft im Vertrieb des Unternehmens mit und hat mit seiner offenen Art und seiner freundlichen Zugewandtheit schnell Kunden und Freunde in allen Teilen der Welt gewonnen, heißt es in einem Nachruf der Stiftung. „Das Unternehmen in Kochel am See ist in dieser Zeit rasant gewachsen, bahnbrechende Entwicklungen haben Dorst vielfach zum Marktführer in den Bereichen der klassischen Keramik und der Pulvermetallurgie gemacht“, sagt Hubert Löcherer, Vorstandschef der Stiftung und über Jahrzehnte enger Weggefährte des Verstorbenen.

Großes soziales Engagement

„Manfred Dorst ist Geschichte, er ist und bleibt Teil einer erfolgreichen und ganz besonderen Zeit, über die es seit seinem Eintritt in das Unternehmen unendlich viel zu berichten gäbe“, so Löcherer. „Ohne seine Aufgeschlossenheit und seine Unvoreingenommenheit, aber auch seine soziale Einstellung, wäre vieles nicht möglich gewesen. Die Zeichen der Zeit erkennen, immer die Kunden an erster Stelle sehen, notwendige Veränderungen schnell und gemeinsam mit den Verantwortlichen umsetzen, manchmal kritisch, aber nie bremsend, das war Manfred Dorst“, so der Vorstandschef der Stiftung.

Ohne die Freiräume, die Manfred Dorst Verantwortungsträgern und Management gewährt habe, wären das Wachstum und die Erfolge des Unternehmens nicht zustande gekommen, so ist es sowohl aus dem betrieblichen als auch dem außerbetrieblichen Umfeld zu hören. Dorst Technologies beschäftigt derzeit rund 400 Mitarbeiter in mehreren Niederlassungen im In- und Ausland.

Nach dem Krieg durch Zufall nach Kochel gekommen

Das schnelle Wachstum des Unternehmens nach der Gründung in Kochel am See im Jahr 1949/50 mit damals 18 Mitarbeitern war nicht vorherzusehen. Der schon seit 1856 in Sonneberg/Thüringen bestehende Betrieb war 1945 von der russischen Besatzungsmacht enteignet worden. Otto Dorst, der Vater von Manfred Dorst, und der familiär verbundene Walter Schlegel stießen nach der Vertreibung aus Sonneberg auf der Suche nach einem neuen Standort mehr oder weniger aus Zufall auf einen bestehenden Betrieb in Kochel und konnten ihn günstig erwerben.

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Als Otto Dorst 1971 starb, trat Manfred Dorst in die Geschäftsführung ein und vertrat das Unternehmen als Repräsentant und Seniorchef bis zur Neuausrichtung der gesamten Führungskonstellation und dem Umbau der Gesellschafterverhältnisse in den 1990er-Jahren. Manfred Dorst war den Traditionen auch danach stets verbunden, hatte immer auch engen Bezug zu den Mitarbeitern, gerade auch in Phasen der wirtschaftlichen Krisen, sagt Hubert Löcherer.

Bürgermeister Müller: „Was wäre Kochel ohne Dorst“

Der Kochler Bürgermeister Jens Müller hat den Verstorbenen „leider nicht persönlich gekannt“. Er habe aber große Hochachtung vor dessen Lebenswerk, „denn was wäre Kochel ohne Dorst?“ Die Umwandlung der Firma in eine gemeinnützige Stiftung sei ein Glücksfall für die Gemeinde. Damit seien die vielen Arbeitsplätze für die Mitarbeiter aus Kochel und der Region gesichert. Der Trauergottesdienst mit anschließender Urnenbeisetzung findet im engsten Familien- und Freundeskreis statt. (ao)

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