Kehl rückt in den Mittelpunkt nach weiterem Personal-Erdbeben beim BVB
Erneut muss ein Hoffnungsträger Borussia Dortmund verlassen. Der Abgang von Sven Mislintat könnte kaum schmallippiger sein.
Dortmund – Borussia Dortmund hat sich gut zwei Wochen nach der Entlassung von Nuri Sahin von Kaderplaner Sven Mislintat getrennt. Die Entscheidung kommt nicht überraschend, denn interne Querelen und Differenzen mit Sportdirektor Sebastian Kehl sollen sich über Monate zugespitzt haben. Angeblich sollen auch Transfers aufgrund des schlechten Verhältnisses der beiden geplatzt sein.
Entlassung von Mislintat stärkt die Position von Kehl beim BVB
Aus der Entlassung Mislintats geht Sebastian Kehl als Gewinner hervor. Dessen Vertragsverlängerung bis 2027 stärkt zudem seine Position, doch auch er steht unter Druck, sich in den kommenden Monaten zu beweisen. Die Zusammenarbeit mit Mislintat war von Misstönen geprägt, jetzt dürfte Kehl, da er seinen internen Gegenspieler los ist, unter genauer Beobachtung stehen.
Doch noch einmal zurück zur Entlassung des ehemaligen Kaderplaners, die kaum kürzer an die Öffentlichkeit kommuniziert hätte werden können. In nur zwei Sätzen handelte Borussia Dortmund die Sache unter der Überschrift „BVB stellt Sven Mislintat frei“ auf der vereinseigenen Website ab. Für große Dankesworte blieb dabei selbstverständlich kein Platz.

Borussia Dortmund: Herausforderungen für den neuen Trainer Niko Kovač
Ob mit oder ohne Kaderplaner, die Herausforderungen in Dortmund werden nicht kleiner. Mit Niko Kovač steht nun zwar ein neuer Cheftrainer an der Seitenlinie von Borussia Dortmund, doch ob der so schnell die dunkle Sahin-Zeit vergessen machen kann, steht noch in den Sternen. Erste Erkenntnisse wird es am Samstag geben, wenn Kovac gegen den VfB Stuttgart sein Debüt geben wird.
Der BVB liegt nach 20 Spieltagen nur auf dem elften Tabellenplatz, vier Punkte hinter dem Minimalziel, einem Platz unter den ersten vier.
Die strukturellen Probleme des Vereins könnten jedoch schwerer wiegen als die aktuellen Personalentscheidungen. Die Kritik am schmalen Kader und die sportlichen Probleme in der Hinrunde zeigen, dass tiefgreifendere Veränderungen notwendig sein könnten, um den Verein langfristig zu stabilisieren. Was wiederum den Bogen zurück zu Sebastian Kehl spannt. (sch)