Markus Söder lobt: Orla zeigt, „was Bayern stark macht“
200 Aussteller aus 28 Branchen sind in die diesjährige Oberlandausstellung gestartet. Laut Ministerpräsident Markus Söder versammelt die Veranstaltung in ihren neun Hallen „das Beste, das Bayern zu bieten hat“.
Kein Wunder, dass sich Markus Söder nach seiner Festrede und einem Blick in die Ausstellungshalle R zügig in Richtung Flughafen verabschiedet hatte. Auch wenn ein Treffen mit dem Premierminister von Ägypten sicherlich nicht jedermanns Sache wäre: Zu 30 Grad im sonnigen Nordafrika hätte am Mittwoch wahrscheinlich auch keiner der mit Jacke und Regenschirm bewaffneten Orla-Besucher Nein gesagt.
Nach dem Einmarsch in das Festzelt, der musikalisch von der Stadtkapelle Weilheim begleitet wurde, ergriff zunächst Weilheims Bürgermeister Markus Loth das Wort. „Mächtig stolz“ sei man in der Kreisstadt, sagte Loth. Die „Orla“ habe sich in ihrer fast 50-jährigen Historie zu einer „echten Weilheimer Traditionsveranstaltung“ gemausert. Auch heuer seien auf dem Volksfestplatz wieder 200 Aussteller aus 28 Branchen vertreten, verkündete der Rathauschef und überließ das Rednerpult anschließend dem Bayerischen Ministerpräsidenten.
Vom Handwerk bis zum Ehrenamt
In gewohnter Manier geriet Markus Söder zunächst ins Schwärmen und hob die Stellung Bayerns nicht nur innerhalb Deutschlands, sondern weltweit hervor: „Wenn wir ganz ehrlich sind, würden 90 Prozent gerne mit uns tauschen“, sagte er. Dass am Münchner Hauptbahnhof zur Zeit zahllose Urlauber noch schnell in Dirndl oder Lederhose schlüpfen und damit auf das Oktoberfest stürmen, zeige laut Söder: „Für ein paar Stunden ein echter Bayer gewesen zu sein“, das möchten Menschen auf der ganzen Welt von sich behaupten können. Und all das, „was Bayern stark macht“, bekomme man in dieser Woche gebündelt auf der Oberlandausstellung zu sehen: eine „Leistungsschau“ – vom Handwerk bis zum Ehrenamt. Schließlich seien es nicht allein die großen Konzerne, sondern gerade die kleineren, mittelständischen Unternehmen, die „unser Land tragen“.
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„Können ist König“, würdigte Söder das Handwerk – eine Branche, in der auch der Ministerpräsident beinahe gelandet wäre. „Zwei linke Hände, aber eine große Gosch‘n“, hätten ihn letztlich aber in die Politik befördert, zitierte er seinen Vater. Nicht jeder brauche den „zwölften akademischen Grad in Philosophie“, erklärte er anschließend. Das Ziel, ein „ordentlicher Meister“ zu werden, sei mindestens genauso erstrebenswert. Deshalb habe man die Meisterausbildung auch kostenlos gemacht.
Im Anschluss ging Markus Söder zu den Themen Tourismus und Gastronomie über – denn „davon lebt Bayern“, sagte er und sprach sich für eine Senkung der Mehrwertsteuer aus. Vor allem verwies der Ministerpräsident aber auf die bayerischen Landwirte, die sowohl als regionale als auch als globaler Ernährer größte Wertschätzung verdient hätten. „Wir stehen zu Landwirtschaft, Familienbetrieben und zu Weißwürsten“, so Söder. Jeder solle essen dürfen, was er möchte, meinte er: „Und besser als typisch Bayerisch geht‘s kaum.“
„Hightech und Heimat“ als Zukunftsvision
„Sie alle erbringen Leistung“, widmete sich Söder den anwesenden Betrieben. Dennoch werde der Leistungsgedanke ständig infrage gestellt: gerade für junge Menschen ein „falsches Signal“. Der Mittelstand müsse „belohnt“ und Bayern auf die Zukunft vorbereitet werden. „Hightech und Heimat“ lautet Söders Vision.
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Anschließend eröffnete der Ministerpräsident die „Orla“ und stellte klar: „Die Ausstellung steht für das Beste, das Bayern zu bieten hat.“ Bevor er sich schließlich der versammelten Politprominenz für einen Rundgang durch Halle R anschloss, schwang Markus Söder sogar für ein paar Minuten das Tanzbein mit der Trachtenjugend.
Abgesehen von dem Rummel, den die bekannten Gesichter aus der Politik erzeugten, herrschte in den Ausstellungshallen am Mittwochvormittag größtenteils noch recht verhaltener Andrang. Gefragt waren vorrangig die Stände, an denen es nach Käse oder frischem Brot duftete. Ansonsten lockten vor allem Glücksräder und Gewinnspiele ein Gros der Menschen an die Stände.

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Es wird mit etwa 30000 Besuchern gerechnet
Gegen Mittag, als dann auch der Regen vorübergehend eine Pause einlegte, strömten schließlich immer mehr Besucher auf den Volksfestplatz und drängten in das Innere der Ausstellungshallen. Zweieinhalb Stunden nach der offiziellen Eröffnung gab es – vom Holz- bis zum Gesundheitssektor – nur noch wenige Aussteller, die nicht schon das ein oder andere Gespräch mit potenziellen Kunden verbuchen konnten.
Bis zum Ende der Oberlandausstellung am kommenden Sonntag rechnen die Organisatoren mit etwa 30000 Besuchern. Geöffnet ist täglich von 10 bis 18 Uhr.