Ein Buch über den Fliegerhorst entsteht: Mitmach-Appell aus Fursty an die Bevölkerung

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Fürstenfeldbruck
  4. Fürstenfeldbruck

KommentareDrucken

Der letzte Flieger, der vom Standort Fürstenfeldbruck startete, war eine Piaggio. Flugsportgemeinschaft © Archiv Helmut Predeschly

Die Truppe ist noch nicht vom Hof geritten. Trotzdem oder gerade deswegen startet nun ein Projekt, das eine historische Dimension erlangen könnte.

Fürstenfeldbruck – Ein Buch soll sich mit dem Fliegerhorst und seiner Geschichte befassen. Dabei wird aber nicht nur das Militär im Mittelpunkt stehen, sondern auch die Bevölkerung rund um den Fliegerhorst.

Obwohl sich der Abzug der Luftwaffe aus Fürstenfeldbruck immer wieder verzögert, scheint das Aus für den Militärstandort doch besiegelt zu sein. In diesem Kontext wird in der Offizierschule der Luftwaffe (OSLw) jetzt der Versuch gestartet, die Wiege der Luftwaffe und ihre Geschichte in Bruck gebührend zu würdigen. Klaus Pokatzky, Journalist sowie Flieger der Reserve, und Fähnrich Amir Houssaini haben den Auftrag zu dem Buch erhalten, an dem ab jetzt gearbeitet wird.

Natürlich wälzen Pokatzky und Houssaini alte Berichte und Akten. Ihnen schwebt aber noch mehr vor: Sie wollen die Bevölkerung mit ins Buchprojekt holen. „Es gab viele Kontakte zwischen dem Fliegerhorst und den Bürgern“, sagt Pokatzky. Er erinnert etwa an den Ball der Stadt in der Offizierheimgesellschaft (OHG), an die Sammlung für wohltätige Projekte, an Sportveranstaltungen oder an die Unterbringung von Soldaten, die in Bruck zu Gast waren und an vieles andere mehr.

Der letzte Flieger, der vom Standort Fürstenfeldbruck startete, war eine Piaggio. Flugsportgemeinschaft
Der letzte Flieger, der vom Standort Fürstenfeldbruck startete, war eine Piaggio. Flugsportgemeinschaft © st

Pokatzky und Houssaini rufen die Bevölkerung dazu auf, Materialien und Erinnerungen zu teilen. Willkommen sind alte Bilder, Fotoalben, aber auch Anekdoten rund um den Fliegerhorst und die Menschen darum. Ihr Appell richtet sich in erster Linie an ganz normale Bürger. Denn Kontakte zu Zivilisten, die im Fliegerhorst gearbeitet haben, besitzt man in Fursty noch. Auch Berichte dieser früheren Mitarbeiter sind aber natürlich willkommen, betont Houssaini. Alles werde gesichtet und ausgewertet.

Bedeutung des Standorts

Hinter dem Projekt steht der Wille, der Wiege der Luftwaffe ein Denkmal in Buchform zu setzen. „Es kann nicht sein, dass die Bundeswehr einen Standort wie diesen aufgibt, ohne dass dies angemessen dokumentiert wird“, sagt Pokatzky. Er erinnert an die Bedeutung des Standorts für die Ausbildung unzähliger junger Soldaten. Pokatzky: „Wir wollen die alten Zeiten zum Leben erwecken.“

Zeitdruck gebe es bei dem Projekt eher nicht. Allerdings laufen die Arbeiten jetzt an. Das Buch soll sich – das verrät der Ansatz bereits – dereinst nicht nur an Militärangehörige richten, sondern an alle. Entsprechend werde man auf die Fachsprache der Bundeswehr verzichten, kündigt der Journalist Pokatzky an. Auch die berühmt-berüchtigten, aber bei der Luftwaffe offenbar sehr beliebten Abkürzungen sollten eher nicht im Buch vorkommen, wurde in diesem Zusammenhang gewitzelt.

Fursty-Erinnerungen: Wer kann eine Anekdote zum Besten geben? Wer hat alte Bilder? Wer kann etwas zum Buch beisteuern? Kontakt per E-Mail an die Adresse OSLwChronik@bundeswehr.org.

Auch interessant

Kommentare