Schulleiter Andreas Streinz blickte in der vollbesetzten Turnhalle des Berufsschulzentrums Schongau (BSZ) in lauter strahlende Gesichter: Die insgesamt 48 Absolventen der Berufsintegrationsklasse, der Berufsfachschule für Ernährung und Versorgung sowie für Kinderpflege und Sozialpflege freuten sich über die bestandenen Prüfungen.
Schongau – Einen besonderen Stellenwert bekam die Zeugnisübergabe im Berufsschulzentrum auch durch die Anwesenheit von Landrätin Andrea Jochner-Weiß. Sie gratulierte den neuen Fachkräften und zollte ihnen ihre Anerkennung für ihren Fleiß, das Durchhaltevermögen und das erreichte Ziel. Sie bezeichnete die abgeschlossenen Ausbildungsberufe, die Menschen im täglichen Leben mit Empathie unterstützen, als „unschätzbaren Wert der Gesellschaft mit großer Wirkung“.
Ihre Arbeit kann nicht durch Maschinen ersetzt werden
Schulleiter Andreas Streinz wusste zu berichten, dass diese Fachkräfte in Zeiten familiärer Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt stark nachgefragt und unverzichtbar sind. Er betonte auch, dass in diesen Bereichen keine Gefahr bestehe, dass die menschliche Arbeitskraft durch Maschinen ersetzt werden könnten. Für das kommende Schuljahr könnten am BSZ sogar noch kurzfristige Anmeldungen angenommen werden. Deshalb forderte Streinz die Absolventen dazu auf, „Botschafter ihrer Berufsausbildung“ zu sein, die sie mit Glück und Zufriedenheit erfüllen möge.
Für musikalische Abwechslung zwischen den Grußworten sorgte das Blechbläserensemble der Musikschule Pfaffenwinkel unter der Leitung von Andreas Immler. Ihr Musikstück aus der „Feuerwerksmusik“ von Händel spiegelte perfekt die festliche Atmosphäre der Veranstaltung wider.
„Lustig und insgesamt einfach schön“
Zur Zeugnisübergabe wurden dann die Abschlussschüler durch die jeweiligen Klassenleitungen auf die Bühne gebeten. Die Gäste erfuhren dabei so einiges über die gemeinsamen Schuljahre, die nach den Worten der Lehrer teilweise „laut und hektisch“ waren, viele Nerven gekostet haben, aber auch „lustig und insgesamt einfach schön“ waren.
Zwei Staatspreise vergeben
Besonders geehrt wurden die neun Schulpreisträger: Das waren die Besten der Berufsintegrationsklasse beziehungsweise eines Ausbildungsberufes, die mindestens ein Ergebnis von 1,99 erreicht hatten. Darunter waren auch zwei Schülerinnen mit der Gesamtnote 1,5 (oder besser), die für ihre besonderen Leistungen einen Staatspreis verliehen bekamen. Diesen Geldpreis der Regierung mit einer Urkunde erhielten Lotta Pupeter und Verena Marie Götz (beide Ernährung und Versorgung).
Außerdem waren auch 13 externe Schüler anwesend, die ihr Zeugnis als staatlich-geprüfte Kinderpfleger ausgehändigt bekamen. Sie mussten insgesamt 14 Prüfungen ablegen und waren dafür zum Teil bis aus München zum BSZ nach Schongau gekommen. Bemerkenswert war unter den Prüflingen auch eine Mutter, die zeitgleich mit ihrer Tochter die gleiche Ausbildung absolviert hat und deren Familie an diesem Abend also sogar doppelt feiern konnte.
Lustige Selbstbeschreibungen
Anschließend oblag es ausgewählten Schülern, Dankesworte an ihre Lehrer zu sprechen. Das war zweifelsohne für die rund 200 Gäste der amüsanteste Teil des Abends – und für die Redner wohl der aufregendste. Sympathisch präsentierten beispielsweise die beiden jungen Frauen den „selbsternannten Hühnerhaufen“ im Bereich Ernährung und Versorgung, dessen Absolventen jetzt bereit sind „für eine Zukunft voller leckerer Gerichte und sauberer Haushalte“.
Kurze Abschiedsworte
Ein Video mit den Höhepunkten der vergangenen zwei Jahre präsentierten die beiden Klassen der Kinderpfleger. Es belegte, dass diese „mehr als Basteln, Singen und Kaffee trinken“ gelernt haben. Ihr musikalisches Können zeigten sie mit dem Musikstück „Riptide“ von Vance Joy.
„Alles Freestyle“ war dagegen das Motto bei der Rede der Sozialpfleger, die dementsprechend kurz und knapp ausfiel. Mit dem Satz „Was sollen wir noch sagen?, war eigentlich schon alles gesagt.
Zum Schluss erklingt „An Tagen wie diesen“
Die Schüler der Berufsintegrationsklasse hatten schließlich sicherlich besonders viel geleistet und viele Hürden auf ihrem Weg gemeistert. Dennoch haben alle 18 den Mittelschulabschluss geschafft. In ihrer Rede bezeichneten sie sich als „kleine Familie“ und dankten mit erstaunlichen Deutschkenntnissen wirklich allen, die sie auf diesem Weg begleitet haben – von den Eltern, Geschwistern und Lehrern bis hin zu den Mitarbeitern im Sekretariat und der Reinigungsfirma.
Das letzte Wort hatte an diesem Abend noch einmal Moderator Stefan Felber, Lehrer am Berufsschulzentrum, der unterhaltsam durch die Abschlussfeier geführt hatte. Mit dem Song „An Tagen wie diesen“ wurden die Gäste dann zum Sektempfang in der Schulaula begleitet.
Die Absolventen:
Klasse für Berufsintegration:
Zebia Alsousi, Batuhan Baylas, Artem Bohoslavskyi, Elvaris Hyseni, Heorhii Kondratiuk, Ruslan Korol, David Kovalskyi, Chan Dyk Tunh Nhuien, Ernada Orascanin, Milaniia Perkova, Artem Sanin, Hlib Savin, Minire Syla, Oleksandr Tantsura, Luwam Teklu, Belal Zaheri, Hamesha Zaheri, Kyryl Zhadan.
Helfer für Ernährung und Versorgung:
Amelie Doubrawa, Aileen Erhard, Hanna Gehlert, Lena Gehlert, Verena Götz, Lotta Pupeter, Miriam Schneider, Sabina Schreiber, Lenamarie Werth㈠schulte,
Staatliche geprüfte Kinderpfleger:
Ola Abuhajeb, Ayat Al Fadel, Aliya Aloto, Halenur Bayazit, Irem Bozkir, Fabian Gnamm, Lena Grundner, Diego Hamacher, Rima Hammudeh, Franziska Hündl, Natalie Kakol, Lena Knoblich, Jenny Kohlmann, Teodora Malesevic, Ecrin Mete, Lena Sigg, Robin Steindl, Agata Tupizin, Julia Zielinska, Lena Albermann, Rüveyda Ata, Isabel Bacher, Karina Ganz, Sonia Habibi, Markus Hepke, Anna Hommer, Christian Lennemann, Leslie Lizcano Medina, Kristin Selzer, Amy Stiller, Eriolla Thaqi, Jonah Wehler,
Sozialbetreuer und Pflegefachhelfer:
Philipp Corallo, Kevin Elbeshausen, Emine Elshani, Samara Hofer, Florence Kagiri, Asad Kielhauser, Abdillahi Saidi.