Neues Video aufgetaucht: Russische Verluste zeigen Überlegenheit der HIMARS-Systeme

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Die ukrainischen Streitkräfte vermelden einen Meilenstein, was die Verluste Russlands im Krieg angeht. Es lassen sich Rückschlüsse auf die HIMARS ziehen.

Cherson – Das jüngste Video zur militärischen Stärke der HIMARS-Mehrfachraketenwerfer im Ukraine-Krieg stammt unbestätigten Angaben zufolge aus der „vorübergehend besetzten Region“ Cherson, wie es die Ukrainer gerne beschreiben.

Ukraine-Krieg: HIMARS-Mehrfachraketenwerfer sind russischer Artillerie überlegen

Also aus jener Gegend östlich des riesigen Flusses Dnipro, während ukrainische Marine-Infanteristen dort Kampfboote CB 90 für ihren kleinen Brückenkopf bei Krynky erhalten sollen. Auf dem Video, das bei X (vormals Twitter) die Runde macht, soll zu sehen sein, wie eine HIMARS-Rakete inmitten einer Besprechung russischer Soldaten einschlägt. Angeblich wurden Dutzende von ihnen getötet.

Und zwar angeblich auf einem Übungsplatz der Invasionsarmee von Kreml-Autokrat Wladimir Putin. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig verifizieren. Gleichwohl hat sich das High Mobilitiy Artillery Rocket System, so der gesamte Name, in der Ukraine als überlegenes Artilleriesystem mit großer Reichweite bewiesen.

Schlagkräftig und präzise: Ein HIMARS-Mehrfachraketenwerfer, wie sie in der Ukraine zum Einsatz kommen. (Symbolfoto)
Schlagkräftig und präzise: Ein HIMARS-Mehrfachraketenwerfer, wie sie in der Ukraine zum Einsatz kommen. (Symbolfoto) © IMAGO / ZUMA Wire

Russische Verluste in der Ukraine: Verlor Moskau schon 1000 Raketenwerfer?

Darauf lässt laut eines Berichts ein Vergleich mit den Verlusten Russlands schließen. Denn: Wie das amerikanische Nachrichtenmagazin Newsweek schreibt, vermeldete der Generalstab in Kiew am 26. Februar die mutmaßliche Zerstörung des 1000. russischen Raketenwerfers seit Beginn des völkerrechtswidrigen Überfalls am 24. Februar 2022.

Putins Streitkräften sei dagegen noch kein bestätigter Abschuss eines vom Westen gelieferten MLRS-Systems gelungen, was den taktischen und politischen Wert der Waffen für die Ukraine sowie die Reichweite und Mobilität der Plattformen widerspiegle, schreibt Newsweek in einer Analyse zu den Kämpfen zwischen Donbass, Saporischschja und Cherson. Laut Website des US-Außenministeriums hatten die Amerikaner dem heimtückisch überfallenen Land bis Ende Dezember 2023 insgesamt 39 HIMARS-Mehrfachraketenwerfer geliefert.

Waffen für die Ukraine: USA lieferten Kiew 39 HIMARS-Mehrfachraketenwerfer

Überliefert ist: Die Waffe hat den russischen Angreifern verheerende Verluste zugefügt. So lieferten die Amerikaner im Herbst vergangenen Jahres offenbar auch die wuchtige M39-Rakete, die, abgefeuert aus den HIMARS, bei ihrer Detonation bis zu 1000 Projektile Streumunition verschießen kann. Die M142, so die Typ-Bezeichnung des US-Militärs für das Artilleriesystem, gilt wegen ihres Radantriebs und einer Höchstgeschwindigkeit von bis 94 km/h als sehr flexibel einsetzbar.

Vereinfacht: Schnelles Schießen und unmittelbares Verstecken vor Gegenfeuer sind damit gut umsetzbar. Die HIMARS-Raketen sollen ferner eine Reichweite von bis zu 80 Kilometern haben. Die präzisionsgelenkten Boden-Boden-Raketen aus der Reihe der Guided MLRS verfügen über GPS- und INS-Positionsbestimmung sowie Lenkmechanismen und sind dadurch während des Fluges manövrier- und korrekturfähig. Das macht sie zu einer hochpräzisen Waffe.

Ukraine-Krieg: Russland setzt auf alten Mehrfachraketenwerfer BM-21 „Grad“

Zum Vergleich: Die Russen setzen dagegen hauptsächlich auf das in Massenproduktion gefertigte Mehrfachraketenwerfersystem BM-21 „Grad“, das noch aus Sowjetzeiten stammt. Die „Grad“ (zu Deutsch: Hagel) haben 40 Werferrohre, aus denen schmale Raketen mit Splittergefechtsköpfen und einer Reichweite um die 20 Kilometer abgefeuert werden. Der Beschuss funktioniert nach einer Art „Schneeballsystem“, es werden möglichst viele der ungelenkten (und unpräzisen) Raketen verschossen. In der Hoffnung, dass zumindest eine davon in einem größeren Radius ein Ziel trifft.

Auch die ukrainische Armee setzt vereinzelt auf die „Grad“-Raketenwerfer, während sie nach der russischen Invasion zudem aus Deutschland fünf Mehrfachraketenwerfer MARS II bekam, die technisch weitgehend deckungsgleich mit den amerikanischen HIMARS sind. Bislang wurde ebenfalls nichts bekannt, wonach eines der deutschen MLRS-Systeme beschädigt oder gar zerstört wurde. (pm)

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