Israel im Krieg: Netanjahu verärgert wichtigen Verbündeten – USA reagieren verstimmt

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Netanjahu heizt mit einem Video die Spannungen im Verhältnis zu den USA an. Sorge vor einem Krieg mit der Hisbollah wächst. Der News-Ticker zur Lage in Nahost.

Das Wichtigste in
diesem News-Ticker

  1. Israel verstimmt Verbündeten im Gaza-Krieg - Benjamin Netanjahu heizt Fehde mit den USA an.
  2. Erneut Proteste gegen Regierung in Israel - Menschen in Israel fordern Neuwahlen und Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Hamas-Geiseln.
  3. Nahost-Konflikt: Interaktive Karten zum Israel-Krieg - Entwicklungen, aktuelle Lage und Konfliktherde im Krieg zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen.

Update vom 21. Juni, 9.00 Uhr: US-Außenminister Antony Blinken hat Israel nach Angaben der USA auf die Vermeidung einer weiteren Eskalation im Libanon hingewiesen. Blinken traf sich mit dem israelischen nationalen Sicherheitsberater Tzachi Hanegbi und Ron Dermer, Israels Minister für strategische Angelegenheiten.

Israel verstimmt Verbündeten im Gaza-Krieg

Erstmeldung vom 21. Juni: Tel Aviv – Eine neue Fehde des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit der US-Regierung von Joe Biden erschwert einem Medienbericht zufolge die Bemühungen um eine Deeskalation im Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon.

Benjamin Netanjahu
Benjamin Netanjahus Video, in dem er die US-Regierung wegen einer zurückgehaltenen Waffenlieferung mit harschen Worten angegriffen hat, sorgt für eine Kluft zwischen den Verbündeten. © Shaul Golan/Yedioth Ahronoth Newspaper Pool/AP/dpa

Netanjahus Video vom 18. Juni, in dem er die US-Regierung wegen einer zurückgehaltenen Waffenlieferung mit harschen Worten angegriffen hatte, sorge für eine Kluft zwischen den Verbündeten und untergrabe Israels Abschreckungskraft in der Region. Das berichtete das US-Nachrichtenportal Axios unter Berufung auf mehrere Insider. Netanjahus Video sei „gelinde gesagt verblüffend“, „zutiefst enttäuschend“ und „ärgerlich“ gewesen, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, am Donnerstag (20. Juni). 

Netanjahu legt mitten im Gaza-Krieg im Streit mit den USA nach

Israels Regierungschef legte am Abend nach Kirbys Äußerungen noch einmal nach: „Ich bin bereit, persönliche Angriffe zu ertragen, solange Israel von den USA die Munition erhält, die es im Krieg um seine Existenz braucht“, sagte Netanjahu nach Angaben seines Büros. Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah hatte am Vorabend die Kampfbereitschaft seiner Schiitenmiliz betont: „Wenn sie (die Israelis) dem Libanon einen Krieg aufzwingen, wird der Widerstand ohne Einschränkungen, Regeln und Grenzen zurückschlagen“. Zugleich betonte der Generalsekretär der Miliz, der Libanon strebe keinen großangelegten Krieg mit Israel an. 

Seit mehr als acht Monaten beschießen sich Israel und die Hisbollah ständig. Zuletzt nahm die Intensität der Gefechte deutlich zu. Es wird befürchtet, dass ein offener Krieg zwischen beiden Seiten sich zu einem regionalen Konflikt ausweiten könnte, in den auch die USA als wichtigster Verbündeter Israels hereingezogen würden.

Erneut Proteste gegen Regierung in Israel

Unterdessen gingen am Donnerstagabend in Israel erneut Tausende Menschen aus Protest gegen die Regierung von Netanjahu auf die Straße. Die größte Kundgebung fand israelischen Medien zufolge vor einem Privathaus Netanjahus in der Stadt Caesarea statt. Die Menschen forderten Neuwahlen und die Freilassung der im Gazastreifen noch festgehaltenen Geiseln. Auch in Jerusalem versammelten sich Medienberichten zufolge Hunderte Menschen zu einer Kundgebung.

Nahost-Konflikt: Interaktive Karten zum Israel-Krieg

Unsere interaktiven Karten zum Krieg in Israel zeigen Orte des Konflikts und dessen Verlauf. (red mit Agenturen)

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