Ärger nach Geräteschuppen-Bau: Zimmereiverein gerät mit Bürgermeister in Konflikt
In Wildsteig gehen die Wogen hoch: Nach einem Vermerk in den Rathausnachrichten, wonach der Zimmereiverein seine Unterstützung beim Bau des neuen Stadls am Sportheim verweigert habe, lieferten sich der örtliche Zimmereiverein einen verbalen Schlagabtausch mit Bauleiter und Bürgermeister.
Fast der gesamte Wildsteiger Zimmereiverein hatte sich hinter Vorstand Thomas Sutter und seinem Vorgänger Christian Benedikt versammelt, denen Wildsteigs Bürgermeister Josef Taffertshofer in der jüngsten Gemeinderatssitzung auf ihr schriftliches Ansuchen hin das Rederecht erteilt hatte. „Zankapfel“ ist der Bau des neuen Geräteschuppens beim Sportheim, für den der Dachstuhl vom Anbau der ehemaligen Bäckerei Berghammer verwendet wurde. Das Gebäude aus den 1980er-Jahren soll demnächst abgerissen werden.
Laut Bürgermeister Josef Taffertshofer sei die Verwendung des alten Dachstuhls für den Stadel beim Sportheim Voraussetzung für die Erteilung einer Baugenehmigung in der vorgesehenen Gebäudegröße gewesen. Bei der Bürgerversammlung im April vergangenen Jahres habe er über das Bauvorhaben informiert.
Geräteschuppen-Bau in Wildsteig sorgt im Nachgang für Ärger
Nach entsprechender Planung wurde der Dachstuhl von der Bäckerei im vergangenen Sommer abgetragen und in der Folge auf dem Geräteschuppen angebracht – ohne Unterstützung des örtlichen Zimmereireivereins. Dieser habe sich laut Taffertshofer bereits auf der Bürgerversammlung gegen das Projekt ausgesprochen und das Versetzen des bestehenden Dachstuhls als „Schmarrn“ bezeichnet.
Vorstand Thomas Sutter bestreitet das: „Christian hat lediglich darauf hingewiesen, dass es schwer sein wird, Unterstützer für das Projekt zu finden.“ Außerdem habe er auf der Bürgerversammlung als Privatperson und nicht für den Zimmereiverein gesprochen. In weiterer Folge sei der Zimmereiverein nicht zu den Planungssitzungen eingeladen worden.
Widersprechende Meinungen
„Stimmt nicht“, hält Bernhard Schilcher entgegen, der Bauleiter des Projekts und Vorstand im Sportverein ist. Er räumt aber zugleich ein, dass „beim Versenden der Einladungen schon einmal etwas schiefgehen kann. Aber selbst wenn Ihr keine Einladung bekommen habt: Man trifft sich im Sportverein, am Stammtisch. Da kann mir keiner erzählen, er hätte nichts von dem Projekt gewusst.“
Dennoch wollen Benedikt und Sutter nicht einfach hinnehmen, dass der Zimmereiverein in den Rathausnachrichten in ein schlechtes Licht gerückt worden sei: „In dem Artikel ist von drei Vereinen die Rede, die bei dem Projekt geholfen haben. Alle anderen haben nichts getan. An den Pranger gestellt werden aber nur die Zimmerer.“
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Rathauschef Taffertshofer kontert, dass man die Hilfe der Zimmerer bei diesem Projekt dringend benötigt hätte und weist darauf hin, dass die Zimmerer in der Vergangenheit immer wieder wertvolle Dienste für die Gemeinde geleistet hätten.
Richtigstellung abgelehnt
Einer von Sutter und Benedikt geforderten Richtigstellung in den nächsten Wildsteiger Rathausnachrichten wolle er aber nicht nachkommen, so Taffertshofer. „Da gibt es nichts zu berichtigen. Der Zimmereiverein hat uns nicht geholfen. Das ist ein Fakt.“
Die Zimmerer wiederum wollen das nicht gelten lassen: „Erst bindet man uns nicht in das Projekt ein, und dann beschwert man sich darüber, wir hätten die Hilfe verweigert“, schäumt Christian Benedikt. „Es kann nicht sein, dass alle Vereine gelobt werden, und wir Zimmerer immer die Grattler sind.“
Wie es in dem Konflikt weitergehen werde, ließen Sutter und Benedikt offen. Für Gesprächsstoff bleibt somit weiterhin gesorgt.