Unfallzahlen erreichen 2023 Höchststand: Zwei Menschen sterben auf der B 304

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Einsatzkräfte am total zerstörten Wagen der Münchnerin (48), die im April 2023 bei dem Unglück auf der B 304 bei Zorneding ums Leben kam. © Rossmann

Die Unfallbilanz des Polizeipräsidiums zeigt: Immer öfter kracht es im Landkreis. Immer öfter verursachen Promille-Fahrer Unfälle - und immer öfter begehen Autofahrer Fahrerflucht.

Landkreis – Das Polizeipräsidium Oberbayern Nord hat die Verkehrsbilanz für 2023 veröffentlicht. Im Vergleich zum Vorjahr ereigneten sich im Landkreis Ebersberg wieder mehr Unfälle – vor allem unter Alkoholeinfluss. Immer mehr Fahrer machten sich nach einem Unfall zudem einfach aus dem Staub.

Unfallzahlen steigen rasant an und erreichen Höchststand im Landkreis Ebersberg

Ein Bild des Schreckens bot sich Einsatzkräften erst vor wenigen Wochen nahe Zorneding: Ein 55-jähriger Mann war mit seinem Auto von der Straße abgekommen und gegen einen Baum geprallt. Die starke Wucht des Zusammenstoßes drückte den Motorblock des Fahrzeugs in den Innenraum und klemmte den Mann ein. Die Feuerwehr konnte den Fahrer nur noch tot aus seinem Wagen befreien.

Solche schweren Unfälle mit Todesfolge sind im Landkreis Ebersberg glücklicherweise Einzelfälle. Das zeigt die nun veröffentlichte Unfallstatistik des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord. Aber dennoch: Im Landkreis kracht es immer öfter. Die Unfallzahlen steigen rasant an und erreichen 2023 den Höchststand seit nunmehr zehn Jahren. Während die Zahl der Verkehrsunfälle zur Coronazeit im Jahr 2020 noch bei 2875 lag, knallte es im Ebersberger Land 2023 ganze 3829 Mal. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg von rund 14 Prozent (2022: 3370). Die Zahl an Unfällen mit Verletzten sank indessen um 3,5 Prozent auf 573 ab – ist aber weiterhin auf einem hohen Niveau.

Zwei Menschen starben 2023 bei einem Verkehrsunfall im Landkreis Ebersberg

Zwei Menschen starben im letzten Jahr bei einem Verkehrsunfall im Landkreis (Vorjahr: 5). Im April 2023 kam eine Münchnerin (48) bei einem Frontalcrash mit einem Lkw auf der B 304 bei Zorneding ums Leben. Ende Oktober bot sich den alarmierten Einsatzkräften nahezu das selbe Bild nur ein paar Kilometer weiter, kurz vor Baldham. Auch hier geriet ein 80-jähriger Mann aus München auf der B 304 in den Gegenverkehr und kollidierte mit einem Lkw – auch er starb noch am Unfallort (wir berichteten).

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Als häufigsten Unfallursache nennt das Polizeipräsidium Oberbayern Nord ungenügenden Sicherheitsabstand. Auf Platz 2 folgen Fehler beim Abbiegen und Wenden. Vorfahrtsmissachtungen machen 12 Prozent aller Unfälle aus. PS-Rowdys waren im letzten Jahr wieder für etwas weniger Unfälle verantwortlich. 452 Mal krachte es wegen überhöhter Geschwindigkeit – vor allem auf den Landstraßen des Landkreises. 2022 kam es noch zu 464 Kollisionen wegen Rasern.

Steigende Zahl an Unfällen unter Alkoholeinfluss - mehr Autofahrer fliegen von der Unfallstelle

Auffallen gesunken ist die Zahl der Schulwegunfälle. Vor zehn Jahren vermeldete das Polizeipräsidium Oberbayern Nord noch 13 Unfälle, 2023 waren es zwei. Ebenfalls zwei Menschen hatten letztes Jahr Drogen intus, als sie einen Unfall bauten. Deutlich angestiegen sind hingegen Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss. 61 Mal waren Promillefahrer 2023 für einen Blechschaden verantwortlich. Ein Anstieg von über 17 Prozent (2022: 52).

Auffallend ist auch die Anzahl von Fahrern, die sich nach einem Zusammenstoß einfach aus dem Staub machen. Immer öfter mussten die hiesigen Polizeiinspektionen nach Zeugen suchen. Bei insgesamt 817 Unfällen mit Fahrerflucht kein Wunder. 2022 lag die Zahl noch bei 668 – ein Plus von 22,3 Prozent. Aber auch Wildunfälle gibt es im ländlich geprägten Landkreis. Deren Zahl bleibt mit 650 Unfällen im Jahr jedoch auf einem konstantem Niveau.

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