Von Prem bis zum Auerberg: Das sind die Maibäume 2024 im Schongauer Land

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Auch auf dem Auerberg ist am 1. Mai ein Maibaum aufgestellt worden. © Hans-Helmut Herold

Bei bestem Wetter sind am heutigen 1. Mai auch im Schongauer Land zahlreiche Maibäume aufgestellt worden. Unsere Reporter waren mit dabei.

Prem

„Der 1. Mai, ein Tag so schön und fein, unterm Maibaum tanzen wir im Sonnenschein“: Dieser Spruch traf auch für die Gemeinde Prem zu. Bei bestem Wetter stellte der örtliche Trachtenverein nach 2017 wieder einen Maibaum auf.

Flankiert vom Trommlerzug Prem, der örtlichen Musikkapelle und der Trachtenjugend wurde der mit weiß-blauen Rauten und Streifen verzierte Prachtbaum mit einem Pferdegespann von der Dorfmitte „Beim Pröbstl“ zum Aufstellplatz an der Hauptstraße eskortiert. Dass dies so reibungslos funktionieren konnte, ist dem organisierenden Trachtenverein Prem zu verdanken. Vereitelten sie doch bei der Baumwache in den vergangenen Tagen gleich zwei Raubversuche – zum einen am Sonntagnachmittag von Roßhauptenern und in der darauffolgenden Nacht von Trauchgauern und Urspringern.

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen: Zum ersten Mal seit 2017 wurde in Prem wieder ein Maibaum aufgestellt.
Erst die Arbeit, dann das Vergnügen: Zum ersten Mal seit 2017 wurde in Prem wieder ein Maibaum aufgestellt. © Gwendolin Sieber

Vielleicht hängt damit auch der „Platzhalter-Maibaum“ nur wenige Stunden vor den Festlichkeiten zusammen. Denn um 1 Uhr in der Nacht wurde ein vier Meter großes, hölzernes Phallussymbol in die noch leere Maibaumhalterung am Aufstellplatz, versehen mit „Lieben Grüßen“, aufgestellt. Dieses entfernte Trachtenvorstand Matthias Sieber in den Morgenstunden mit einem Schmunzeln. So konnte der rund 30 Meter lange und etwa drei Tonnen schwere Baum von mehr als 40 Premer Männern und Burschen pünktlich aufgestellt werden. Richtmeister Ernst Jörg und dessen Sohn Andreas überwachten die seit 1937 in Prem bestehende Tradition bereits zum dritten Mal.

Zum gemütlichen Teil mit Speis und Trank spielte die Musikkapelle und auch die Trachtenjugend unterhielt mit Auftritten. (gwe)

Bernbeuren

Kerzengerade gewachsen im Pfarrwald von Stötten am Auerberg ist der Maibaum, der am 1. Mai auf dem Auerberg aufgestellt wurde. 13 Zunfttafeln zieren den Stamm, an der Spitze leuchtet ein Edelweiß.

Von Bernbeuren aus, wo der Maibaum eingelagert und versteckt war, wurde er per Pferdegespann von Willi und Andreas Greif aus Stötten auf den Auerberg gebracht. Auf dem Kutschbock begleitet von Ute Kämpf, die auf der langen Fahrt für die nötige Verpflegung sorgte.

Hauruck: 70 starke Mannsbilder richteten den Maibaum auf dem Auerberg auf.
Hauruck: 70 starke Mannsbilder richteten den Maibaum auf dem Auerberg auf. © Hans-Helmut Herold

„Die Höhe von 24 Metern haben wir aus Sicherheitsgründen wegen der Winde eingehalten“, so Markus Socher vom Trachtenverein D‘Auerbergler. Socher gab beim Aufstellen die Kommandos, zusammen mit Georg Greisl vom Nachbarverein „Schwäbischer Rigi“ aus Stötten.

An die 70 starke Mannsbilder von den Trachtlern, über die Fingerhakler und Fanfarenbläsern bis zu den Feuerwehrlern stellten das prächtige Stück auf. Nur mit Schwalben, Sticheln und Muskelschmalz. Alban Hiltensberger, der an der eisernen Bodenhaltung stand, gab mit geschultem Augenmaß Richtungskorrekturen.

