Storm Shadows gegen Putin: Ukraine setzt Riesen-Rakete jetzt noch flexibler ein

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Ein Rüstungskonzern modifiziert die Storm-Shadow-Rakete, sodass die Marschflugkörper von einem weiteren ukrainischen Kampfjet verschossen werden können.

Kiew - Sie setzen im Ukraine-Krieg die Armee Russlands richtig unter Druck: Marschflugkörper der Typen Storm Shadow aus Großbritannien und Scalp-E aus Frankreich.

Britische Marschflugkörper: Storm Shadows passen unter weiteren Kampfjet der Ukrainer

Es sind Waffen, die die russischen Verluste beim völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Wladimir Putins auf das westliche Nachbarland empfindlich steigen lassen. Wie zuletzt eine Karte des ukrainischen Online-Portals The New Voice of Ukraine (NV) eindrucksvoll veranschaulicht, gelingen den Ukrainern mit den Marschflugkörpern Aufsehen erregende Treffer gegen die russische Schwarzmeer-Flotte auf und an der Krim.

Bitter für das Regime in Moskau: Wie das europäische Rüstungsunternehmen MBDA laut Defense Express jetzt mitgeteilt hat, können die ukrainischen Luftstreitkräfte die Cruise-Missiles vom Typ Storm Shadow nun auch an ihren Su-24M-Kampfjets montieren und von diesen aus abfeuern. Das erhöht die Flexibilität der Ukraine beim Einsatz der Marschflugkörper erheblich.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj signiert einen Storm-Shadow-Marschflugkörper an einem Kampfjet der Ukraine. (Archivfoto)
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj signiert einen Storm-Shadow-Marschflugkörper an einem Kampfjet der Ukraine. (Archivfoto) © IMAGO / UPI Photo

Storm-Shadow-Raketen: Ukrainer können sie jetzt auch mit Su-24M abfeuern

Es habe nur „einige Wochen“ gedauert, die westliche Waffe in den ukrainischen Frontbomber Su-24M zu integrieren, erklärte MBDA-CEO Éric Béranger laut des Berichts im Interview mit dem französischen Wirtschaftsmagazin Challenges (hinter einer Bezahlschranke). „Normalerweise hätte es Jahre gedauert. Wir haben es aber sehr schnell geschafft, weil wir die Designkompetenz hatten, also die Fähigkeit und Legitimität, technische Entscheidungen zu treffen“, erklärte der Geschäftsführer.

Heißt: Die Ukrainer stellten offenbar die notwendigen Lizenzen der Su-Kampfjets bereit, die es braucht, um eine Aufhängung samt Abschussvorrichtung für die Storm Shadows für eine Su-24M zu konstruieren. Zur Einordnung: Vor dem russischen Überfall hatten die ukrainischen Luftstreitkräfte laut des englischsprachigen Magazins Flight International geschätzt zwölf Frontbomber Su-24M in ihren Reihen, die für Tiefflug-Missionen über feindlichen Linien konzipiert sind. Die Su-24M des russischen Herstellers Suchoi hatte ihren Erstflug 1977.

Storm-Shadow-Marschflugkörper: Erhebliche Verluste für Russland auf der Krim

Die Storm Shadow ist besonders bei den russischen Truppen auf der 2014 heimtückisch annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim gefürchtet. Am 18. September hatten die ukrainischen Luftstreitkräfte eignen Angaben zufolge dort das U-Boot „Rostow am Don“ sowie das Landungsschiff „Minsk“ bei einem kombinierten Angriff mit britischen Storm Shadows und französischen Scalp-E derart beschädigt, sodass sie nicht mehr einsatzfähig sind. Bei dem Angriff auf die Sergo-Ordzhonikidze-Werft in Sewastopol kamen wohl ukrainische MiG-29-Kampfjets zum Einsatz, deren Staffeln zuletzt einen herben Verlust verkraften mussten.

So wurde der bekannte ukrainische Kampfpilot „Blauer Helm“ am 5. Januar offenbar von der russischen Luftabwehr abgeschossen, als er seine Heimat verteidigte. Seine Freundin trauerte öffentlich bei Instagram um ihn, die Luftstreitkräfte bestätigten offiziell den Abschuss seiner MiG-29 sowie seinen Tod. Stand 9. Januar verfügten die Ukrainer laut des viel zitierten Global Firepower Index (GFP) somit nur noch über 40 einsatzfähige Kampfflugzeuge, während sie sehnsüchtig auf die Lieferung versprochener westlicher F-16-Jets aus den Niederlanden und aus Dänemark warten.

Storm Shadows der Ukraine: Große Schäden an Tschonhar-Brücke auf der Krim

Ihre verbliebenen Piloten sind freilich auf einzelne Kampfjet-Typen spezialisiert. Entsprechend wichtig ist die neue Flexibilität bei den Marschflugkörpern. Kiew ließ beim Ziel, die Krim für das Kreml-Regime Putins unhaltbar zu machen, zum Beispiel auch die Tschonhar-Brücke im äußersten Nordosten der Halbinsel mit Storm-Shadow-Raketen bombardieren.

Am 26. Dezember wurde bei einem Luftangriff auf die Krim-Hafenstadt Feodossija laut britischen Angaben zudem das russische Landungsschiff „Nowotscherkassk“ durch westliche Marschflugkörper zerstört Dazu passend: London hatte am 12. Januar ein weiteres Militärpaket im Wert von 2,5 Milliarden Pfund (rund 2,916 Milliarden Euro) für die ukrainischen Verteidiger verkündet. Der britische Premierminister Rishi Sunak erklärte: „Unsere Unterstützung darf und wird nicht nachlassen. An alle Ukrainer: Großbritannien steht zu Euch, solange es nötig ist.“ Es geht dabei wohl auch um weitere Storm-Shadow-Raketen. (pm)

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