Eine Erfolgsgeschichte: Ein Jahr gemeinsames Seniorenessen
Vor einem Jahr hat der Schongauer Seniorenbeirat eine Idee umgesetzt, die richtig gezündet hat. Es sollte ein gemeinsamer Mittagstisch für Senioren werden, bei dem nicht nur ein tolles Menü serviert wird, sondern es sollten dabei auch viele gemeinsame Erinnerungen ausgetauscht werden. Seit dieser Zeit wird das Mittagessen alle 14 Tage im Heiliggeist-Spital gemeinsam eingenommen
Schongau – Seit 6 Uhr morgens laufen an diesem Tag in der Küche des Heiliggeist-Seniorenheims in Schongau die Vorbereitungen für das Mittagessen im Hause. Ramona Jungandreas und Helene Kappler werden nicht nur für die Bewohner im Heim ein Mittagessen zaubern, für diesen Tag haben sich weitere Gäste angemeldet.
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Es sind Schongauer Senioren, die sich zu einem gemeinsamen Mittagessen treffen werden. Dafür stehen heute wieder zwei Menüs zur Auswahl, die wie alle Speisen frisch in der Küche zubereitet werden. Dabei nicht zu vergessen der „dritte Mann“ im Kochtrio. Abdelhadi Najhi wird mit den beiden Köchinnen Kochlöffel und Rührbesen schwingen.

Najhi, der „Hahn im Korb“, verrät schon vor dem Anrichten auf die Teller, was an diesem Tag auf dem Speiseplan steht. „Es gibt Quarkstrudel mit Kirschsauce und Lasagne Bolognese“, so der Koch mit Wurzeln in Casablanca. Natürlich nicht miteinander. Die Senioren bekamen im Vorfeld den Speiseplan und konnten sich für eines der beiden Mittagessen entscheiden.
Stimmung wie bei einem Klassentreffen
Ramona Jungandreas, die neben Najhi wirbelt und den Quarkstrudel mit Puderzucker überzieht, wird etwas genauer in Sachen Menüplan. „Eine Lauchcremesuppe eröffnet den Reigen, dann gibt es eines der Hauptgerichte, und zur Abrundung wird Rote Grütze mit Vanillesauce serviert“, so die Küchenchefin. Mahlzeit.
Die Stimmung an diesem Dienstag-Mittag im Spiegelsaal ist wie bei einem Klassentreffen. Man kennt sich, hat sich Tage lang nicht mehr gesehen. Von einer Unterhaltung ganz zu schweigen. Diese steht hier fast im Vordergrund, wenn man den ungezwungenen und familiären Gesprächen folgt. „Raus aus der Einsamkeit bei einem gemeinsamen Mittagessen“, so die bekannte Formulierung der Seniorenbeirats-Vorsitzender Dr. Elisabeth Wagner.

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Schlag 12 Uhr schiebt Nahji den Essens-Transportwagen in den Saal. Beim Servieren wird er von einem Quartett unterstützt, das sich neben Wagner in sehr familiärer Art um alle „Tischgenossen“ kümmert. Man kennt sich, man schätzt sich, man gibt immer wieder Komplimente zurück.
Zweite Gruppe gegründet
Ein Grund mehr, warum dieser Mittagstisch so beliebt ist. „Wir haben mit einer Gruppe begonnen, seit Anfang des Jahres haben wir um eine zweite Gruppe erweitert“, so eine strahlende Elisabeth Wagner. Wie sie erkennen lässt, heißt sie weitere Teilnehmer herzlich willkommen.
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Dass gerade Männer es unwahrscheinlich schätzen, beim gemeinsamen Mittagessen so freundlich bedient zu werden, erkennt man sofort, wenn man die Kommentare verfolgt. „Solange ich was zum Essen bekomme, geht‘s mir immer gut“, sagt etwa ein lustiger Karl Socher. Er ist von Anfang an dabei und lässt kein Treffen aus.
Ein paar Stühle weiter sitzt Fritz Ländelsberger. Auch er zeigt Humor in geselliger Runde. „Dahoam muss ich mir mein Bier selber holen, hier bekomm ich es serviert – sogar ein zweites dazu – und das aufgemacht.“
Erfolg gibt Recht
„Es geht ja nicht nur ums Essen, das wie immer hervorragend geschmeckt hat. Wir haben uns doch so viel zu erzählen“, ist der Tenor an der großen Tafel. Und das ist es auch, was die Vorsitzende Elisabeth Wagner bei weiteren Mittagstischen erreichen will. „Eine zwanglose Unterhaltung, ein Austausch in angenehmer Atmosphäre, tut den Senioren unwahrscheinlich gut“, so ihre Einschätzung. Und der Erfolg nach einem Jahr dieses besonderen Seniorenessens gibt ihr Recht.
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Auf alle Fälle soll dieser Mittagstisch beibehalten werden. Anmeldungen nimmt Benedikt Huber entgegen. Er ist Beauftragter für den Seniorenbeirat bei der Stadt Schongau und unter der Telefonnummer 08861/214-139 oder auch schriftlich per E-Mail unter huber.benedikt@schongau-bayern.de zu erreichen. Anmeldungen sind erforderlich bis acht Tage vor dem Termin. Eine Absage ist bis spätestens einen Tag vor dem Termin möglich, danach muss bezahlt werden.
Termine
Damit Senioren schon frühzeitig planen können, hier schon mal die Termine für das erste Halbjahr 2025:
Die erste Gruppe trifft sich am 7. Januar, 4. Februar, 4. März, 1. April, 6. Mai und 3. Juni.
Die zweite Gruppe isst am 21. Januar, 18. Februar, 18. März, 15. April, 20. Mai und 17. Juni. Gegessen wird jeweils um 12 Uhr im Seniorenheim der Heiliggeist-Spitalstiftung im Spiegelsaal.