„Ich fühle mich wie ein Betrugsopfer“ - Nichtraucherin soll 3000 Euro für weggeworfene Zigarette in fremder Stadt zahlen

Die 31-jährige Natalie Walton aus Staffordshire, England, staunte nicht schlecht: Obwohl sie Nichtraucherin ist und nie in dem 320 Kilometer entfernten Dorf Swanscombe war, soll sie laut „Kent Online“ dort für das Wegwerfen einer Zigarette eine hohe Geldstrafe zahlen. Der Bescheid landete an der Adresse ihrer Eltern – wo sie seit Langem nicht mehr lebt.

Nichtraucherin soll 3000 Euro für weggeworfene Zigarette bezahlen

In dem Bescheid vom 12. November hieß es, ein Beamter der Stadtverwaltung von Dartford habe sie am 29. Oktober dabei beobachtet, wie sie eine „Ordnungswidrigkeit“ begangen habe, und sie müsse eine Geldbuße von 75 Pfund (90 Euro) zahlen oder Einspruch einlegen. 

Da weder die Zahlung noch die schriftliche Anfechtung eingegangen sei, bleibe Sie für den Verstoß haftbar und es könne sofort ein Strafverfahren vor dem Amtsgericht gegen Sie eingeleitet werden.

Wenn sie dann verurteilt werden würde, müsse sie möglicherweise eine Geldstrafe von bis zu 2500 Pfund (3000 Euro) zahlen. Walton hatte jedoch Beweise dafür, dass sie an diesem Tag noch nicht einmal in Kent war. 

Sie betonte deshalb laut „Kent Online“: „Ich fühle mich wie ein Betrugsopfer.“ Außerdem habe sie den Eindruck, dass ihre Identität gestohlen worden sei „oder die Sicherheitsvorkehrungen der Stadtverwaltung sind so lückenhaft, dass sie einen Namen und eine Adresse ohne Beweis annehmen.“

Sie konnte beweisen, dass sie nicht vor Ort war

Nachdem Walton Kaufbelege vorlegte und nachwies, dass sie nicht vor Ort war, setzte Dartford Council die Strafe zunächst aus. „Obwohl mir gesagt wurde, dass das Bußgeld aufgeschoben ist, war es das drohende Unheil und die Ungewissheit, wie lange es noch dauern würde.“ Nach der Überprüfung von Videoaufnahmen stellte sich heraus, dass die 31-jährige nicht die Täterin war. Die Strafe wurde schließlich zurückgenommen. Der tatsächliche Täter wird weiterhin gesucht.

Wiener muss 50 Euro für Zigarettenstummel zahlen

Auch in Wien wird Sauberkeit sehr ernst genommen und das Wegwerfen von Zigarettenstummeln bestraft. Ein Wiener wurde dabei beobachtet und musste sofort 50 Euro zahlen. In Wien kontrollieren sogenannte „WasteWatcher“, die für Sauberkeit sorgen und Bußgelder von bis zu 2000 Euro verhängen können. Der Betroffene berichtete, dass sein Angebot, den Stummel aufzuheben, abgelehnt wurde und er überrascht über die hohe Strafe war.