Unwetter ziehen über Bayern und hinterlassen Schäden – auch München betroffen
Mehrere schwere Gewitter zogen vollbepackt mit heftigem Starkregen über Bayern. Viele Feuerwehren mussten ausrücken. Am Sonntagabend drohen noch stärkere Gewitter.
München – Mehrere Gewitterzellen, die der Deutsche Wetterdienst (DWD) als Unwetter eingestuft hatte, zogen am Samstagabend über Bayern. Dabei handelte es sich mal ausnahmsweise nicht um eine klassische Südwestströmung, die diesen Sommer bisher die Wetterlage in Bayern regelrecht dominierte. Stattdessen mäanderten mehrere starke Gewitterzellen sehr gemächlich in unterschiedliche Richtungen über Bayern.
Schwere Gewitter ziehen über Bayern – und überfluten mehrere Regionen
Wenn Gewitter sehr langsam ziehen, konzentrieren sie ihre Wassermassen weniger Fläche als bei schnell ziehenden Zellen. Die Folge: Überschwemmungen. Trotzdem ist der Freistaat einigermaßen glimpflich davongekommen.
Auch München von Unwetter betroffen – doch Feuerwehr muss kaum eingreifen
Im Norden von München wurden einige Straßen überflutet. Die Feuerwehr München verzeichnete am Samstagabend trotz der Wassermassen kein besonders hohes Einsatzgeschehen. Vier Unwetter-bedingte Notrufe zählt ein Sprecher am Sonntagmorgen auf Nachfrage zusammen. Überflutete Keller, abgebrochene Bäume und Äste, ein umgefallener Bauzaun, aber „nichts Signifikantes“. Und: „Wenn einmal eine Senke unter Wasser steht, bedeutet das auch nicht immer gleich einen Einsatz für uns.“

Unterführung in Oberfranken überflutet – Autos bleiben liegen
Etwas mehr kam in Hirschaid bei Bamberg (Oberfranken) vom Himmel. Die Wassermassen setzten eine Unterführung unter Wasser. Autofahrer, die trotzdem versuchten, noch durchzukommen, blieben mit Motorschäden liegen. Die örtliche Feuerwehr sperrte die Maximilianstraße. Die Retter waren in der Region ebenfalls wegen umgestürzten Bäumen und blockierten Verkehrswegen gefordert.
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Wie entsteht eine Unwetterzelle?
Eine Unwetter-Zelle entsteht durch das Zusammenspiel von feuchter Luft und starken Aufwinden. Warme, feuchte Luft steigt auf und kühlt ab. Dabei kondensiert der Wasserdampf und bildet Wolken. In großen Höhen gefriert das Wasser zu Eis. Die Eispartikel fallen nach unten, schmelzen und bilden Regen. Starke Aufwinde tragen das Wasser wieder nach oben, wo es erneut gefriert. Dies führt zu wiederholtem Aufsteigen und Fallen, wodurch Hagel entstehen kann.
Eine Unwetter-Zelle kann erhebliche Schäden verursachen. Starkregen kann zu Überschwemmungen führen. Hagelkörner können Autos, Dächer und Pflanzen beschädigen. Starke Winde können Bäume entwurzeln und Gebäude beschädigen. Blitzeinschläge können Brände auslösen. Die Schäden entstehen durch die extremen Wetterbedingungen, die innerhalb kurzer Zeit auftreten und hohe Intensität haben.
Weitere Unwetterzellen zogen am Samstagabend über Nordschwaben, Teile Mittelfrankens und den Großraum Ingolstadt. Auch hier waren die örtlichen Feuerwehren wegen Unwetter-Einsätzen gefordert. Auch hier hielten sich die Schäden im Rahmen.
Amtliche Vorauswarnung: Neue schwere Gewitter drohen am Sonntagabend
Gefährlicher dürfte die Lage am Sonntagabend werden. Betroffen ist vor allem der Südwesten Bayerns vom Allgäu bis nach Oberbayern. Der DWD warnt schon jetzt in einer Vorabinformation vor einzelnen schweren Gewittern, die aus den Alpen ab dem Sonntagnachmittag nach Norden ziehen. Diese könnten heftigen Starkregen von bis zu 40 Litern pro Quadratmeter sowie Sturmböen mit 85 km/h und Hagel mit sich bringen.