„Rückt bei jedem Alarm sofort aus“
Viel zu besprechen gab es bei der Jahresversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Ellbach. Die gute Nachricht: der verletzte Motorsägenführer ist wieder genesen.
Ellbach – Die Einsatz-Bilanz der Feuerwehr Ellbach für 2023 zeigte einmal mehr das mittlerweile schon gewohnte Anforderungsbild: Einmal mussten die Floriansjünger zu einem Brand ausrücken, achtmal dagegen wurde technische Hilfeleistung benötigt. Bei fünf verschiedenen Anlässen war zudem Verkehrsabsicherung gefragt. Darüber hinaus blickte die Mannschaft bei ihrer Jahresversammlung im „Schützenwirt“ zurück auf viele größere und kleinere Ereignisse sowohl im dienstlichen als auch gesellschaftlichen Bereich.
Dramatischer Einsatz im Juni
Sicher in Erinnerung bleiben wird eine Alarmierung im Juni, bei der die Feuerwehr gerufen wurde, um einen über die Staatsstraße 2368 hängenden Baum zu beseitigen. Beim Absägen des unter Spannung stehenden Baums schlug dieser aus, wie Kommandant Thomas Jaud schilderte, traf den Motorsägenführer an Kopf und Schulter und ließ diesen bewusstlos zu Boden gehen. Die Reaktion seiner Kameraden vor Ort sei vorbildlich gewesen, hob Jaud hervor. „Von der medizinischen Erstversorgung über die Alarmierung eines Hubschraubers und auch die Anforderung der Psychosozialen Notfallversorgung für die belasteten Einsatzkräfte im Anschluss wurde der Vorfall präzise abgearbeitet. Ich möchte allen Beteiligten nochmals danken.“ Der Verletzte sei genesen und wieder im Einsatz dabei.
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 222 Einsatzstunden verzeichnet, die größtenteils außerhalb der Tagesarbeitszeiten lagen. Tagsüber sei es aufgrund der oftmals auswärtigen Arbeitsstellen nicht immer einfach, ausreichend Einsatzkräfte aufzubringen. Jauds Appell an die Aktiven: „Verlasst euch nicht darauf, dass andere da sind. Rückt bei jedem Alarm sofort aus.“
Diskussion um Alarmierungen
Eine Wortmeldung bezog sich auf die immer wieder vorkommenden und letztlich unnötigen Alarmierungen wegen auf der Straße liegender Bäume oder Äste. „Wenn man dann an die genannte Stelle hinkommt, dann ist da nichts oder das Hindernis wurde schon weggeräumt.“ Ob man solche unnützen Einsätze und Belastungen für die Hilfskräfte nicht besser ausfiltern könne? Kreisbrandmeister Thomas Fuchsgruber wies darauf hin, dass jede derartige Notfallmeldung von der Einschätzung des jeweiligen Melders und des Disponenten in der Integrierten Leitstelle mit abhängig sei. Wenn die Wichtigkeit in Frage stehe, sei es schon gängige Praxis, zuerst eine Person nachschauen zu lassen und dann erst die Mannschaft zu alarmieren.
(Unser Bad-Tölz-Newsletter informiert Sie regelmäßig über alle wichtigen Geschichten aus Ihrer Region. Melden Sie sich hier an.)
Um mit den vielfältigen Herausforderungen umgehen zu können, hat das Team, das aktuell aus 40 Aktiven besteht, auch im zurückliegenden Jahr wieder ein reichhaltiges Übungsprogramm absolviert. Spezialeinheiten gab es für die Atemschutzgeräteträger ebenso wie für die Jugendgruppe. Letztere umfasst fünf Mädchen und vier Burschen. Für dieses Frühjahr und eventuell für den Sommer visiert Jugendleiter Stefan Gerg erneut die Durchführung einer Abschlussprüfung der „Modularen Truppmann-Ausbildung“ an.
Meine news
Im Dorfleben aktiv
Nebenher wurde im Speicher des Gerätehauses wie geplant ein Kran eingebaut, der bei der Einlagerung von Gerätschaften behilflich sein soll. Außerdem war die Feuerwehr mit verschiedenen Aktivitäten im Dorfleben vertreten, wie Vorstand Peter Bonleitner berichtete. Kommandant Thomas Jaud und einige Jugendliche gingen zudem bei der 1. Bayerischen Feuerwehr-Skimeisterschaft anlässlich des 30-jährigen Bestehens des Landesfeuerwehrverbands an den Start brachten gute Platzierungen mit nach Hause. Jaud: „Wenn es eine neue Auflage gibt, dann machen wir wieder mit.“ (rb)