Peitinger Blitzer-Bilanz: Wenige Raser im Ort – aber einer war mit 134 Sachen unterwegs

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Geschwindigkeitskontrolle. Ein Blitzer löst aus (Symbolbild). © dpa

Auch im vergangenen Jahr hat der Zweckverband Kommunale Dienstleistungen Oberland in Peiting im Auftrag der Marktgemeinde Jagd auf Temposünder gemacht.

Peiting - 37 Mal haben die Mitarbeiter des Zweckverbands 2024 ihre Messgeräte an elf Stellen im Peitinger Ortsgebiet aufgebaut. Insgesamt 70 395 Fahrzeuge wurden dabei kontrolliert. Nur in 422 Fällen waren sie schneller als erlaubt unterwegs, was einer Beanstandungsquote von nur 0,6 Prozent entspricht.

Prozentual am häufigsten zu schnell fuhren Autofahrer in der Kapellenstraße, die schon in der Vergangenheit regelmäßig zu den Sorgenkindern der Gemeinde in Sachen Temposünder gehörte. Mehr als jedes zehnte der am einzigen Kontrolltag überprüften 46 Fahrzeuge hielt sich nicht an die geltende Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h. Auf Platz zwei der Statistik landete die Angermoosstraße. Immerhin sechs Prozent der 541 kontrollierten Fahrzeugen fuhren schneller als erlaubt. Nicht weit dahinter rangiert mit 5,3 Prozent die Bergwerkstraße.

Am häufigsten in Birkland kontrolliert

Gleich siebenmal und damit am häufigsten wurde in Birkland kontrolliert. Bei fünf Prozent der 1262 überprüften Fahrzeugen zeigte der Tacho zu viel an. Ein Fahrer hatte es dabei besonders eilig. Statt erlaubter 50 km/h wurde er mit über 80 km/h geblitzt.

Ähnlich schnell waren auch zwei Autofahrer auf der Füssener Straße unterwegs, wo 2024 mit knapp 50 000 Fahrzeugen am meisten Autofahrer kontrolliert wurden. Wenig überraschend verzeichnete man hier mit 104 auch die meisten Verstöße. Die Beanstandungsquote lag damit bei geringen 0,2 Prozent. Nur bei der Messung in der Bahnhofstraße, wo kein einziges der 363 kontrollierten Fahrzeuge zu schnell fuhr, fiel sie geringer aus.

Raser-Schwerpunkte in Peiting

Weil es freilich immer wieder zu Beschwerden von Bürgern kommt, dass im Ort zu schnell gefahren wird, setzt die Gemeinde auch auf versteckte Messungen, um Raser-Schwerpunkte zu identifizieren. Diese wurden im vergangenen Jahr in der Jahnstraße, im Unterfeldweg, in der Wankstraße, im Weidenweg und in Birkland durchgeführt.

In der Jahnstraße fuhren 119 von 733 Fahrzeugen schneller als die erlaubten 30 km/h. Bei 18 zeigte der Tacho über 45 km/h an, im Schnitt waren die gemessenen Verkehrsteilnehmer mit 27 km/h unterwegs. Am Unterfeldweg fiel die Quote noch geringer aus, von 1324 Autos fuhren nur 14 zu schnell. Die Durchschnittsgeschwindigkeit betrug 21 km/h.

Prozentual am häufigsten zu schnell bei den durchgeführten Messungen des Zweckverbands in Peiting fuhren Autofahrer 2024 in der Kapellen-, Angermoos-, und Bergwerkstraße.
Prozentual am häufigsten zu schnell bei den durchgeführten Messungen des Zweckverbands in Peiting fuhren Autofahrer 2024 in der Kapellen-, Angermoos-, und Bergwerkstraße. © Christoph Peters

Ähnlich verhielt es sich bei der Messung in der Wankstraße. Bei 3315 Autos fielen nur 75 durch zu schnelles Fahren auf, durchschnittlich fuhren die kontrollierten Fahrzeuge 22 km/h. Dafür konnte ein Autofahrer froh sein, dass es nur eine verdeckte Messung war, als er mit satten 134 statt erlaubter 30 km/h am Gerät vorbeirauschte.

Kein Tempo 70 für Birkland?

Eilig hatten es auch 233 Fahrer in Birkland zwischen Hauptort und der Kirche. Der traurige Spitzenreiter brachte es auf stolze 141 km/h bei erlaubtem Tempo 100. Immerhin 48 fuhren schneller als 125 km/h. Allerdings: Der Großteil der binnen zwei Wochen überprüften über 26 000 Fahrzeuge beachtete das Tempolimit, fuhr sogar deutlich langsamer.

Aus Gemeindesicht eine wichtige Erkenntnis, denn in der Vergangenheit war immer wieder von Anliegern ein Tempo-70-Limit gefordert worden für den Bereich. Daraus dürfte nun nichts werden. „Die gemessene Durchschnittsgeschwindigkeit lag bei 71 km/h, damit wäre eine 70er-Beschränkung bei der Verkehrsbehörde nicht durchsetzbar“, so der Bürgermeister.

In der Birkländer Ortsmitte hatte die Gemeinde nicht nur blitzen, sondern zusätzlich versteckt messen lassen. Nur 95 von über 10 000 Fahrzeugen fuhren im Kontrollzeitraum zu schnell. Zwei Autofahrer rasten dabei allerdings mit über 100 Sachen durchs Dorf, einer davon brachte es gar auf 122 km/h Spitze.

Am Weidenweg fuhren immerhin 167 von 921 Fahrzeugen zu schnell. Allerdings überschritt nur ein Autofahrer die erlaubte Geschwindigkeit mit mehr als 25 km/h deutlich. Die Durchschnittsgeschwindigkeit lag bei knapp 28 km/h.

Für Ostenrieder sind die Ergebnisse der Beweis dafür, dass „die subjektive Wahrnehmung von Geschwindigkeitsüberschreitungen tatsächlich höher scheint, als sie sich durch die Messungen bestätigen“. Dass sich das Gros der Autofahrer an die Tempolimits halte, sei beruhigend. Die Raser hat man bei der Gemeinde freilich weiter im Blick. „Wir werden weiter verstärkt messen und ahnden.“

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