Mitten in Verhandlungen: Putins Soldaten haben Ukraine-Großstadt im Visier
Wladimir Putin verhandelt mit Donald Trump über einen angeblichen Waffenstillstand. Aber: An der Ukraine-Front rücken die Russen gleichzeitig auf eine Großstadt vor.
Saporischschja - Geht es Wladimir Putin im Ukraine-Krieg wirklich um eine Waffenruhe? Oder sind die Gespräche etwa nur ein Bluff? Was auffällt: Nach dem Verhandlungsvorstoß des US-Präsidenten Donald Trump hat Russland wohl keinen Druck, die Kämpfe im brutal überfallenen Nachbarland einzustellen.
Ukraine-Krieg: Heftige Gefechte trotz Verhandlungen zwischen Washington und Moskau
Weil Putins Regime um Außenminister Sergei Lawrow dagegen weiter imperialistische Äußerungen von sich gibt, verweist international etwa Präsident Alexander Stubb auf die Stärke der finnischen Armee. Als wolle der 56-jährige Politiker Nachbar Putin mitteilen, er solle besser nicht zu interessiert nach Finnland schauen.
Die Ukraine muss sich derweil weiter der Aggression aus Moskau widersetzen. Und während vielmehr zögerlich statt zielstrebig zwischen Washington, Kiew und der russischen Hauptstadt gesprochen wird, nehmen die brutalen Gefechte an den verschiedenen Frontabschnitten kein Ende.

Südliche Front im Ukraine-Krieg: Saporischschja gerät ins Visier der Russen
Zum Beispiel in der südlichen Oblast Saporischschja nicht. Hier rücken Putins Soldaten derzeit vielmehr auf die Großstadt Saporischschja vor. Es handelt sich dabei um die mit geschätzt 710.000 Einwohnerinnen und Einwohnern siebtgrößte Stadt der Ukraine, wobei die Schätzungen aus der Zeit kurz vor dem völkerrechtswidrigen russischen Einmarsch im Februar 2022 stammen. Laut Kartenmaterial des oft zitierten Think Tanks Institute for the Study of War (ISW) arbeiten sich die russischen Truppen am gewaltigen Kachowkaer Stausee südlich von Saporischschja vor.
Einer aktuellen Analyse vom 26. März zufolge konnte Russland dort zuletzt erhebliche Gebietsgewinne für sich reklamieren. Und zwar unweit von jenem Frontabschnitt, an dem die ukrainische Armee bei Robotyne bei ihrer gescheiterten Gegenoffensive im Frühsommer 2023 etliche aus dem Westen gelieferte Leopard-2-Panzer eingebüßt hatte. Beschriebene Gebietsgewinne erzielten die russischen Streitkräfte laut derselben Quelle gerade zwischen Robotyne und Mala Tokmachka, also auf besonders umkämpften Kilometern.
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Russische Armee rückt im Süden vor: Ukraine-Großstadt Saporischschja in Gefahr
Den Analysen des ISW zufolge liefern sich Ukrainer und Russen derzeit direkt am Ufer des Kachowkaer Stausees zwischen Kam‘yans‘ke und Mali Schtscherbaky heftige Kämpfe. Von dort sind es bis an die südliche Stadtgrenze von Saporischschja noch etwa 26 Kilometer. Und somit steigt die Gefahr für die Zivilbevölkerung in Stadt, in die Reichweite der russischen Artillerie zu kommen. Nur ein Beispiel: Die Standard-Sprenggranate 3OF45 der im Ukraine-Krieg oft gesehenen Panzerhaubitze 2S19 Msta-S verfügt über eine maximale Schussdistanz von 24 bis 25 Kilometern. Die Treffergenauigkeit hält sich dabei in Grenzen. (pm)