Am morgigen Freitag ist Start des Mittelaltermarkts in der Schongauer Altstadt. Derweil ärgert sich ein Schongauer Geschäftsmann über fehlende Parkplätze in der Stadtmitte.
Schongau – Morgen startet der Historische Markt in Schongau, der erstmals seit vielen Jahren wieder in der Altstadt abgehalten wird, wenn auch nicht mehr am Marienplatz: Zehn Tage lang bis zum 10. August gibt es ein Mittelalterspektakel am Bürgermeister-Schaegger-Platz unter neuer Leitung, nämlich der des Vereins „Mittelaltermarkt Schongau“. An vielen Ständen wird etwas für Augen und Ohren geboten, Kunsthandwerk ebenso wie allerlei für den Gaumen, Musiker sind engagiert sowie Gaukler und Feuerspucker.
Problem durch parkendes Fahrzeug
Mit den Anwohnern habe es einen gemeinsamen Termin gegeben. Ein Bürger mit Geschäft am Marienplatz, René Repper, torpediere jedoch die Veranstaltung, klagen die Organisatoren. „Er blockiert den Aufbau und provoziert uns“, sagt Vereinsvorstand Tobias Fuhrmann. „Wir haben versucht, das friedlich zu klären, aber er behauptet, jegliche Veranstaltung, und damit auch unsere, mache die Altstadt tot.“
Parkausweis für Altstadt vorhanden
Max Diegruber, ebenfalls Vorstand, bestätigt diese Schilderung. Repper, der einen Parkausweis für die Altstadt habe und überall seinen Wagen abstellen könne, habe angekündigt, dass er nun für die kommenden zwei Wochen am Bürgermeister-Schaegger-Platz stehen wolle. „Uns geht es nur um den Auf- und Abbau. Natürlich bleibt die Garage sonst nutzbar. Wenn allerdings noch mehr Autos dort stehen – auf der Seite des Konstantin-Hauses –, ist kein Durchkommen mehr, auch nicht für die Feuerwehr“, befürchtet Diegruber.
René Repper selbst sieht die Situation anders: „Die blockieren die Zufahrt zu meiner Garage“, umschreibt er seine Sicht der Lage. Er lenkt aber im nächsten Satz auch sofort ein, für ihn sei das Thema erledigt. „Da gibt es in den nächsten Tagen keinen Unfrieden, eine Einigung ist da.“ Er stehe dort in der Regel nur, wenn er im übrigen Bereich der Altstadt keinen Parkplatz mehr finde.
„Parksituation extrem angespannt in der Altstadt“
Die Parksituation in der Altstadt sei derzeit mehr als nur extrem angespannt. Durch die Baustelle am Lindenplatz würden sechs Parkplätze blockiert, in der Christophstraße gebe es eine Baustelle, diverse Flächen fielen durch eher ungenutzte Außengastronomie weg.
„Allein der Wochenmarkt am Freitagvormittag zeigt, dass die Parkplatzsituation kollabiert, so eine Veranstaltung jetzt über fast 14 Tage hinweg ist etwas, was der Stadt auf Dauer nicht guttut“, so seine Meinung. Stattdessen solle man doch bitte wie früher auch den Volksfestplatz nutzen für den Historischen Markt. Der sei für solche Veranstaltungen gebaut worden und viel besser geeignet.
Mit Festen auf Volksfestplatz ausweichen
Das Argument, dass auch der Bürgermeister-Schaegger-Platz zu einer Bühne umgestaltet wurde, lässt Repper nicht gelten. Er vergleicht die beiden Festplätze – Volksfestplatz unten am Lech, Bürgermeister-Schaegger-Platz oben in der Altstadt – mit einem Parkhaus. Auch wenn man dieses zweigeschossig gebaut habe, reiche es vielleicht aus, nur die untere Etage zu nutzen. Da gebe es nichts, was in Stein gemeißelt sei. Repper spricht auch weitere Veranstaltungen in der Altstadt an, unter der Regie von Hermann Gleich oder den Weihnachtsmarkt. Der Geschäftsmann berichtet von mehreren, auch neuen Altstadtbewohnern, denen die Lärmbelästigung am Marienplatz ebenfalls nicht passe. „Da kann man schauen, ob mal eine Petition auf den Weg gebracht wird“, kündigt er an, dass man vielleicht die Anzahl der Veranstaltungstage begrenzen müsse.
Aufbauarbeiten sollen nicht behindert werden
Unklar ist die rechtliche Situation bei der Garage: An der Wand dort ist ein absolutes Halteverbot angebracht, auf dem sich die ehemaligen weißen Pfeile nach rechts und links jedoch nur noch erahnen lassen. Bisher sei von einer problematischen Parksituation nichts bekannt gewesen, heißt es auf SN-Anfrage bei der Stadt. Geschäftsleiterin Bettina Schade betonte, dass Bürgermeister Falk Sluyterman ein Gespräch mit Repper geführt habe. Dieser habe zugesichert, dass er weder die Aufbauarbeiten, noch den Markt als solches behindern wolle. „Die Stadt hat natürlich ein großes Interesse daran, dass der Markt reibungslos durchgeführt werden kann“, so Schade.
Startschuss am Freitag um 16 Uhr
Der Aufbau des Historischen Markts war gestern schon weit fortgeschritten. Startschuss ist am Freitag um 16 Uhr. Am Wochenende ist der Markt von 12 bis 23 Uhr geöffnet. Unter der Woche öffnen die Gastrostände ab 12 Uhr. Die Handwerkerstände starten ab 16 Uhr – ebenfalls bis 23 Uhr. Auf www.historischer-markt-schongau.de ist aufgelistet, wo man parken könnte. Hier wird auch über das Programm berichtet.