Dachauer Familienbad mit überraschend guter Bilanz: 21 000 Besucher mehr als im Vorjahr

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Sommerliche Hochgefühle erlebten die Dachauer erst ab Anfang Juli, als das Wetter stabil warm und sonnig wurde. Die Folge: Die Besucherzahlen im Familienbad gingen rasant nach oben. © DN-Archiv/hab

Trotz des anfangs nass-kühlen Sommers und drückenden Personalmangels sind die Stadtwerke Dachau zufrieden mit der diesjährigen Familienbad-Saison. Insgesamt 128 000 Besucher und damit 21 000 mehr als im Vorjahr wurden gezählt. Das Unternehmen gibt zu, von den Zahlen selbst „überrascht“ gewesen zu sein.

Dachau – Der Sommer 2024 ließ zunächst lange auf sich warten: Der Mai noch kalt und wechselhaft, der Juni startete mit einem Hochwasser. Aber dann, ab Anfang Juli, ging die Sonne auf – und die Dachauer kamen in Badelaune. Und zwar so richtig!

Laut Stadtwerke-Sprecherin Cornelia Scheyerl strömten an Spitzentagen bis zu 5000 kleine und große Gäste ins Familienbad. Zudem schienen die Badegäste in diesem Sommer kostenbewusster gewesen zu sein: Statt Einzelkarten zu kaufen, entschieden sich in diesem Sommer Scheyerl zufolge ungewöhnlich viele Besucher für Zehner-Karten – und nutzten diese auch voll aus.

So kam es, dass sich am Saisonende, sprich vergangene Woche, die Verantwortlichen bei den Stadtwerken beim Blick auf die Saisonbilanz verwundert die Augen rieben und laut Scheyerl „mehrmals nachrechneten“. Doch die Zahlen blieben immer dieselben: 128 000 Badegäste kamen zwischen Mai und September ins Familienbad – 21 000 mehr als im Vorjahr!

Zuwachs trotz verkürzter Öffnungszeiten

Umso überraschender ist dieser Zuwachs, da die Stadtwerke in dieser Saison mit massivem Personalmangel in ihrem Bäderbetrieb zu kämpfen hatten und deshalb auch die Öffnungszeiten entsprechend „anpassen“, sprich verkürzen mussten. Von Mai bis Ende Juni war das Familienbad montags, dienstags und mittwochs jeweils nur von 8 bis 15 Uhr geöffnet. Ab 1. Juli wurde dann umgestellt und das Bad von Montag bis Mittwoch – familienfreundlicher – von 12 bis 18 Uhr geöffnet. An den übrigen Tagen war das Bad jeweils von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Das beliebte Frühschwimmen ab 8 Uhr morgens wurde damit komplett gestrichen.

Stadtwerke-Sprecherin Scheyerl betont, dass es eine „Herausforderung“ gewesen sei, einen siebentägigen Betrieb des Bades sicherzustellen. Schließlich gelten strenge Sicherheitsrichtlinien: An jedem der vier Becken hat „mindestens“ eine Aufsichtsperson zu stehen.

Hohe Anforderungen für Saisonkräfte

Dank der Flexibilität der Mitarbeiter, aber auch der Tatsache, dass am Ende doch noch einige zusätzliche Saisonkräfte als Verstärkung der Fachkräfte für Bäder der Stadtwerke gefunden werden konnten, sei die Situation gemeistert worden. „Im Vergleich zu anderen Bädern in Deutschland, die zeitweise schließen mussten, konnten wir unseren Gästen eine durchgehende Öffnung an allen sieben Tagen der Woche anbieten“, erklärt Scheyerl zufrieden.

Die Badegäste hätten verständnisvoll auf die Kürzung der Öffnungszeiten reagiert. Einige Stammgäste, so erzählt die Stadtwerke-Sprecherin, hätten sogar angeboten, sich selbst zeitweise als Aufsicht an den Beckenrand zu stellen. Dies erwies sich jedoch als unrealistisch, da selbst Schwimmbad-Aushilfskräfte das deutsche Rettungsschwimmabzeichen in Silber bräuchten. Insofern habe man sich mit den „üblichen“ Saisonkräften beholfen: Studenten und Mitgliedern des Schwimmvereins. Die einzigen beiden medizinischen Notfälle, die es in dieser Saison gegeben habe, seien denn auch „schnell und professionell“ betreut worden.

Auch Winter-Saison wird schwierig

Zeit zum Durchschnaufen haben die Bäder-Verantwortlichen bei den Dachauer Stadtwerken aber nicht, denn seit diesem Montag ist das Hallenbad wieder geöffnet. Dort gibt es zwar weniger Becken als im Freibad, doch auch weniger Saisonhelfer. „Wenn einer oder mehrere krank werden, dann haben wir ein Problem“, so Scheyerl.

Die Stammgäste des Familien- und Hallenbads hoffen daher auch weiterhin, dass die Stadtwerke ihre Personalprobleme am Beckenrand langfristig in den Griff bekommen. Denn bei aller Dankbarkeit dafür, dass in diesem Sommer an sieben Tagen die Woche geschwommen werden konnte, vermissten viele die alten Öffnungszeiten und dabei vor allem die ruhigen Frühschwimm-Stunden.

Und für Berufstätige, die sich abhetzten, um von 17 bis 18 Uhr noch eine Stunde ihre Bahnen ziehen zu können, war es ebenfalls nicht unbedingt entspannt. Grund: Ab 17.15 Uhr wurden sie im Fünf-Minuten-Takt darauf hingewiesen, doch bitte pünktlich das Becken zu verlassen.

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