„Anfang einer Zoll-Lawine“: Chinas Vergeltung gegen Trump beunruhigt – Handelskonflikt eskaliert

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Eine Schockwelle durch Trumps Zölle erfasst die Weltmärkte. Die Sorgen vor einer Rezession wachsen. Ökonomen warnen vor den Folgen.

Peking – China eskaliert den Handelskrieg mit den USA. Auf alle US-Waren werde nun ebenfalls ein zusätzlicher Zoll von 34 Prozent fällig, kündigte das Finanzministerium in Peking an. Dieser soll ab dem 10. April gelten. Erst am Mittwoch hatte US-Präsident Donald Trump zusätzliche US-Zölle von 34 Prozent auf chinesische Waren angekündigt. Die Finanzmärkte reagierten mit Kursverlusten. Die Unsicherheit ist laut Analysten „so groß wie nie“.

China reagiet auf US-Zölle: „Der globale Handelskrieg läuft sich warm“

„Der globale Handelskrieg läuft sich warm“, sagte Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank der Nachrichtenagentur Reuters. Das schüre die Sorge vor einer wirtschaftlichen Talfahrt. Eine globale Rezession sei nicht mehr auszuschließen. Auch die Investmentbank JP Morgan sieht inzwischen ein 60-prozentiges Risiko dafür, dass die Weltwirtschaft bis zum Jahresende in eine Rezession geraten könnte.

Nach Gegenzöllen aus China: Verband fürchtet „Start einer Zoll-Lawine“

Der deutsche Außenhandelsverband BGA befürchtet nach den chinesischen Gegenzöllen auf US-Waren eine weitere Eskalation im Handelskonflikt. „Dies ist erst der Anfang der katastrophalen Zoll-Lawine, die Präsident Trump mutwillig losgetreten hat“, sagte BGA-Präsident Dirk Jandura der Nachrichtenagentur Reuters. „Sie wird auf allen Seiten, weltweit, erhebliche wirtschaftliche Schäden anrichten.“ Die Strategen von Marcard, Stein & Co. prognostizierten: „Die negativen wirtschaftlichen Folgen der US-Zollpolitik werden nicht lange auf sich warten lassen.“

US-Präsident Trump will Zölle auf China weiter erheben – der chinesische Präsident Xi plant Gegenmaßnahmen.
US-Präsident Trump will Zölle auf China weiter erheben – der chinesische Präsident Xi plant Gegenmaßnahmen. © IMAGO/Jim Watson Anthony Kwan

Trumps verhängt Zölle – China reagiert: Handelskammer warnt vor Folgen für die deutsche Wirtschaft

Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) sorgte sich, dass die heimische Wirtschaft unter die Räder kommen könnte. „Die USA und China sind die beiden größten Volkswirtschaften der Welt und gleichzeitig unsere wichtigsten Handelspartner“, sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier zu Reuters. „Ein Handelskonflikt zwischen ihnen bremst den Welthandel und belastet Deutschland als Exportnation in besonderem Maße. Die sinkende internationale Nachfrage würde unsere Wirtschaft spürbar treffen.“

Was Trumps Zölle bedeuten

Trumps Zollpaket umfasst zehnprozentige Zölle auf Importe aus allen Ländern. Zusätzlich sind individuelle Strafabgaben vorgesehen, die je nach Land variieren. Besonders im Fokus stehen Länder, die aus Sicht der USA hohe Handelsbarrieren für amerikanische Produkte haben. Trump kritisiert neben Zöllen auch andere Handelshemmnisse wie Importvorgaben, Subventionen und Regularien. Waren aus EU-Ländern (darunter auch Deutschland) werden bei der Einfuhr in den Vereinigten Staaten ab kommender Woche mit einem Zoll von 20 Prozent belegt.

Unmittelbar nach der chinesischen Ankündigung von Gegenzöllen brach der Dax erneut ein. Nachdem der deutsche Leitindex bereits am Donnerstag deutlich abgesackt war, verlor er auch am Freitagmittag und krachte um rund fünf Prozent runter und liegt zwischenzeitlich unter 20.700 Punkten. Damit liegt der Index das erste Mal seit zwei Monaten unter 21.000 Punkten.

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