Ja zum 15 000 Quadratmeter großen Park im Norden Freisings

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15 000 Quadratmeter groß ist der geplante Karwendelpark zwischen Kreisverkehr und Rotkreuzstraße. Der Bauausschuss stimmte jetzt dafür, den Bewegungspark endlich zu realisieren. © Lehmann

Könnte ein Bewegungspark nahe des Steinparks die Lösung für die Probleme, die dort herrschen, sein? Eine Frage, die im Bauausschuss nicht beantwortet, aber diskutiert wurde. Der Karwendelpark soll nun realisiert werden.

Freising – Es sind Pläne, die schon länger fix und fertig in der Schublade schlummern. Deshalb war nun auch eine neue Kostenberechnung für den Karwendelpark nötig. Das Ergebnis verwundert nicht: Die Realisierung des Parks wird um einiges teurer. 1,35 Millionen Euro sind im Haushalt dafür eingestellt. Die Realisierung ist für 2025 angedacht und wird insgesamt, nach aktueller Berechnung, 1,75 Millionen kosten.

Hinter dem Namen Karwendelpark verbirgt sich eine rund 15 000 Quadratmeter große Grünfläche zwischen dem Kreisverkehr am nördlichen Ortseingang und der Rotkreuzstraße, auf der ein öffentlicher Park realisiert werden soll. Und nicht umsonst nutzten die Mitglieder des Bauauschusses am Mittwoch immer wieder den Begriff „Bewegungspark“, sind dort doch Spiel-Inseln für Kinder, eine Kletterwand, Sportgeräte (nicht nur) für Senioren sowie ein Bolzplatz, ein Hartplatz und eine Piste für Skatboards und Inliner geplant.

Die ersten Pläne stammen aus dem Jahr 2016, nun gibt es zwei aktuellere Anträge von zwei Stadtratsfraktionen, die in unmittelbarem Zusammenhang mit diesem Vorhaben stehen: Zum einen hat die SPD Ende des vergangenen Jahres beantragt, zu prüfen, wie die Wohn- und Aufenthaltsqualität rund um den Steinpark-Anger verbessert werden könne. Zum anderen – und der Antrag bezieht sich ganz konkret auf den Park – möchte die Fraktion der FSM dessen Umsetzung voranbringen.

Philomena Böhme (FSM) sah mit der Realisierung auch die Chance, die angespannte Situation am Steinpark zu entzerren. Stadtrat Robert Weller (FW) hielt dagegen, dass man im Steinpark ein Alkoholiker-Milieu-Problem habe, sprich ein Klientel, „das wir bitte nicht in dem Park vorfinden wollen. Die treffen sich nämlich einfach zum Saufen.“ Und auch, wenn gegen den Karwendelpark faktisch nichts einzuwenden sei, man über das Projekt nichts Negatives sagen könne, erinnerte Weller an die Haushaltssituation: „Es schaut nicht rosig aus, wir werden im November wieder hier sitzen und alles Punkt für Punkt durchackern, um Sparmöglichkeiten zu finden.“

„Wir bauen das nicht zur Lösung irgendwelcher Probleme. Wir bauen, um den Bedarf an Spiel- und Freiflächen im Freisinger Norden zu decken“, sagte Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher. Und dieser Bedarf sei nun mal gegeben. Das war auch seine Antwort auf die Bitte von Stadtrat Rudi Schwaiger (CSU), man solle im Vorfeld die Dringlichkeit für diesen Spielplatz überprüfen, da sich im Laufe der vergangenen zehn Jahre die Gegebenheiten doch stark geändert hätten. „Als der Bedarf damals geprüft wurde, war es ein neu besiedeltes Baugebiet da oben mit vielen jungen Familien.“

OB Eschenbacher unterstrich, dass es sich um keinen Spiel- sondern um einen Bewegungspark handele. „Wir sprechen hier zudem über etwas, das dem gesamten Freisinger Norden dient.“ Mit der Realisierung des Karwendelparks würde sich eine Bedarfslücke schließen.

Ulrich Vogl (ÖDP) ist davon überzeugt, dass man tatsächlich eine Entspannung im Steinpark erzielen könnte. „Nicht, weil wir damit soziale Probleme lösen, sondern weil wir Bewegungsmöglichkeiten für Jugendliche schaffen.“ Der Stadtrat sei nun aufgerufen, das Projekt endlich in Angriff zu nehmen und nicht wieder mit Verweis auf die Haushaltslage abzulehnen.

Es sei, so sah es auch Maria Lintl (FSM), eine städteplanerische Verpflichtung, bei zunehmender Verdichtung Freianlagen anzubieten. Und sie verwies auf das Beispiel Lerchenfeld: Dort hätten sich Probleme mit Jugendlichen gelegt, sobald man mit dem Jugendzentrum Flächen für Sport geschaffen habe. Der Karwendelpark solle zudem sämtlichen Generationen dienen: Charlotte Reitsam (Grüne) erinnerte daran, dass man damit auch Senioren ein Angebot machen möchte. „Es wäre sehr wünschenswert, dass das endlich verwirklicht wird.“

Trotz kontroverser Debatten stimmten am Ende alle für den Empfehlungsbeschluss an den Stadtrat. Der muss dann darüber entscheiden, ob das Projekt in der Form und angesichts der Haushaltslage aktuell finanzierbar ist.

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