Am letzten Schultag vor den Sommerferien hat die Schönachschule in Hohenfurch ihre beliebte Lehrerin Hildegard Altstätter in den Ruhestand verabschiedet – und zwar im hohen Bogen.
Hohenfurch – 30 Jahre lang war Hildegard Altstätter Lehrerin an der Schönachschule in Hohenfurch. Jetzt wurde „Hilli“, wie sie von all ihren Kolleginnen und Kollegen genannt wurde, aus dem Schuldienst hinausgeschmissen. Ein Skandal? Keineswegs. Die beliebte Lehrerin wurde nach altem Brauch unter großem Beifall von Eltern, Schülerinnen und Schülern aus ihrem Schuldienst im Fluge verabschiedet.
Am letzten Schultag vor den großen Ferien an der Grundschule und der Schönachschule in Hohenfurch fiebern alle Schülerinnen und Schüler eben diesem Brauch entgegen, den Schulleiterin Uta Adelt vor Jahren eingeführt hat.
An diesem Tag werden die Schulabgänger der 4. Klasse und die der Schönachschule von allen anderen Schülern und den Lehrkräften ein letztes Mal durch ihr Schulgebäude begleitet. Natürlich mit Gesang und bester Stimmung. An der großen Eingangstüre werden sie dann von starken Vätern samt Hausmeister und Schulleiterin Uta Adelt und Schulleiter Benjamin Scheerer in Empfang genommen.
Diese haben im Vorfeld vor dem Eingang eine Mattenbahn mit vielen weichen Kissen aufgebaut. Auf gemeinsames Kommando schleudert das Werferteam die Aspiranten einzeln in hohem Bogen aus der Schule.
„Gehe mit einem weinenden und einem lachenden Auge“
Da zum Ende des Schuljahres auch Hildegard Altstätter in den Ruhestand geht, musste natürlich auch sie „dran glauben“. Wie zu beobachten war zur besonderen Freude ihres Sohnes Fabian, der als „Werfer“ besonders viel Kraft für einen optimalen Flug seiner Mutter „Hilli“ aufgewendet hat. Alles per Video dokumentiert von Ehemann Max, der sich das Spektakel natürlich nicht entgehen lassen wollte.
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„Ich gehe mit einem weinenden und einem lachenden Auge“, sagt „Hilli“ nach ihrer geglückten Landung. „Die Kinder werde ich sehr vermissen. Sie lagen mit immer am Herzen“, so ihre Formulierung. „Aber jetzt freue ich mich auf spannende Momente mit meiner Familie und den Enkelkindern.“ Und dass bei Altstätters bestimmt keine Langeweile aufkommen wird, kann man erahnen, wenn man ihren Ehemann max kennt. Alles Gute im Ruhhestand!