Freiheit, Glaube, Tradition: 4500 Gebirgsschützen feiern Patronatstag in Benediktbeuern

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Rund 4500 Gebirgsschützen aus allen bayerischen Kompanien waren am Sonntag zum Patronatstag nach Benediktbeuern gekommen. © Arndt Pröhl

Kirchenzug, Feldmesse, Festzug: Das Wetter hielt beim Patronatstag der bayerischen Gebirgsschützen in Benediktbeuern. Rund 4500 Teilnehmer waren ins Klosterdorf gekommen.

Benediktbeuern – Wer am frühen Morgen aus dem Fenster schaute, hätte einen Feldgottesdienst kaum für möglich gehalten. Es schüttete wie aus Eimern. Doch die Antlaß- und Gebirgsschützenkompanie Benediktbeuern-Ried bewies Mut, setzte auf himmlische Unterstützung und hielt am Plan fest, die Messe zum Patronatstag der bayerischen Gebirgsschützen auf der Wiese am Obermühlfeld zu feiern. Der Mut wurde belohnt: Bis auf leichtes Getröpfel blieb der Gottesdienst, der von der Benediktbeurer Musikkapelle mit der Dörfler-Messe wunderschön umrahmt wurde, trocken. Auch beim anschließenden Festzug schafften es fast alle der rund 4500 Teilnehmer ins Zelt, ohne nass zu werden.

Erinnerung an die Gründung der Kompanie vor 500 Jahren

Möglich war das auch, weil vor und nach dem Gottesdienst erst einmal auf Grußworte verzichtet wurde. Landeshauptmann Martin Haberfellner begrüßte die Ehrengäste – darunter Ministerpräsident Markus Söder und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger – mehr oder weniger in einem Schwung. „Sie wissen, dass Sie hier sind, wir wissen, dass Sie hier sind. Und wir freuen uns, dass Sie alle da sind.“

Patronatstag Benediktbeuern 2025 (Foto: Arndt Pröhl)
Die Feldmesse blieb weitgehend von Regen verschont. Im Anschluss setzte sich der Festzug durchs Dorf zum Festzelt am Mondscheinweg in Bewegung. © Arndt Pröhl

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Den Gottesdienst hielt Pfarrer Bernhard Stiegler zusammen mit den Diakonen Georg Meigel und Hubertus Klingebiel. „Grandios, dass uns der Himmel hold ist“, befand Stiegler. Die Predigt übernahm Kloster-Direktor Pater Heinz Menz. „Was für ein Tag, was für ein Fest“, sagte er. 500 Jahre werde die Antlaßschützenkompanie heuer alt. Der Ursprung habe darin gelegen, das Kloster vor Angreifern aus dem Süden zu bewahren, aber auch das Allerheiligste bei verschiedenen Anlässen zu begleiten. Auch heute sei es noch „schön und wertvoll“, dass die Schützen an Fronleichnam und anderen kirchlichen Festen mit dabei sind. Dabei gehe es auch um die Pflege von Gemeinschaft und das füreinander Dasein. Es gehe darum, „den Menschen in Liebe zu dienen, auch denen, die am Rande stehen“, so Menz. Dabei möge die Gottesmutter Maria, die Schutzpatronin Bayerns, „uns immer begleiten“.

Ein Säbel für Ministerpräsident Markus Söder

Die offiziellen Grußworte waren mit Blick aufs Wetter ins Festzelt verlegt worden. Haberfellner nutzte die Gelegenheit, dem Ministerpräsidenten einen Ehrensäbel zu überreichen. Er sei ein Symbol „der Wehrhaftigkeit und der Wehrbereitschaft. Möge er ihm Stärke verleihen in den künftigen politischen Verhandlungen“, so Haberfellner. „Ich flieg heute Abend noch nach Berlin...“, merkte Söder an. Auch er hielt sein Grußwort kurz. „Als bayerischer Ministerpräsident ist es mir eine große Ehre, Schirmherr der Gebirgsschützen zu sein.“ Das Besondere, was Bayern ausmache, sei nicht nur die Leistungskraft und die Natur, es sei die Tradition. Und genau für die, aber auch für Freiheit und Glauben stünden die Gebirgsschützen. „Ihr steht für Eigenständigkeit, Tradition, Selbstbewusstsein und das Bekenntnis zur Heimat.“

Martin Haberfellner überreichte Markus Söder einen Ehrensäbel.
Martin Haberfellner überreichte Markus Söder einen Ehrensäbel. © mk

Söder lobt das ehrenamtliche Engagement

Besonders hob Söder das ehrenamtliche Engagement hervor. Das mache Bayern so stark. Die Gebirgsschützen seien dem Freistaat „lieb und teuer“. Mit dem Archiv, das heuer in Benediktbeuern eingeweiht wird, „wird die großartige Geschichte von so vielen Kompanien, von so vielen Ehrenamtlichen dokumentiert, die mitgeholfen haben, die Tradition weiterzugeben“. Söder schloss mit: „Gott schütze Bayern, Gott schütze Ihre wundervolle Gemeinschaft und Gott schütze unsere Gebirgsschützen.“

Bürgermeister lobt die Werte, für die die Schützen stehen

Mit „großem Stolz und tiefer Verbundenheit“ wandte sich Bürgermeister Anton Ortlieb an die Gäste. Er stehe hier nicht nur als Rathauschef, sondern auch als Teil der Kompanie, der er seit Jugendjahren angehört. „Heimatliebe, Glaubenstreue, Kameradschaft, Zusammenhalt“ – für diese Werte würden die Antlaß- und Gebirgsschützen stehen. „Die Gemeinde ist stolz auf ihre Schützen, auf alle, die die Tradition weitertragen.“ Er dankte den Organisatoren, aber auch allen Rettungskräften. „Vergelt‘s Gott und Schützen Heil.“

Landeskommandant Enzo Cestari überbrachte die Grüße aus Tirol, Süd- und Welschtirol. Den offiziellen Teil beschloss dann der Benediktbeurer Hauptmann Stephan Schmid. „Danke an alle, die geholfen haben.“ Heute habe man gesehen, „was möglich ist, wenn alle mitanpacken. Vergelt‘s Gott.“

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