„Vorbilder für uns alle“: Vier Bürger bei Eglinger Ehrenamtsempfang ausgezeichnet

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Ausgezeichnete Ehrenamtliche: (v. li.) Knut Arndt, Hans Sappl, mit Bürgermeister Hubert Oberhauser, Johann Förg und Heinz Distelmeier. © Sabine Hermsdorf-Hiss

Gut 50 Vereine existieren in der Großgemeinde Egling - dank der Arbeit von unzähligen Ehrenamtlichen. Vier von ihnen wurden beim Ehrenamtsempfang nun ausgezeichnet.

Egling - Das Ehrenamt hat in Egling Tradition: Gut 50 Vereine existieren in der Großgemeinde – dank der Arbeit von unzähligen Ehrenamtlichen. Vier von ihnen wurden am Dienstag beim Ehrenamtsempfang im Thanninger Vereinsheim für ihre außergewöhnlichen Verdienste ausgezeichnet.

Gerade in der heutigen, schnelllebigen Zeit sei es immer wichtiger, diese Ämter herauszuarbeiten und anzuerkennen, betonte Bürgermeister Hubert Oberhauser. „Ohne euren Einsatz wäre unser Zusammenleben viel ärmer. Ihr seid Vorbilder für uns alle.“

Ehrenamtsempfang in Egling: Knut Arndt ist seit 30 Jahren Feldgeschworener

Die erste Auszeichnung ging an Knut Arndt. Seit 30 Jahren engagiert sich der Neufahrner als Feldgeschworener. „Dieses Ehrenamt wird wenig wahrgenommen, ist aber sehr wichtig für unsere Gesellschaft“, so Laudator Oberhauser. „Seitdem hast du viele Grenzsteine getragen, wahrscheinlich bist du deshalb noch so fit“, ergänzte er mit einem Augenzwinkern. Abgesehen davon, hätte Arndt ein vielschichtiges Engagement in der Gemeinde gezeigt.

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Etwa als Gemeinderat in der Altgemeinde Neufahrn sowie in der Großgemeinde, als Vorsitzender des Wasser- und Bodenverbands Neufahrn und als Elternbeiratsvorsitzender. Als die Wassergenossenschaft aufgelöst werden sollte, setzte er alles daran, dies zu verhindern. Mit Erfolg. Genauso engagierte sich Arndt für den Schulhausbau in Egling. Oberhauser: „Ohne seinen Einsatz, seine Hartnäckigkeit und Argumentationskraft, hätte sich beim Schulhausbau und Wasser- und Bodenverband vielleicht vieles anders entwickelt.“

Gebürtiger Berliner wurde zum festen Bestandteil der Deininger Dorfgemeinschaft

Ein Beispiel, wie man abgesehen von der klassischen Vereinskarriere Ehrenamt betreiben kann, ist Heinz Distelmeier. Vor 50 Jahren kam der gebürtige Berliner als Preuße nach Deining – „und wurde zum festen Bestandteil unserer Dorfgemeinschaft“, sagte Laudator Hans Spindler. Den Ausgleich zu seiner Arbeit als Bauingenieur fand Distelmeier im Deininger Dorfleben: Er engagierte sich als förderndes Mitglied der Feuerwehr, der Schützen und des SC Deining. Genauso unterstützte er weitere Vereine über Jahrzehnte mit Spenden.

Von „unschätzbarem Wert“ war laut Spindler seine Tätigkeit als Dorffotograf. Sämtliche Feste hielt Distelmeier mit der Kamera fest, digitalisierte auf eigene Kosten tausende Fotos. „Sein Engagement für unser Dorf ist vorbildlich“, betonte Spindler. „Ich kenne nur wenige, die sich so bedingungslos und uneigennützig für die Dorfgemeinschaft engagieren wie Heinz.“

„Ich kenne nur wenige, die sich so bedingungslos und uneigennützig für die Dorfgemeinschaft engagieren wie Heinz.“ 

Weit über Egling hinaus hat Johann Förg seine Spuren hinterlassen. Neben seiner langjährigen Tätigkeit als Gemeinderat und Jagdvorsteher der Eglinger Jagdgenossenschaft prägte er die Eglinger Feuerwehr.

„Johann Förg ist ein Mensch, der nicht nur Verantwortung übernahm, sondern immer das Wohl seiner Mitmenschen in den Mittelpunkt gestellt hat“, bilanzierte Laudator Erich Zengerle. Mit 27 Jahren übernahm Förg das Amt des ersten Kommandanten, später wurde er Kreisbrandmeister.

Johann Förg hat nicht nur in Egling Spuren hinterlassen

„In dieser Zeit prägte er unsere Feuerwehr wie kaum ein anderer“, führte etwa die First-Responder-Einheit ein. Gleichzeitig gelang es Förg, die Jugend für die Wehr zu begeistern – und so das Ehrenamt für die Zukunft zu sichern. Zengerle: „Sein Wirken ging weit über die Gemeindegrenze hinaus, doch sein Herz blieb der Heimat treu.“

Ob Schriftführer und Vorsitzender beim EC Thanning, Chef der Veteranen oder als Laien-Theaterspieler: Auch abseits seiner politischen Karriere als Rathauschef und Gemeinderat hat Hans Sappl in Egling viel bewegt. Das verdeutlichte Laudator Korbinian Hasch in seiner humorvollen Ansprache. Er ging auf Sappls Zeit als Theaterspieler ein, in der „die Souffleusen schier an ihm verzweifelten“, wenn er sich mit dem Textlernen schwertat. Nicht minder engagierte sich der gebürtige Münchner beim Veteranenverein.

Auch abseits der politischen Karriere: Hans Sappl hat in Egling viel bewegt

„Seinen Drang für längere Reden konnte er dort als Ansager beim Heimatabend voll ausleben.“ Jahre später, als Leiter des Festausschusses bei der Thanninger 1250-Jahrfeier, kam erneut Sappls Talent als „Vollblutorganisator“ zum Vorschein. Der Geehrte ließ es sich nicht nehmen, am Ende selbst ein paar Worte sagen. „Meine Quintessenz lautet: Versucht, zusammen etwas auf die Beine zu stellen. Einer allein schafft das nicht.“ kof

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