Marathon-DM knallhart: Legelli beißt sich durch und kämpft noch auf der Zielgeraden
Bei der deutschen Meisterschaft im marathon-Lauf hat Maria Legelli aus Böbing eine Top-20-Platzierung erreicht. Dafür musste sie aber bis zum Schluss kämpfen.
Hannover – Auf der Zielgeraden wurde es dann noch einmal richtig ungemütlich für Maria Elisa Legelli. Ohnehin hatte sich die aus Böbing stammende Langstreckenspezialistin bei der deutschen Meisterschaft im Marathonlauf ordentlich plagen müssen.
Maria Legelli überzeugt bei Marathon-DM in Hannover
„Ich bin nicht zu hundert Prozent fit nach Hannover gereist“, teilte die 32-Jährige mit. Krankheit und Verletzung hatten sie in der Vorbereitung ausgebremst. Und dann musste sie am Ende der 42,195 Kilometer noch um ihre Platzierung kämpfen. Im Duell mit Caroline Grauer (LG Region Karlsruhe) setzte sich Legelli aber doch durch und überquerte auf dem 17. Gesamtrang bei den Frauen die Ziellinie.
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„Für mich war das einer der härtesten Marathons“, berichtete die in Füssen lebende und in Sonthofen arbeitende IT-Spezialistin. Die ungünstig verlaufene Vorbereitung war der Grund dafür, dass Legelli diesmal die Klassiker-Distanz so schwerfiel. „Ich konnte mich aber wieder gut durchbeißen.“ Die Zeit war einmal mehr beachtlich: Nach 2:53:15 Stunden hatte sie den Zielstrich am Friedrichswall erreicht.
Nicht ganz fit, aber eine Zeit von 2:53 Stunden
Im Schnitt war Legelli mit 14,6 km/h unterwegs, absolvierte jeden Kilometer in gerade mal 4:06 Minuten. Mit ihrer Zeit war die Athletin der „Laufarena Allgäu“ eigenen Worten nach zufrieden. In ihrer Altersklasse wurde die amtierende bayerische Meisterin Elfte. Die Stimmung in Hannover „war toll, das Wetter gut, nur etwas windig“, berichtete Legelli. „Teilweise war starker Gegenwind auf der Strecke.“

Der Auftritt in Hannover war bereits der zweite Marathon der Füssenerin in diesem Jahr. Im Februar absolvierte sie beim Wettkampf in Sevilla die 42,195 Kilometer in 2:48 Stunden und war damit zweitbeste deutsche Finisherin. Ihre bisherige Bestzeit (2:47:10) lief sie im September 2023 in Berlin. In Hannover zog sich Legelli nun auch sehr gut aus der Affäre. Die ersten zehn Kilometer absolvierte sie laut Ergebnisliste in 39:40 Minuten, die Halbmarathonmarke war nach 1:24:59 Stunden erreicht. Als die Füssenerin die 35-Kilometer-Marke passierte, waren 2:22:55 Stunden vergangen.
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Die nächste Zeit will Legelli „für eine gute Regeneration“ nutzen, um wieder völlig fit zu werden. Für dieses Jahr hat sie noch weitere Marathons geplant, bei den Vorbereitungen darauf wird sie vom Allgäuer Coach Michael Hiemeyer unterstützt. Stand jetzt bildet im September der Münster-Marathon den Saisonabschluss.

Hugo Mann vom TSV Penzberg holt Gold in M70
Mit einer Goldmedaille im Gepäck reiste Hugo Mann von den Titelkämpfen in Niedersachsen heim. Der 69-Jährige vom TSV Penzberg gewann in überlegener Manier die M70-Klasse. Mit der Zeit von 3:13:23 Stunden hatte der Doktor der Finanzwissenschaften satte 24 Minuten Vorsprung auf den Zweitplatzierten, Günther Lippold (LG Filder). Mann hatte erst im März bei der deutschen Meisterschaft im 10-Kilometer-Straßenlauf in seiner Klasse die Goldmedaille geholt. In Leverkusen gewann er mit 40:38 Minuten. In Hannover lief er die Teilstrecke in 44:23 Minuten, die erste Hälfte der Marathon-Distanz hatte er nach 1:34:47 Stunden absolviert.
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Vom TSV Penzberg war bei der DM auch noch Christoph Spitzenberger (Jg. 1991) am Start. Mit 2:45:32 Stunden erzielte er eine persönliche Bestzeit, die ihm bei den Männern den 107. Gesamtplatz und in seiner Klasse den 30. Rang bescherten. Spitzenberger lag lange auf einem Kurs für 2:40 Stunden, doch ab Kilometer 32 „ging ihm die Energie aus“, heißt es von Seiten des TSV Penzberg.
Die deutschen Meistertitel über alle Altersklassen hinweg holten Amanal Petros (2:06:05) vom SCC Berlin und Domenika Mayer (2:23:50) von der LG Telis Finanz Regensburg. Beide Topläufer, die für Olympia 2024 qualifiziert sind, haben den jeweiligen Streckenrekord verbessert.
Petros lief den zweitschnellsten Marathon seiner Karriere und holte erstmals DM-Gold. Obendrein setzte er sich an die Spitze der DLV-Jahresbestenliste. Die Top-Position hatte bislang Samuel Fitwi Sibhatu (2:06:27/gelaufen im Januar in Dubai) inne. Domenika Mayer lief ebenfalls die zweitbeste Zeit ihrer Karriere, verfehlte ihre Bestzeit nur um drei Sekunden. 2022 hatte sie, damals als Marathon-Debütantin, schon den DM-Titel gewonnen.