Amerikaner testen neue Transport-Drohne – mitten in Bayern
Die US-Streitkräfte erproben eine neuartige Drohne auf dem Truppenübungsplatz Hohenfels in der Oberpfalz. Vor allem logistisch soll sie weiterhelfen.
Hohenfels – Im Ukraine-Krieg sind sie omnipräsent: Drohnen. Die aktuellsten Beispiele: Während die russische Lancet-Drohne den M1 Abrams gefährlich wird, verknüpfen die Ukrainer ihre Kamikaze-Drohnen gegen Panzer erfolgreich mit anderen Waffentypen.
U.S. Army in Deutschland: Amerikaner testen neuartige Drohne in der Oberpfalz
Ehe die US-Militärhilfen für die ukrainische Armee Ende 2023 (vorerst) ausliefen, waren die Vereinigten Staaten ein wichtiger Partner in der Weiterentwicklung der sogenannten „Armee der Drohnen“ Kiews. Kurz vor dem Jahreswechsel hatte die United States Army damit begonnen, eine neuartige Drohne auf ihre Wirksamkeit hin zu testen - und das mitten in Bayern.
Davon berichtet jetzt der Blog Soldat & Technik. Demnach handelt es sich um die recht große Transport-Drohne TRV 150. Getestet wurde diese von der U.S. Army schon im Oktober 2023 auf dem Truppenübungsplatz Hohenfels in der Oberpfalz unweit von Regensburg und Franken. Die Drohne könnte auf dem Schlachtfeld völlig neue Möglichkeiten schaffen - und zwar als eine Art „Amazon-Drohne“, wie das Portal schreibt.

Drohne für die US-Streitkräfte: Pakete und Versorgung für das Schlachtfeld
Vereinfacht: Die Drohne soll nach Vorstellung der US-Streitkräfte in der Lage sein, „Pakete“ über dem Einsatzgebiet von Bodentruppen abzuliefern. Zur Versorgung von Truppen im Felde kam bei einer Übung in Hohenfels das Tactical Resupply Vehicle 150 (TRV-150) zum Einsatz, schreibt das Online-Portal Soldat & Technik.
Die TRV 150 sei für Nachschubmissionen konzipiert, heißt es in dem Bericht weiter. Wie der britische Hersteller Malloy Aeronautics auf seiner Website schreibt, kann das unbemannte Luftgefährt mit einer maximalen Payload von 68 Kilogramm bis zu 70 Kilometer weit fliegen - bei einer maximalen Höchstgeschwindigkeit von 108 km/h. Mit Payload ist in der Militärsprache die jeweilige Fracht gemeint.
Auch Großbritannien testete wohl große Transport-Drohne
Die TRV 150 ist etwa für den Lufttransport sanitären Equipments oder von Munition sowie einfacherer Vorräte wie Lebensmittel zur Verpflegung ins Kampfgebiet vorgesehen. Laut Fotos von Malloy Aeronautics können Netze, Taschen und Kisten unter der Drohne montiert werden und mit dieser ins Einsatzgebiet gebracht werden.
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Ein Foto des britischen Rüstungsunternehmens zeigt eine TRV 150 aber auch mit einer angebrachten Bombe. Die Aufnahme muss auf einem der zwei neuen Flugzeugträger der Queen-Elizabeth-Klasse der britischen Royal Navy entstanden sein - entweder auf der HMS Queen Elizabeth oder der HMS Prince of Wales.
Im Video: US-Soldaten führen Transport-Drohne TRV 150 vor
Transport-Drohne TRV 150: Auch für die hohe See und für die Wüste geeignet
Entsprechend haben auch die Seestreitkräfte des Vereinigten Königreichs die TRV 150 schon getestet. Malloy Aeronautics betont passend, dass die Drohne ferner unter schwierigsten Bedingungen auf hoher See und in der Hitze der Wüste eingesetzt werden könne. Laut eines Vorführ-Videos der U.S. Army (siehe oben) kann die geschätzt etwa 1,5 Meter lange Drohne dabei auch Pakete mit Hilfe kleiner Fallschirme abwerfen, sollte eine Landung, zum Beispiel im Wasser oder während eines Gefechts, nicht möglich sein.
Wie die amerikanischen Streitkräfte weiter erklären, kann die TRV 150 zudem auf offenem Gelände Minen auslegen, ohne dass Soldaten bei solch einem Einsatz gefährdet werden müssen. Ob besagte Luftfahrzeuge mit acht Propellern der Ukraine in Aussicht gestellt wurden, ist indes nicht bekannt. (pm)