„Bildet Euch weiter und ergreift jede Chance“: 152 Berufsschüler in Schongau verabschiedet

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Die drei Besten der 152 Absolventen des Beruflichen Schulzentrums Schongau: (v.l.) Magdalena Elisabeth Burkart, Maria Schnitzler und Lara Valeria Kratzer. © Sabine Lehmann

152 junge Menschen haben im Beruflichen Schulzentrum Schongau (BSZ) ihren Ausbildungsabschluss bestanden. Für sie steht nun die Berufswelt offen. Ausruhen sollen sich die Absolventen auf ihrem Zeugnis aber nicht.

Schongau – Feierlich pilgerten am vergangenen Montagabend hunderte schick gekleidete Menschen zur Turnhalle der Schongauer Berufsschule. Gelehrt werden an der Schule unter anderem die Bereiche Elektrotechnik, Wirtschaft und Verwaltung. Neben einer überreichten Blume haben die Absolventen nun ihren Ausbildungsabschluss in der Tasche. 22 von ihnen sogar mit der Note 1,5 oder besser, darunter dreimal die Traumnote 1,0.

Unter ihnen ist auch Celina Barth, die im schwarzen Schlauchkleid und mit silbernen Sandalen mit den anderen Schülern um die Wette strahlte. Auch sie hat eine Urkunde erhalten für ihre besondere Leistung. 1,3 steht auf ihrem Zeugnis. „Das viele Lernen hat sich wirklich gelohnt“, freute sich die 21-Jährige, die bei der Firma Renner Baustoffe gelernt hat. Dort bleibt die Weilheimerin auch vorerst weiter, nach der entsprechenden Berufserfahrung möchte Barth ihren Fachwirt anschließen.

„Bildet Euch weiter und ergreift jede Chance“: 152 Berufsschüler verabschiedet

Damit alles seinen geregelten Ablauf hat, nahm Lehrkraft Stefan Ferber die Moderation des Abends in die Hand. „Ich möchte gerne ein bisschen ,Pepp‘ reinbringen und hoffe auf starken Applaus“, forderte er das Publikum heraus.

Interessant war vor allem die Talkrunde mit Lokalpolitikern und Schulleiter Andreas Streinz. Statt der üblichen Grußworte stellten sie sich den vorweg ausgeklügelten Fragen der Schülerschaft. So gestand der stellvertretende Landrat Michael Marksteiner seine übelste Schandtat aus Schulzeiten: Er hatte damals mit seinen Freunden die Spritzdüsen, die Blumentöpfe bewässern sollten, so verdreht, dass diese in der Pause das Klassenzimmer unter Wasser setzten. „Ein paar Bücher mussten wir bezahlen und waren danach etwas bekannter“, lachte er.

BSZ-Leiter Andreas Streinz plauderte außerdem aus, dass er nicht nur einen Overhead-Projektor mit Öl geschrottet, sondern auf Klassenfahrt literweise Kaffee in sich hineingeschüttet hatte, um die Nacht durchmachen zu können. „Diese Menge würde ich heute gar nicht mehr vertragen“, sagte er lachend.

„Geduld der Lehrkräfte“ hervorgehoben

Für Erstaunen sorgte hingegen Gabriele Triebel (MdL) mit ihrem Rat für eine gute Rente: „Vollzeit arbeiten.“ Vor allem die Frauen seien heutzutage von Altersarmut betroffen, sie müssten besonders auf eine 40-Stunden-Woche achten. Hier konnte Triebel fast froh sein, dass keine Nachfragen aus dem Plenum erlaubt waren. Stellt sich doch immer noch die Frage nach der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Nichts zu meckern hatte die Schülerschaft allerdings an der Absolventenrede. Hier gab es ausschließlich lobende Worte an das Lehrer-Kollegium und die gelungene Verquickung von Theorie und Praxis in der Ausbildung. „Die Geduld der Lehrkräfte“, hob besonders Maria Schnitzler (Bankkauffrau) in ihrer Rede hervor. „Es war nicht immer einfach“, schmunzelte sie. Für Schnitzler, eine der drei Jahrgangsbesten, führt der Weg nun an die Universität.

Weiterbilden und Chancen nutzen

Neben Eyleen Richter und Sophie Enzensberger (Kaufrauen für Büromanagement) ergriff noch Lorenz Linder (Industriekaufmann) das Wort. Er wollte dem Publikum die Top-3 der besten Zu-spät-komm-Ausreden nicht vorenthalten. Neben einem Müllauto oder einem Umzugswagen, die die Straße blockierten, zählte er noch eine kranke Katze auf, der unbedingt noch ihre Medizin eingeträufelt werden musste.

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Zu guter Letzt gab Schulleiter Streinz den jungen Leuten noch mit, in Berufsdingen niemals locker zu lassen: „Bildet Euch weiter und ergreift jede Chance, das kann ich Euch auf Euren Weg mitgeben.“ Dieser Weg führte die Gäste unter beschwingten Klängen des Saxophonensembles der Musikschule Pfaffenwinkel aber erst einmal in die Schul-Cafeteria, wo alle gemeinsam auf ihren Erfolg anstoßen konnten.

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