Zoll-Revolte der glorreichen Sieben: Trump-Senatoren putschen gegen „Schwachsinn“
Nach Handelskrieg und historischem Kurssturz an der Börse: Jetzt regt sich Widerstand aus der eigenen Partei gegen Donald Trump und seine US-Zölle.
Washington, DC – Donald Trump eskaliert weiterhin den von ihm initiierten globalen Handelskonflikt. Die Reaktionen anderer Länder auf die US-Zollpolitik, insbesondere durch Gegenmaßnahmen, stoßen beim US-Präsidenten auf wenig Gegenliebe.
Besonders im Visier seiner Wut stehen Chinas sogenannte Vergeltungszölle. Während Trump mit zusätzlichen Zöllen droht, wächst in den USA der Widerstand gegen seine Strategie, ausgelöst durch den Kurssturz an den Börsen.
Kritik an Trumps Zöllen wegen Börsenkurssturz – „schlecht beraten“
Ken Langone, ein US-Milliardär und bedeutender Spender der Republikanischen Partei, äußerte sich kritisch zu den kürzlich eingeführten Zöllen. Er sehe keinen Sinn hinter den Maßnahmen, die Trump in der vergangenen Woche ergriffen habe. In einem Interview mit der Financial Times verurteilte er die US-Politik scharf und hob hervor, dass die höheren Kosten letztlich von den Verbrauchern getragen würden. Langone betonte, Trump werde „schlecht beraten“ und bezeichnete die 46-prozentigen Zölle auf vietnamesische Produkte als „Schwachsinn“.
Langone kritisierte, dass Trump mit seiner aktuellen Zollstrategie „ernsthaften Verhandlungen keine Chance zu geben“ scheine. Besonders die Zahlen, die die Trump-Regierung zur Rechtfertigung ihrer Zölle heranziehe, stünden in der Kritik. „Ich verstehe die verdammte Formel nicht“, äußerte er. „Ich glaube, seine Berater haben ihn in dieser Handelssituation schlecht beraten.“ Unterdessen verbreiten rechte Kreise eine neue Theorie über die Entstehung von Trumps Zöllen.
Rasanter Sturz der Börsenkurse: US-Wirtschaftsführer protestieren gegen Trumps Zölle
Langone ist nicht der einzige Wirtschaftsführer, der sich gegen Trumps Zölle und den daraus resultierenden Börsenkurssturz stellt. Auch enge Verbündete und Unterstützer zeigen sich zunehmend frustriert. Elon Musk, ein bedeutender Berater des Präsidenten, soll laut der Washington Post am vergangenen Wochenende versucht haben, eine Lösung zu finden. Es wird schon länger vermutet, dass sich das Verhältnis zwischen dem Tech-Milliardär und Trump verschlechtert hat.

Auch Bill Ackman, ein US-Fondsmanager und Milliardär, der den republikanischen Wahlkampf stark unterstützt hatte, kritisierte Trump scharf. Er warf ihm vor, einen „Atomkrieg gegen jedes Land der Welt“ anzuzetteln. Jamie Dimon, CEO der US-Bank JPMorgan, schloss sich der Kritik an und warnte vor einem Bruch mit langjährigen Handelspartnern.
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Kritik an Trumps Zöllen: Senatoren initiieren Gesetz gegen den US-Präsidenten
Nicht nur Wirtschaftsvertreter äußern Kritik an Trumps Zöllen. Auch innerhalb der eigenen Partei wächst der Widerstand. Sieben republikanische Senatorinnen und Senatoren unterstützen einen Gesetzesentwurf, der Trumps Macht bei der Einführung von Zöllen einschränken soll. Demnach müsste Trump seine Zölle innerhalb von 60 Tagen vom Kongress bestätigen lassen, andernfalls würden sie aufgehoben.
Der überparteiliche Gesetzesentwurf wurde von der Demokratin Maria Cantwell aus Washington und dem Republikaner Chuck Grassley aus Iowa eingebracht. Ziel ist es, sicherzustellen, dass der Kongress „eine Stimme in der Handelspolitik habe“. Laut ntv schlossen sich Susan Collins, Mitch McConnell, Jerry Moran, Lisa Murkowski, Thom Tillis und Todd Young der Initiative an. Auch mehrere Demokraten unterstützen den Vorstoß. Die US-Regierung wies den Vorschlag zurück und drohte mit einem Veto Trumps.
„Schwache und dumme Menschen“: Trump reagiert auf Zoll-Kritiker und nennt sie „Panicans“
Trump begegnet seinen Kritikern weiterhin mit Entschlossenheit. Am Montag schrieb er in den sozialen Medien, dass es sich um „schwache und dumme Menschen“ handele, die seiner Wirtschaftspolitik nicht vertrauten. Er betonte, dass mit Stärke, Mut und Geduld alles großartig werden würde. Seine Kritiker bezeichnete er als „Panicans“ – oder auf Deutsch „Paniker“.