Im Erdinnern - Verborgen in 2900 km Tiefe finden Forscher geheimnisvolle Superkontinente
Wissenschaftler haben enorme Superkontinente im Erdinneren entdeckt. Diese befinden sich tausende Kilometer unter der Erdkruste, wie CNN berichtet.
Superkontinente liegen unter Afrika und dem Pazifik
Diese Superkontinente liegen unter Afrika und dem Pazifik und könnten als Anker im Erdmantel dienen. Laut CNN zeigen neue Erdbebendaten, dass diese Strukturen signifikant älter sind als bisher angenommen.
Forscher entdeckten diese Zonen erstmals vor etwa 50 Jahren durch Anomalien in seismischen Daten. Diese zeigen, dass die Superkontinente ungefähr 20 Prozent der Mantel-Kern-Grenze ausmachen und in einigen Bereichen fast 600 Meilen (ca. 966 Kilometer) hoch sind. Frühere Untersuchungen deuteten darauf hin, dass die Regionen heißer als das umliegende Gestein seien.
5 Fakten über das Erdinnere
- Schichtenaufbau: Das Erdinnere besteht aus vier Hauptschichten: Kruste, Mantel, äußerer Kern und innerer Kern.
- Erdkruste: Die äußere, feste Gesteinsschicht ist 5–70 km dick und bildet die Erdoberfläche, auf der wir leben.
- Erdmantel: Er reicht bis ca. 2900 km Tiefe, besteht aus zähflüssigem Gestein (Magma) und ist für die Bewegung der Kontinente verantwortlich.
- Erdkern: Der innere Teil der Erde besteht aus einem flüssigen äußeren Kern und einem festen inneren Kern, der hauptsächlich aus Eisen und Nickel besteht.
- Temperaturen und Druck: Im Erdinneren steigen Temperatur und Druck extrem an, mit Temperaturen von bis zu 6000 Grad und einem Druck, der Millionen Mal höher ist als an der Oberfläche.
Superkontinente mindestens eine halbe Milliarde Jahre alt
Eine aktuelle Studie, veröffentlicht in „Nature“, untersuchte die Dämpfung seismischer Wellen und deren Geschwindigkeit durch diese Zonen. Dr. Arwen Deuss von der Universität Utrecht sagte, dass die geringe Dämpfung in den Superkontinenten auf größere Mineralien hinweist, was deren hohes Alter bestätigt. Das Team schätzt, dass die Superkontinente mindestens eine halbe Milliarde Jahre alt sind.
Die Erkenntnisse könnten das Verständnis der Plattentektonik grundlegend verändern. „Diese LLSVPs könnten als Anker am Basis der Kernmantelgrenze fungieren und haben die Mantelkonvektion überlebt“, so die Wissenschaftler.
CNN berichtet auch von anderen „versunkenen Welten“ im Erdmantel, die Hinweise auf eine weniger gut durchmischte Schicht geben. Diese Entdeckungen werfen neue Fragen auf und könnten weitere Untersuchungen anregen.
Verborgene Jahresringe verraten, wie schnell die Erde gewachsen ist
Analysen von seismischen Messdaten enthüllen, dass der innere Erdkern eine Schichtstruktur ähnlich den Jahresringen eines Baumes aufweist. Forscher der University of Utah untersuchten Daten von 20 seismischen Messstationen weltweit und stellten fest, dass die Textur des inneren Kerns weniger homogen ist als bisher angenommen. Diese Schichtungen könnten Rückschlüsse auf die Entstehungsgeschichte der Erde zulassen und deuten auf ein schnelleres Wachstum des Kerns in der Frühzeit hin.
Die Forscher erklären, dass der innere Kern bis in Tiefen von mindestens 500 bis 800 Kilometern Heterogenität aufweist. Regionen unter Südostasien, nördlichem Lateinamerika und dem Süden Neuseelands zeigen besonders starke Streueffekte. Die Textur des Kerns wird zudem unregelmäßiger und körniger, je tiefer man kommt. Diese Entdeckungen erklären sich durch das unterschiedliche Tempo der Kristallisation des Eisenkerns, wodurch eine Art Wachstumsringe entstanden sind.