Neujahrsempfang mit Zukunftsvision in Walpertskirchen
Einkaufsmarkt, Arzt und Kulturhaus sind zentrale Themen in Walpertskirchen.
Die Jubiläumsfeierlichkeiten zum 1275-jährigen Bestehen der Gemeinde Walpertskirchen mit Altbairischem Dorftreiben haben das vergangene Jahr bestimmt. Darauf ging Bürgermeister Franz Hörmann beim sehr gut besuchten Neujahrsempfang in der Mehrzweckhalle am Sonntagabend ein, der von der örtlichen Nachbarschaftshilfe und dem Katholischen Landvolk mit einem fleißigen Helferteam organisiert wurde.
„Das Jahr hat wieder einmal gezeigt, wie stark der Zusammenhalt in der Gemeinde und zwischen den Ortsvereinen ist. Wir dürfen wahrlich stolz sein auf das Gezeigte“, betonte Hörmann, um augenzwinkernd zur fragen: „Was feiern wir denn in diesem Jahr?“ Damit leitete er zu anstehenden Projekten über.
Die Ansiedlung eines Lebensmittelmarkts, der Fortbestand der ärztlichen Versorgung und die Umnutzung des alten Kindergartengebäudes in ein Gemeinde-Kulturhaus nannte der Bürgermeister als zentrale Themen. „Alle drei Projekte liegen mir und dem Gemeinderat wahnsinnig am Herzen – alle drei sind wichtig für die Lebensqualität hier am Ort.“ Und doch sei das dritte Thema „das spannendste und weitreichendste“. Zum Arzt und zum Einkaufen könne man notfalls mit dem Auto oder Bus fahren. Doch ein Dorfmittelpunkt, wie ihn das Gemeinde-Kulturhaus darstellen und einnehmen könnte, müsse am Ort sein.
„Wenn wir es richtig anpacken, mit Mut und Visionen für unsere Gemeinde vorangehen, kann etwas ganz Tolles entstehen. Die Bausubstanz jedenfalls gibt es her, die Weichen für die öffentlichen Fördergelder sind gestellt und verschiedene Varianten für die künftige Nutzung liegen auf dem Tisch“, führte Hörmann aus. Bei einem Kulturhaus für die Gemeinde sei die Liebe zum Detail entscheidend.
Zentral sei die Frage, wie es gelinge, „die Kombination aus vorhandener Bausubstanz und Anforderungen der künftigen Nutzung ins richtige Verhältnis zu bringen“. Jetzt gelte es, in den nächsten Monaten „aus diesem Baukasten den richtigen Nutzungsmix zu erarbeiten“ (Bericht folgt). Die Umsetzung werde noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
Junge Kandidaten für Wahlen gesucht
Dafür brauche es Leute, die sich in die Gemeinde einbringen wollen, die Verantwortung übernehmen und gestalten wollen, richtete sich der Bürgermeister an die Zuhörer. In der zweiten Jahreshälfte würden dafür die Weichen gestellt.
Dann beginne „die heiße Phase“ der Vorbereitungen auf die Kommunalwahl 2026. Hörmann lud alle dazu ein, insbesondere die jüngere Generation, „sich jetzt schon über eine mögliche Kandidatur Gedanken zu machen“. Man dürfe sich hier durchaus „selbst ins Spiel bringen“, wenn man nicht gefragt werde.
Es würden spannende Aufgaben warten. „Lassen wir uns nicht anstecken von der allgemeinen Unzufriedenheit. Sehen wir stets das Positive, freuen wir uns auf die Herausforderungen. Dann wird es ein tolles Jahr 2025 werden“, meinte Hörmann in seinem hoffnungsvollen Ausblick zum kommunalpolitischen Bereich, der nicht für die Weltlage gelte: „Welcher Kontrast zur sonst so tristen Nachrichtenlage, an die man sich leider zwischenzeitlich schon gewöhnt hat. Ukraine und der Nahe Osten sind nur die wahrnehmbare Spitze eines Berges an Konflikten weltweit“, ging der Gemeindechef auf die große Politik ein.
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Pater Sebastian Fischer, der Walpertskirchen seit zwei Jahren seelsorgerisch betreut, gratulierte in seiner kurzen Rede zum „tollen Festjahr“, dankte für das gute Miteinander und für „die Herzlichkeit, wie ich aufgenommen wurde“.
Stimmungsvolle und beschwingte Stücke spielten die Geschwister Anna und Martin Kellner im Duo Geige/Klavier sowie die Festtagsmusik. Zum krönenden Abschluss wurde erstmals der detailreiche Film zur 1275-Jahr-Feier gezeigt, den man kaufen kann.