„Unsere Passion, unsere Leidenschaft“: Freunde gründen kleines Oldtimermuseum in Deining
Seit 25 Jahren sind Peter Schmotz und Siegfried Böhmke befreundet. Nun haben die beiden in Deining gemeinsam ein kleines, privates Oldtimermuseum auf die Beine gestellt.
Egling - Betritt man das Untergeschoss von Peter Schmotz‘ Haus in Deining, fühlt man sich in längst vergangene Zeiten zurückversetzt. Im Hintergrund dudelt beruhigende Musik. Alte Emaille-Werbeschilder hängen an den Wänden. Daneben auf einem Holzregal reihen sich Öldosen aneinander. Mitten im Raum stehen zwei große Oldtimer. Gemeinsam mit dem Eglinger Siegfried Böhmke hat Schmotz im Erdgeschoss seines Hauses ein kleines, privates Oldtimermuseum auf die Beine gestellt.
Oldtimermuseum in Deining: Jack-Daniel-Bar im halbierten Jaguar
Stolz schließt der Betreiber einer Autowerkstatt die Tür zu seinem Herzensprojekt auf. Böhmke folgt ihm. Im Innern zieht es die beiden zuerst zu einem halbierten Jaguar. „Darf ich vorstellen: meine Jack-Daniel-Bar“, sagt Peter Schmotz und grinst. Das beige Gefährt aus dem Jahr 1989 hat er Böhmke abgekauft. „Alles habe ich selbst restauriert und gebaut“, verrät der Kfz-Mechaniker.

„Anfangs wusste ich noch nicht genau, was ich aus dem Wagen mache. Ich habe ihn einfach mal zerteilt.“ Herausgekommen sind restaurierte Ledersitze, für Beleuchtung sorgen am Boden angebrachte Lampen aus Whiskey-Flaschen. In der Mittelkonsole stehen Schnapsgläser parat. Im Kofferraum befindet sich der Rest der Bar. Dort werden die Getränke gelagert.
Freunde gründen in Deining Oldtimermuseum: Exponate Stück für Stück zusammengetragen
Schmotz und Böhmke haben es sich auf den Sitzen bequem gemacht. Seit etwa 25 Jahren sind die beiden befreundet. Der Deininger wirft seinem Museums-Partner einen Blick zu. „Sigi war eigentlich immer mein Vorbild“, gesteht er mit einem Augenzwinkern. Der Chef des Münchner Marionettentheaters besitzt daheim eine große Privatsammlung aus alten Spielzeugen.
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„Als ich die zum ersten Mal sah, wusste ich: Genau so ein kleines Museum mag ich auch einmal besitzen.“ Einige Jahre später ist es so weit. Stück für Stück trugen die Freunde die ausgestellten Exponate zusammen, etwa von Oldtimermessen am Bodensee, in Stuttgart, Salzburg oder Frankreich.
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Die Projektumsetzung geschah in Teamarbeit. „Jeder hat sich mit seinen Fähigkeiten eingebracht“, sagt Böhmke. „Ich habe zum Beispiel die Wände mit meinen Schildern dekoriert. Peter ist für die ganze Schraubarbeit zuständig.“ In der anderen Ecke des Raums thront ein schwarzer Ford Modell A, Baujahr 1931.
Schmotz fährt mit der Hand vorsichtig über dessen Lack. „Fast jeden Tag nach der Arbeit, oft bis Mitternacht, bin ich da drangesessen.“ Er weiß: Würde seine Familie nicht mitspielen, würde sein zeitintensives Hobby nicht funktionieren.
„Ich habe einfach ein Herz für alte Sachen“, sagt Schmotz schulterzuckend. Seit 1979 schraubt er an Autos herum. Seine Leidenschaft für Oldtimer startete etwas später: Für seine Hochzeit im Jahr 2007 wollte der angehende Bräutigam unbedingt einen Mercedes, Baujahr 1957, restaurieren.

Seine Leidenschaft für alte Fahrzeuge war geweckt. Vor neun Jahren begann der Deininger, den alten Kuhstall auf dem Grundstück in sein neues Haus umzubauen. „Den Platz für ein Museum hatte ich immer einkalkuliert.“
Oldtimermuseum in Egling: Ausstellung soll sich immer wieder verändern
Im Laufe der Zeit möchten die zwei ihre Ausstellung immer wieder verändern. Stück für Stück sollen Exponate dazukommen. Konkrete Öffnungszeiten und feste Eintrittspreise gibt es bislang nicht. Vorerst öffnet Peter Schmotz die Türen zu seinem Herzensprojekt nur auf Anfrage.
Böhmke steht derweil auf dem Hof vor einem blauen Bentley. Das Gefährt aus dem Jahre 1958 ist seins. Genauso wie der grüne Traktor, Baujahr 1956, nebenan in der Garage.
Diese alten Fahrzeuge – das ist einfach unsere Passion, unsere Leidenschaft.
Auch sie sind Teil des Museums. „Diese alten Fahrzeuge, das ist einfach unsere Passion, unsere Leidenschaft“, schwärmt der Eglinger, bevor er wieder in den Ausstellungsraum geht. Mit seinem Partner Peter Schmotz gibt es schließlich noch viel zu besprechen. kof