Archäologischer Durchbruch - Geheimnisvolle Steinscheibe entpuppt sich als legendärer Wikinger-Kompass

In der Ukraine haben Archäologen acht mittelalterliche Steinscheiben entdeckt, die vermutlich von Wikingern als Sonnenkompass zur Navigation auf dem Meer verwendet wurden. Die Scheiben bestehen laut GB News aus Pyrophyllit-Schiefer und stammen aus dem 12. und 13. Jahrhundert. 

Wikinger waren Pioniere auf dem Gebiet der Navigation 

Zunächst gingen die Archäologen davon aus, dass die Artefakte zum Schleifen anderer Gegenstände oder zur Herstellung von wertvollem Schmuck verwendet wurden. Doch die Wikinger waren vor allem Pionieren auf den Gebieten Schiffbau und Schifffahrt und für ihre innovativen Fähigkeiten zur Orientierung auf dem Meer bekannt. 

Mit einem Sonnenkompass konnten sie mit Hilfe von Kalzitkristallen - auch bekannt als „Sonnensteine“, die Position der Sonne am Himmel nach Sonnenuntergang oder an bewölkten Tagen markieren.

Die Steinscheiben weisen Ähnlichkeiten mit dem Sonnenkompass auf

Auf den Steinscheiben wurden zudem markante Gravuren von Ringen und Linien gefunden, die tiefergehende Untersuchungen veranlassten. „Durch Messungen und Oberflächenanalysen konnte festgestellt werden, dass drei Steinscheiben Ähnlichkeiten mit den Sonnenkompassen der Wikinger haben. Davon wurden bereits ein paar Exemplare in Grönland und der Ostseeregion gefunden“, so die Experten

Das deute laut GB News auch darauf hin, dass Form und Funktion von skandinavischen Händlern und Seefahrern wahrscheinlich beeinflusst wurde, da die Scheiben entlang der Flüsse auf der Handelsroute zu den Griechen präsent waren.

5 Fakten über die Wikinger:

  1. Weitreichende Reisen: Die Wikinger bereisten zwischen dem 8. und 11. Jahrhundert Gebiete von Neufundland in Nordamerika bis Konstantinopel und Bagdad, und überbrückten dabei mehr als 8.000 Kilometer.
  2. Schiffsbaukunst: Ihre Langschiffe konnten bis zu 20 Knoten (etwa 37 km/h) erreichen und transportierten bis zu 60 Männer, wodurch sie besonders effizient für schnelle Überfälle und Handelsmissionen waren.
  3. Siedlungsgründungen: Zwischen 865 und 900 gründeten die Wikinger etwa 15 größere Siedlungen in England, darunter York (damals Jórvík), das zu einer florierenden Handelsstadt mit über 10.000 Einwohnern wuchs.
  4. Runeninschriften: Über 6000 Runensteine wurden in Skandinavien gefunden, von denen viele Geschichten über Wikingerreisen, Kriege und Allianzen erzählen.
  5. Eroberungen: Während ihrer Blütezeit hatten die Wikinger die Kontrolle über weite Teile Englands, einschließlich des sogenannten Danelags, das etwa 30.000 Quadratkilometer umfasste.

Durch den Kompass konnten die Wikinger weit reisen

Experten vermuten, dass die Wikinger ihre innovativen Navigationskonzepte nicht nur in Skandinavien nutzten, sondern auch mit anderen Gemeinschaften teilten. Mit ihrem ausgeklügelten Navigationssystem, das präzise Orientierung über die Meere erlaubte, wagten sie Reisen, die sich über vier Kontinente erstreckten. 

Dabei könnten sie andere Kulturen inspiriert und bei der Weiterentwicklung von Navigationsinstrumenten unterstützt haben. Diese Kooperationen und der Wissensaustausch könnten dazu beigetragen haben, die maritime Navigation weltweit zu revolutionieren und Kulturen über große Entfernungen hinweg zu verbinden.

Archäologen entdecken Wikingergräber mit erstaunlichen Grabbeigaben

Immer wieder finden Archäologen wertvolle Gegenstände aus der Zeit der Wikinger. In Skumsnes an der Westküste Norwegens fanden Forscher Wikingergräber aus dem frühen 9. Jahrhundert mit außergewöhnlichen Schätzen und Symbolen entdeckt. 

Unter den Funden befinden sich Münzen aus Irland, England und dem Fränkischen Reich. Besonders selten ist eine Münze aus Süddänemark, die ein Wikingerschiff und einen Hirsch zeigt. Søren Diinhoff vom Universitätsmuseum in Bergen sagte: „Aus Sicht der Forschung ist dies ein kleiner Schatz.“