„Wir sind einen Schritt weiter“: Gewerbegebiet wächst mit Spa und Hotel

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Gewerbepark Geiselbullach, der dritte Teil: Auf dem Areal am Stürzer Weiher entsteht nicht nur ein Wellnesstempel, sondern auch ein Hotel. Drumherum sind sieben Gewerbeflächen(rot)eingeplant, die mit viel Grün umgeben werden sollen. ©  grafik: open Street Map/MÜNCHNER MERKUR

Der bekannteste Neu-Ankömmling im Gewerbepark Geiselbullach ist das Spa mit Saunen und viel Platz zum Relaxen. Auch ein Hotel ist hier, direkt am Stürzer Weiher, geplant. Doch das ist nicht alles: Auf der übrigen Fläche soll Gewerbe unterkommen. Die Pläne werden langsam konkreter.

Olching – Viele Olchinger interessiert besonders: Wann kommt endlich das neue Vabali-Spa ins Gewerbegebiet? Das gilt zumindest für die, die dem nicht kritisch gegenüberstehen, sondern es kaum erwarten können, vor der Haustür einen entspannten Wellnesstag einzulegen mit Sauna, Pools und Relaxbereich. Lange Zeit schien jedoch nichts voranzugehen.

Sondergebiet Wellness und Hotel

Doch dann kam die Meldung, dass die entsprechenden Grundstücke den Besitzer gewechselt haben. Ein neuer Investor für den Gewerbepark-Abschnitt ist am Start und der Stadtentwicklungsausschuss hat sich in seiner jüngsten Sitzung nach weit über einem Jahr wieder mit den Plänen auseinandergesetzt.

Es geht dabei nicht nur um das Sondergebiet für den Wellnesstempel und das Hotel eines Kölner Betreibers, sondern auch um die Weiterentwicklung des Gebietes an der B471. Sieben weitere Gewerbeflächen sind eingeplant. „Wir sind einen Schritt weiter“, erklärte Bauamtsleiter Markus Brunnhuber.

Anfang vergangenen Jahres ging der Bebauungsplan „Gewerbepark Geiselbullach III“ bereits in die frühzeitige Beteiligung. Sprich: Die ersten Entwürfe lagen aus. „Dann ist über einen längeren Zeitraum nichts geschehen“, wie Brunnhuber erläuterte. Der Projektträger wechselte. Mit diesem wurde ein Rahmenvertrag, unter anderem zur Kostenübernahme, abgeschlossen. Was baulich erlaubt ist, wird über Bebauungsplan und städtebaulichen Vertrag festgezurrt.

Parkdecks im Bereich vom Spa

Der Bebauungsplan lag dem Ausschuss nun mit den Erkenntnissen der frühzeitigen Beteiligung vor. Von Otto-Normal-Bürgern ist laut Brunnhuber nichts eingegangen. Dafür seitens der Behörden und Träger öffentlicher Belange. Am Grundkonzept habe dies aber nichts geändert.

Es gehe weiter um den Ringschluss des Gewerberings. Außerdem soll es ein starkes, prägendes Gerüst aus Grünstrukturen mit Fuß- und Radwegenetz samt Einbeziehung des Weihers geben. Ein zweiter Lastwagenstellplatz ist hingegen gestrichen.

Man habe festgestellt, dass der bereits bestehende lediglich eine Auslastung von 40 Prozent habe und im Wesentlichen vom Fernverkehr (A8) genutzt werde. Durch den Wegfall des Platzes konnte eine Gewerbefläche vergrößert werden. Im Bereich des Spa können Parkdecks zugelassen werden.

Inhaltliche Anregungen seien im Beteiligungsverfahren vor allem zu Verkehr und Naturschutz gekommen. So spielt auch hier die berühmte Zauneidechse (neben dem Rohrteichsänger) eine Rolle, allerdings nicht als Bau-Stopp-Tier. Planerin Marion Linke präsentierte Lösungen, wie Lärmbelästigung verhindert, Artenschutz gewahrt und Ausgleichsflächen geschaffen werden können. Manche sind direkt in der Nähe zu finden, also noch am Stürzer Weiher, mit verbreiterter Hecke und Nistkästen. „Da wird sich die Zauneidechse wohl fühlen“, erklärte Linke. Andere sind im Olchinger Stadtgebiet verteilt oder deutlich weiter weg.

Die gute Nachricht: „Wir haben einen Puffer“, wie Linke sagte. Sprich: Es sind jetzt mehr Ausgleichsflächen geplant als nach aktuellem Stand erforderlich. Das sei angenehm für das weitere Verfahren. Denn geschützte Bereiche seien 1:1 zu ersetzen.

Bürgermeister Andreas Magg (SPD) betonte, dass landwirtschaftliche Flächen auch immer weniger würden. „Deshalb hat die Fachfrau darauf geachtet, dass es sinnvolle Maßnahmen sind.“ Die Fachfrau verhehlte aber nicht, dass die Handhabe durch den Freistaat bei Ausgleichsflächen nicht unbedingt „das Beste für den Naturschutz sei“.

Grüne wollen Gas verbannen

Auch Grünen-Sprecherin Ingrid Jaschke sprach von „entschieden zu viel Waldumbau“. Ihre Fraktionskollegin Heide Kuckelkorn beantragte, dass im Gewerbegebiet nicht mit Gas geheizt werden kann, sondern nur mit Fernwärme. Rathauschef Magg erklärte, dass die Hochtemperatur-Saunen nur mit Gas oder elektrisch betrieben werden könnten.

Jaschke konterte, dass manche Stadtwerke schon darauf hinweisen würden, dass sie ihre Gasnetze nicht mehr ausbauen. „Und wir kriegen hier bestimmt keinen Stahlerzeugungsbetrieb.“

Michaela Andersch-Steer (SPD) setzte der Debatte mit einem Geschäftsordnungsantrag ein Ende. Bis auf die beiden Grünen-Vertreterinnen stimmten alle für die Billigung von Bebauungsplan und Flächennutzungplanänderung. Die Entscheidung trifft der Stadtrat am heutigen Dienstag. Der Gas-Antrag wurde abgelehnt.

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