Genau 11.44 Uhr, kurz vor dem Glockenschlag von St. Georg, ertönte schließlich großer Beifall der zahlreichen Gäste und Trachtler umliegender Vereine. Nur 84 Minuten hatte es gedauert, den neuen Maibaum auf dem Auerberg gemeinsam aufzustellen. (hh)

Böbing

Nachdem im vergangenen Jahr der fünf Jahre alte Maibaum einem starken Sturm zum Opfer gefallen war, ist in Böbing seit gestern die maibaumlose Zeit wieder vorüber. Das neue Böbinger Wahrzeichen mit einer stolzen Länge von 26 Metern hatte Angelika Annaberger dem Böbinger Trachtenverein gestiftet. Mit dem Pferdegespann von Hans Schweiger wurde der neue Maibaum in einem Festzug, begleitet von Blaskapelle, Trachtenverein und einer Straßenabsicherung der Böbinger Feuerwehr unter der Leitung von Kommandant und Bürgermeister Peter Erhard, vom östlichen Ortseingang sicher zum Aufstellplatz gebracht.

26 Meter lang ist der neue Böbinger Maibaum.
26 Meter lang ist der neue Böbinger Maibaum. © Werner Schubert

Dort wurde der Festzug bereits von vielen Besuchern aus nah und fern erwartet. Die Leitung für das sichere Aufstellen übernahm Zimmerermeister Rudolf Bertl, auf dessen Kommando 38 kräftige Trachtler den Maibaum mithilfe von Schwalben in weniger als einer Stunde aufrichteten. Für die musikalische Unterstützung sorgte die Böbinger Blaskapelle.

Anschließend wurde im Garten des Boar-Anwesens mit frisch angezapften kühlem Festbier und schmackhaften Gerichten kräftig weiter gefeiert. (ws)

Schwabbruck

Für die Schwabbrucker war das Aufstellen des Maibaums heuer nach sieben Jahren wieder ein ganz besonders Erlebnis. 34 Meter lang und 2,5 Tonnen schwer war das Prachtexemplar, das Bernhard Walter aus Altenstadt in diesem Jahr gespendet hatte. Gefällt hatte ihn Sebastian Horn aus Schwabbruck. Für das Pferdegespann mit den zwei stattlichen Kaltblütern war Andreas Ellenrieder aus Rettenbach verantwortlich.

Auch in Schwabbruck wurde tatkräftig angepackt beim Maibaumaufstellen.
Auch in Schwabbruck wurde tatkräftig angepackt beim Maibaumaufstellen. © Walter Kindlmann

20 kräftige Mannsbilder der Landjugend mit ihrem Vorstand Johannes Seelos hievten den Baum vorsichtig in das Fundament. Für Seelos war es „eine große Ehre, das Dorffest zur Aufstellung des Maibaums organisieren zu dürfen“. Bürgermeister Norbert Essich sagte, der Maibaum symbolisiere den Zusammenhalt im Dorf. Er erinnerte an Hermann Kögl, dem es über all die Jahre immer wichtig war, dass der Maibaum in seiner Tenne gelagert und bearbeitet worden ist.

Schließlich segnete Pfarrer Johannes Huber den Maibaum. Die Schwabbrucker Musikkapelle intonierte feierlich die Bayernhymne. (wk)

Ludenhausen

Mit Böllerschüssen begannen in Ludenhausen am frühen Mittwochmorgen die Maifeierlichkeiten. Verantwortlich für den Maibaum war wie jedes Jahr der Jugendclub Ludenhausen. Die Feuerwehr mit Kommandant Andreas Stork gab die Kommandos beim Aufstellen und sorgte auch für die nötige Straßensperrung.

Verantwortlich für den Maibaum in Ludenhausen war wie jedes Jahr der örtliche Jugendclub.
Verantwortlich für den Maibaum in Ludenhausen war wie jedes Jahr der örtliche Jugendclub. © Gisela Klöck

Gesichert durch Seile und mithilfe von Schwalben wuchteten junge Burschen und erfahrene Männer die 40 Meter hohe und mit riesigen Fichtenkränzen und Fichtengirlanden umwundene Fichte empor. Madeln des Jugendclubs hatten zuvor noch rasch die Kränze mit blau-weißen Bändern geschmückt, während die Burschen die Stangen richteten. Der „Happerger“ wurde von Helfern mit zahlreichen Bierzeltgarnituren bestückt.

Nachdem der Baum aufgestellt war, ließen sich an die 200 Besucher das Mittagessen schmecken und wurden zünftig vom Musikverein Reichling unterhalten. Bis zum Advent darf der frisch geschlagene Baum nun stehen, ehe er wie alle Jahre einem großen Christbaum weicht. (ale)

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